Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
26

Stark: Slädteleben, Kunst und Alterthum in Frankreich.

mehr unterliegen, und man wird dem Verfasser vielleicht Dank
wissen, dass er, als er nach den ersten allgemeinen Untersuchun-
gen diese Wichtigkeit geahnet hatte, keine Mühe sparte, um diese
Entzifferung, so weit es ihm seine Kräfte erlaubten, auf den höch-
sten ihm möglichen Grad von Genauigkeit zu steigern und das Do-
kument der gelehrten Welt nach bestem Wissen und Gewissen zu-
gänglich zu machen. Mögen daher jetzt, wo das Schwierigste ge-
than ist, Andere ihre Kräfte auch versuchen und, die Mängel dieser
Arbeit berichtigend, die Untersuchung weiter führen.
Röth.

Städteleben, Kunst und Alterthum in Frankreich. Nebst einem An-
hang über Antwerpen von K. Bernhard Stark. Mit sieben
lithographirten Grundrissen. Jena, Druck und Verlag von
Friedrich Frommann. 1855. 619 S.
Der Verfasser hat in diesem Buche die Früchte einer Reise
niedergelegt, welche ihn in den drei Herbstmonaten des Jahres 1852
durch Belgien und den grössten Theil Frankreichs geführt hat. In
Belgien war ihm ein mehrwöchentlicher Aufenhalt in Antwerpen
vergönnt und günstige Umstände vereinigten sich für ihn, um da-
selbst in manche ziemlich unbekannte Seiten des dortigen Lebens
und der Kunstwelt Einblick zu gewinnen. In Frankreich war es
Paris natürlich, das ihn am meisten fesselte und zwar nicht allein
nach seiner kosmopolitischen Bedeutung für Kunst, Wissenschaft und
Lebenssitte, sondern auch speciell nach seiner städtischen, aus dem
provinciellen Leben mit herausgewachsenen Eigenthümlichkeit. Der
weitere Weg durch Frankreich liess ihn in Lyon, Vienne, Avignon,
Marseille, Arles, Nimes, Narbonne, Carcassonne, Toulouse, Bor-
deaux, Poitiers, Orleans kürzer oder länger verweilen, nm ein
lebendiges Bild der Naturlage, der heutigen Physiognomie und der Mo-
numentalwelt dieser Städte sich zu erringen.
Die Früchte selbst aber, wie sie der Verf. zu einem kleinen
Theile früher im Ausland und der archäologischen Zeitung und jetzt
abgerundet und gereift als Ganzes dem Publikum darbietet, sind
wesentlich doppelter Art.
Es handelt sich auf der einen Seite um eine Reihe indivi-
dueller Anschauungen, wie sie der unmittelbares Contakt
einer bestimmten Persönlichkeit mit einem fremden Land unter be- ‘
stimmten zeitlichen Verhältnissen hervorruft, und wie sie selbst bei
jenen fast zum Uebermass bereisten und in Folge dessen beschrie-
benen Ländern immer noch Interesse erwecken. Nun der Verfasser
darf für einen Theil dieser Reiseeindrücke einen Kreis noch nicht
allzu verwöhnter Leser zu finden hoffen, da in der That ein guter
Theil Frankreichs dem deutschen Publikum auf eine fast staunens-
werthe Weise fern gerückt ist. Da gilt es Yor Allem wahr zu sein, .
 
Annotationen