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Vieille. Theorie des approcimations numöriques.

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ist x•=■ m, y = n eine Auflösung unserer Gleichung: Das versteht
sich ganz von selbst, ohne all die ziemlich langweiligen Betrachtun-
gen über die cyklischen Perioden, ist aber nicht besonders wissen-
schaftlich.
Die in §. 180 aufgeführte besondere Auflösung von Prof. Dr.
Kunze ist so künstlich, dass wir gar Nichts dagegen gehabt hät-
ten, wenn wir sie hier nicht gefunden hätten. Dasselbe gilt von
der „geometrischen Konstruktion der unbestimmten Gleichungen“,
die desswegen nicht hieher gehört, weil bei ihr von Auflösung mittelst
ganzer Zahlen keine Rede ist; sie also den Schüler höchstens ein
wenig irre machen kann.
Dagegen sind nun die Aufgaben, die mit und ohne Lösung in
ziemlich grosser Anzahl dem Buche beigegeben sind (S. 159—210)
ein sehr schätzenswerthes Material für Lehrer und Schüler. Sie
sind vortrefflich gewählt, und müssen desshalb in dem Schüler Freude
an dem behandelten Gegenstände erweken, so dass gerade diese
Abtheilung für den Referenten einer der erapfehlenswerthesten Theile
des Buches ist, und er dem Verfasser dafür hier seinen Dank dar-
bringt, da er diese Parthie bei seinem eigenen Unterrichte anzu-
wenden gedenkt.
Soll Referent schliesslich seine Ansicht über das vorliegende
Buch nochmals zusammenfassen, so kann er sich nur dahin aus-
sprechen, dass es im Ganzen für eine klare und vollständige Dar-
stellung des behandelten Gegenstandes ansieht, welche Darstellung
noch dadurch um Vieles in ihrem Werthe erhöht ist, dass sie überall
auf zahlreiche Beispiele angewendet und durch dieselben erläutert
wird. Als nicht in das Buch gehörig muss jedoch Referent das
sechste, siebente, achte und neunte Kapitel ansehen, da hiedurch
der Leser sicher keine wissenschaftliche Errungenschaft macht. Auch
ist Referent diesen ewigen Wiederholungen derselben Sache, unter
dem Titel: Darstellung von einem andern Gesichtspunkte aus, ent-
schieden Feind, besonders wenn diese neuen Gesichtspunkte zuerst
einen kreisenden Berg verlangen, der dann die Maus gebären soll.
Die erste und allbekannte Auflösung ist so einfach und klar, dass
alle übrigen durchaus überflüssig und nur verwirrend sind. Auch
hat sich Euler, der gewiss das rechte Maass in diesen Dingen
kannte, mit ihr begnügt.

i Theorie generale des approzimations numeriques, suivie d’une ap-
plication ä la resolution des equations numeriques. A Vusage
des Canditats auz Ecoles speciales du Gouvernement. Par M.
8. Vieilte, Agrege pre's la Faculte des Sciences etc. Seconde
edition, reuue, corrigee et augmentee. Paris, Mailet -Bachelier etc<
1854. (XII und 200 S. in 8.)
Der praktische Rechner hat es fast immer nur mit nährungs-
weise richtigen Zahlen zu thun, deren Grad der Näherung er jedoch
 
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