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Hummel: Physische Geographie.

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so manches ähnliche Unternehmen zum Erliegen brachten. Wer mit einiger
Aufmerksamkeit die fünf Jahrgänge, welche nun bereits erschienen, vergleicht,
der wird ein sorgsames Streben nach Vervollkommnung und Verbesserung als-
bald erkennen. Besonders reichhaltig zeigt sich diesmal das „Jahrbuch der Er-
fahrungen.“ Die oberste preussische Bergwerks - Verwaltung sah sich nämlich
veranlasst, in der 4. Lieferung des 2. Bandes ihrer Zeitschrift •— für deren
Trefflichkeit schon der Name von Carnall bürgt — die bei dem Bergwerksbe-
triebe und den Bergwerksmaschinen in dem, auch in dieser Beziehung weit
fortgeschrittenen Preussen in den letzten Jahren gemachten Versuche und Ver-
suche und Verbesserungen zu veröffentlichen. Sehr Vieles davon war im berg-
männischen Publikum noch nicht bekannt; die Redaktion hat daher mit Recht
alles Wesentliche aus dieser umfassenden Abhandlung in ihr Jahrbuch aufge-
nommen. Mit grosser Vollständigkeit ist die Literaturübersicht gegeben; erfreu-
lich zu sehen ist es, wie namentlich in Deutschland seit der Mitte des Jahres
1854 bis dahin 1855 Tüchtiges geleistet worden. — Das Vademecum für den
Berg- und Hüttenmann enthält folgende Mittheilungen: 1) die Eisenproduktion
in dem Zollverein seit 1850; 2) die Steinkohlen- und Metallproduktion Frank-
reichs in den Jahren 1847—1852; 3) die Metallproduktion auf der ganzen Erde;
4) Haushalts- und Betriebsresultate beim Steinkohlenbergbau in verschiedenen
Ländern und 5) die Bergwerksbehörden in Preussen.

Physische Geographie. Von Dr. Karl Hummel, Professor der Physik an der
k. k. Universität in Graz. Graz, Druck und Papier von Leykams Erben.
1855. S. 188.
Der Verfasser, von welchem wir schon mehrere mit Beifall aufgenommene
Schriften besitzen — wir nennen hier nur dessen in 2. Auflage erschienene#
„System der Mathematik“ — gibt uns in vorliegendem Werke eine klare und
anschauliche Darstellung der wichtigsten Lehren aus dem Gebiete der physi-
schen Geographie. Wir wollen hier kurz den Weg angeben, welchen der Verf.
gewählt hat. Er schildert zuerst Totalgestalt, Grösse, Dichte und Bewegung
der Erde; die permanenten Kräfte derselben; die Physiognomie und klimatischen
Verhältnisse der Erdoberfläche so wie die physische Beschaffenheit der Erde.
Mit Ausführlichkeit werden Gebirge, Ebenen, Höhlen, Quellen und Ströme be-
schrieben, die wichtigsten Verhältnisse der Atmosphäre, d. h. ihre Form, Höhe,
Massenhaftigkeit, Lagerung, Druck, Bestandtheile; Farbenton und Lichtbrechung,
Fluthungen (d. h. Winde). In gleicher Vollständigkeit ist das Meer abgehan-
delt: dessen Oberfläche, Boden, Tiefe, Farbe, Klarheit, Durchsichtigkeit, Leuch-
ten; ferner Geschmack, Salzigkeit, Verwesbarkeit, specifisches Gewicht; endlich
Wärme und Fluthungen.
Es dürfte sich Hummel’s physische Geographie sowohl als Compendium
bei Vorträgen, als auch zum Selbststudium eignen, da solche das Wissenswür”
digste aus jener Wissenschaft bietet.
 
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