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Nr. 55.

HEIDELBERGER

1857.

JAHRBÜCHER DER LITERATÜR.

Suetons Kaiserbiographien, verdeutscht von Rudolph Stahr. Zweites Bänd-
chen. Stuttgart. Hoff mann’sehe Verlagsbuchhandlung 1857. S. 225—495
in 8.
Plato’s ausgewählte Werke. Deutsch von K. Prantl. Fünfter Band. Der
Staat; zweite Hälfte. Stuttgart u. s. w. S. 257—428.
Xenophon’s hellenische Geschichte. Uebersetzt von Dr. F. Rieckher, Professor
am Obergymnasium zu Heilbronn. Stuttgart u. s. w. XIV und 258 S.
Des P. Cornelius Tacitus Werke. Deutsch von Carl Ludwig Roth, th.
Dr. Gymn. Rector u. s. w. Fünfter Band. Annalen 11. bis 13. Buch.
Stuttgart u. s. w. 114 S.
Pausanias Beschreibung von Griechenland. Aus dem Griechischen übersetzt von
Dr. Joh. Heinrich Chr. Schubart. Erstes Bändchen. Stuttgart u. s. w.
190 S.
Auch unter dem weiteren Titel: Neueste Sammlung ausgewählter Griechischer und
Römischer Classiker, verdeutscht von den berufensten Gebersetzern. Liefg.
50—54 incl.
Nach den mehrmaligen , ausführlichen Besprechungen der früher erschie-
nenen Theile dieser ganzen Sammlung (s. noch zuletzt diese Jahrb. Nr. 20),
können wir uns hier auf eine kürzere Mittheilung über die seitdem neu hin-
zugekommenen, oben angezeigten Theile beschränken.
Suetonius erscheint mit diesem zweiten Bändchen vollendet: die Aus-
führung ist auch in diesem Bändchen durchaus gleichmässig dem ersten Bänd-
chen, worüber an dem eben a. 0. näher berichtet worden. Am Schlüsse ist
eine „Uebersicht der Julischen Dynastie von Cäsar bis Nero“ beigefügt, was
bei den verwickelten, nicht jedem Leser so bekannten Familienverhältnissen
der kaiserlichen Familie als eine nützliche Beigabe anzusehen ist.
Die neu hinzugekommene Uebersetzung der Hellenischen Geschichte Xe-
nophon’s empfiehlt sich durch die Sorgfalt und Genauigkeit, mit welcher
der Uebersetzer sein Werk unternommen hat, über dessen Charakter und
Werth er in einigen einleitenden Bemerkungen, denen eine Inhaltsanzeige und
Chronologie der in Xenophon’s Werk berichteten Ereignisse angereiht ist, den
Leser zweckmässig belehrt hat. So wenig er die Verschiedenheit, welche die
beiden ersten Bücher des Werkes, als eine Fortsetzung des Thucydideischen
Geschichtswerkes, von den fünf folgenden trennt, verkennt, eben so wenig
scheint er doch der Ansicht zu huldigen, welche desshalb zwei ganz ver-
schiedene, getrennt von einander abgefasste und ausgegebene Schriften in dem
uns jetzt vorliegenden Werke erkennen will: einer Ansicht, von der sich
schwerlich Jemand wird überzeugen können, der mit Anfmerksamkeit alle
sieben Bücher Hellenischer Geschichte durchgelesen hat, die allerdings nicht
zu einer und derselben Zeit niedergeschrieben worden sind, aber darum noch
nicht als zwei verschiedene Werke gelten können. Uebrigens glaubt der Ver-
L. Jahrg. 11. Heft. 55
 
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