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Sadebeck: Die Krysfallformen der Blende.

der

des

pen bringen: 1) mit vorherrschendem Tetraeder und 2)
mit vorherrschendem R h o m b e n d o d e k a e d e r. Der ersten
Gruppe gehören zumal die schwarzen (eisenhaltigen) Blenden an.
Sadebeck beschreibt hier namentlich Blende-Krystalle von Frei-
berg, die beide Tetraeder zeigen; ferner beide Tetraeder mit
Hexaeder von Rodna in Siebenbürgen, welche auch in Zwillingen,
jedoch stets mit wiederholter Zwillings-Bildung vorkommen. Oc-
taedrische Krystalle, den Unterschied der beiden Tetraeder deut-
lich zeigend, finden sich zu Essen an der Ruhr; endlich Krystalle
mit vorwaltendem Tetraeder von St. Agnes in Cornwall, sowie
solche, in welchen das Tetraeder 2. Stellung dominirt von Schlag-
genwald und Schemnitz. — Unter den Krystallen mit vorwiegen-
Entwickelung des Dodekaeders seien hier die Combinationen
2 O2
Dodekaeders mit erwähnt, ausgezeichnet durch das Fehlen
4M

der Tetraeder. Endlich gewisse, wegen ihres Flächen-Reichthums
merkwürdige Krystalle von Oberlahnstein. Sie zeigen äusser den
holoedrischen Formen 00 0 00 und 00 0 noch hemiedrische von

erster Stellung:


4Ο4
ΊΓ

und

12Ο12
~2~

und von zweiter Stellung:

2 £2
2 ’ 2 ’

3O
2

und

5f)5
2 '

Sie gehören gewiss zu den flächen¬

reichsten Krystallen, welche bei der Blende beobachtet wurden.
Nicht minder interessant sind noch Formen der gelben Blende
von Kapnik; Combinationen der beiden Tetraeder mit dem ge-
wöhnlichen Pyramidentetraeder, dem Hexaeder und dem Pyrami-
denwürfel 00 O2.
Wenn für unsere fortschreitende Kenntniss der Mineralien
auch die kleinste Mittbeilung über eine neue Form von Bedeu-
tung um wie viel mehr solche vortreffliche krystallographische
Monographien, gestützt auf ein gründliches Studium eines reich-
haltigen Materials, wie sie Sadebeck in vorliegender Arbeit
geliefert.

G. Leonhard.
 
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