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Schriften des Freiherrn von Ankershofen über Cärnthen.

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veröffentlicht worden. Auch Franz Xaver Grüninger hinterliess eine
historische Schrift in Manuscript, betitelt: „Abriss der Geschichte
des Herzogthums Kärnten.“ Kleinere historische Aufsätze von ihm
finden sich in der Kärntnischen Zeitschrift III. p. 52. 85. IV. 166.
Einen strebsamen Nachfolger in historischen Studien fanden diese
drei St. Blasianer an P. Ludwig Weber, Conventual von St. Paul,
der das „libellus majores maternos Rudolf! regis exhibens“ von Neu-
gart herausgab. Dr. Karlmann Tangl, der Verf. des Werkes: „Reihe
der Bischöfe von Lavant, Klagenfurt 1841.“ 1 Band, ist auch ein
Zögling des St. Pauler Gymnasiums und kann auch zu dieser Schule
gerechnet werden, wenn schon er eine andere Richtung einschlug
und jetzt nicht mehr in Cärnthen ist. Er benutzte zu seinem
Werke über die Bischöfe von Lavant die oben angeführten Mate-
rialiensammlungen. Das Urtheil, welches einer unserer competente-
sten Richter in diesem Fache über dieses Werk fällt, geht dahin, dass
der Werth desselben wesentlich in der Masse von Material, nicht
aber in der Kritik liege. Letztere werde wohl vielfach angewandt
und neuern Forschern gegenüber wie älteren Historikern, Fröhlich,
Valvasor, Hormayr und Muchar, mahne aber mehr zur Vorsicht beim
Gebrauche des Materials, als dass sie Zuversicht erwecke. Ferner
sind mir von Tangl bekannt, seine Schrift „die Grafen, Markgrafen
und Herzoge aus dem Hause Eppenstein“, wovon im IX. Band
p. 643 der Sitzungsberichte der philologisch-historischen Klasse der
Wiener Akademie die erste Abtheilung erschienen ist. Später folg-
ten noch zwei Aufsätze über diesen Gegegenstand von demselben
Verfasser im „Archiv für Kunde östreichischer Geschichtsquellen“
Band XI. p. 225. XII. p. 91. Es fanden diese Arbeiten über die
Eppensteiner mehrfache Angriffe von Stültz, Koch - Sternfeld
und Ankershofen. Tangl hat sogar eine kleine Polemik hervor-
gerufen durch die darin enthaltene Behauptung 1. d. XI. p. 265.
„Der Erzbischof Gebehard von Salzburg habe der Kirche von Gurk
den Besitz von Friesach entzogen“, auf welche hin Ankershofen eine
Abhandlung in das Archiv für Kunde östreich. Geschichtsquellen
Band XIII. p. 366 schrieb, worin er Tangl widerlegte. Letzterer
antwortete darauf im 14. Band desselben Blattes p. 387 und es ist
wol zu erwarten, dass die Erwiderung Ankersbofen’s darauf bald
in der genannten Zeitschrift erscheinen werde. Ferner gab die Con-
jektur — denn mehr als eine Vermuthung war es kaum — eines
bisher unbekannten Herzogs Gottfried von Cärnthen, die Tangl in
derselben Monographie 1. d. VI. p. 327—334 aussprach, dem ge-
lehrten Forscher über cärnthische Geschichte Ankershofen Veran-
lassung „über den angeblichen Herzog Gottfried von Cärnthen“, in
dem IX. Band des angeführten Archivs zu schreiben und Tangl’s
Ansicht zu annulliren. Jeder Historiker wird der östreichischen Aka-
demie Dank dafür wissen, dass durch ihre Unternehmungen für vater-
ländische Geschichte (fontes, monumenta habsburgica, Archiv für
östreich. Geschichtsquellen und das damit verbundene Notizenblatt),
 
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