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Nr. 27.

HEIDELBERGER

1870.


1. Librorum manuscriptorum, qui Ciceronis orationem pro Caelio
continent, qualis sit conditio, examinalur, deinde eiusdem Cae-
lianae virtutes et vitia ex veterum rhetorum praeceptis inve-
stigantur et atiarum Ciceronis orationum comparatione illu-
strantur. Commenlatio philologica de sententia amplissimi plii-
losophorum ordinis academiae Georgiae Augustae pridie Non.
Jun. a. MDCCCLXVll praemio regio ornata, quam scripsit
Guilelmus Oetling seminarii regii philologorum Gottin-
gensis sodalis. Gottingae, 1868 typis expressit officina academica
Dieterichiana (Guil. Fr. Kaestner). 4to, 65.
2. lAbrorum manuscriptorum, qui Ciceronis orationes pro Sestio et
pro Caelio continent, ratio, qualis sit, demonstratur. Disser-
tfttionem inauguralem ad summos in philosophia in Georgia
Augusta rite assequendos honores scripsit TIer m annus Wr a m -
p elm ey er. Detmoldiae, typis Meyeranis 1868. 4to, 30.
Wie die Titel beider Abhandlungen zeigen, hat die erste,
welche sich auf Cicero’s Rede pro Caelio beschränkt, nicht blos
die Quellen ihrer Texteskritik zum Gegenstand, was von der zwei-
ten gilt, die aber auch in derselben Beziehung die Sestiana einer
durchgehenden Prüfung unterwirft, und selbst bei dieser nicht
stehen bleibt, indem öfters die übrigen im Paris. 7794 enthaltenen
Reden in Betracht gezogen werden. Referent erlaubt sich von die-
sem Theile der sehr fleissigen Arbeit in 2 abzusehen und nur von
der Behandlung der Caeliana zu sprechen, welche von beiden Ver-
fassern nicht ohne Gewinn für jenes interessante Prachtstück cice-
ronianischer Eloquenz abzuwerfen unternommen worden ist.
Nachdem Oetling die Handschriften PGE in bündiger Weise
charakterisirt und das Verhältniss, worin G, E zu P stehen, be-
zeichnet, dann die übrigen sehr zahlreichen codd. in ihrer Beziehung
theils zu P, theils zu G oder E aufgeführt hat, geht er auf den
Turiner (T) und Mailänder (A) Palimpsesten über, und bespricht
die guten wie verwerflichen Lesarten derselben; das Resultat dieser
Vergleichung ist, dass ungeachtet jene häufig besseres bieten als
P, doch dieser aus einer reineren Quelle abgeleitet scheine. In P
selbst werden äusser der ersten Hand zwei andere unterschieden,
von denen die ältere meistens Correcturen aus einem andern cod.
eintrug, die jüngere mehr Conjecturen. Hierauf untersucht 0. die
Citate aus der Rede bei andern Schriftstellern, insbesondere bei
Grammatikern und Rhetoren; zuletzt prüft er den Text von P,
welcher nicht frei von Glossen, Interpolationen, Lücken und Cor-
LXIIi Jahrg. 8. Heft. 27
 
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