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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.42543#0285

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HeiiMeMl AMMr


KesvkM-LMiilliix

Nit äsm Ii6uti§eri ^a§6 oröffoo ioli aueli an IiiosiAem ?Iat/e, Haupt8lra880 146, im Hause dos Herrn 8pitxer eine

VsiclsItrspZ, t-isupistrssss 146

4

77

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77

Drs ^6/A-rÄAr/-?AS-/t"om-?rrssro».

k^smilis I^sbsl

'M'


8.-
6 —

MN8VIRI»

Kür die vielen Beweise kerrliefter leilualime bei dem
sebinerxlieben Verluste, welelier uns betroffen, sa§eu wir
uusern innigsten Dank.

ausführcn zu können, welchen man mir in meiner
„Will man etwa das Hot« l der Gräfin Roskoff
mit diesen unzähligen Spielhöllen auf eine Stuf«

Wird in alle Häuser der Stadt
verteilt und an den Straßenecke,,
angeschlagen.
Alle Zusendungen werden stank»
erbeten.

Erscheint täglich, Sonntags ausge-
nommen. Preis monatlich 20 Pfg.,
mit dem Illustrierten Unterhaltungs-
blatt »ur 32 Pfg.

Buchdruckerei und Expedition: Krämergasse Nr. 1.

welche der Ansicht waren, daß cS besser sei, die
öffentlichen Spielhöllen zu dulden, welche man
überwachen konnte und die nebenbei auch dem
Staatssäckel alljährlich in Gestalt von Pacht oder
Concession ein hübsches Sümmchen zuführten, als
dieselben zu unterdrücken und damit naturnotwendig
eine Reihe von geheimen Spiclsalons zu schaffen,
welche sich fast jeder Controls entzogen und so oft noch
mehr Unheil anrichteten als man beseitigen wollte.
Jupin begab sich um die verabredete Stunde
zu dem Major Siffert.
Ein elegantes Coupee hielt vor dem Hause
desselben.
Als der Offizier den Polizeibeamtcn sah, konnte
er einen Ruf der Bewunderung nicht unterdrücken.
„Bravo!" sagt- er, „Sie sehen in der Thal
aus wie ein echter Schwede, nichts fehlt, und ganz
besonders ist Ihr blonder Bart täuschend nachgeah mt.
Unter welchem Namen soll ich Sie vorstellen?"
„Mir gleich," antwortete Jupin.
„So wollen wir sagen Winden?" Dieser
Name kommt in Schweden oft vor."
„Gut!"
„Sie werden Kapitän in der schwedischen
Armee sein!"
„Einverstanden!"
„Also frisch voran, mein lieber Winden," sagte
Siffert fröhlich.
In wenigen Minuten brachte der Wagen sie
zu dem kleinen Hotel am Boulevard Haußmann.
In dem Augenblicke, wo der Polizeiinspektor
unter Vorantritt des Majors Siff-rt den Salon der
Gräfin Roskoff betrat, lag diese behaglich aus einer
Chaiselongue auSgestrcckt und plauderte mit mehreren
ihrer Gäste.
Zwei Spieltische, welche in Fensternischen
standen, waren bereits besetzt.
Ein einziger Blick klärte Jupin darüber auf,
weshalb aus diesem Zimmer kein Lichtstrahl nach
Außen dringen konnte: die Spalten der Fenster
waren mit dichter schwerer Seide verstopft.
(Fortsetzung folgt.)

>> Der Major saß in einen langen Schlafrock
f„/l?otem Kaschemir gehüllt und mit einer gleich-
- rvigen Mütze auf dem Kopfe in der Nähe des
d,.N"us und in dem Augenblicke, in welchem
hg Rvlizeimann eintrat, den Brief noch in der
ei», / welchen man ihm übergeben hatte und dessen
Klne Worte er bedächtig zu erwägen schien.

Das laUAtzr, in allen ^eulielten sortiert, bietet von äen einkaebsten bis 2U äen boebeleKantesten Oenres dis reiobste ^nsvfabl.
Da, leb inieb leäiAlieb mit der ^adrikLtlON von Vamtzü-Näultzlu befasse, bin leb in der I»a§e, solebe rm äen allerbilliZsten Fabrikpreisen rm
Hökern und beebre mieb bieräureb, ein Aeebrtes ?ubliknm zur ^N8iolä meiner reiellvL ^U88ltzIImiF böf liebst einzulaäen.

105.

Er möchte etwa fünfzig Jahre alt sein und
war von schlanker Statur, dabei ziemlich korpulent.
Sein langer Schnurrbart und sein dichter
Backenbart gaben ihm ein hartes, stolzes Aussehen.
Er erhob sich nachlässig als Jupin eintrat und
deutete zugleich auf einen Fauteuil, welcher ihm
gegenüberstand. Einige Sekunden lang herrschte
ein tiefes Stillschweigen zwischen diesen beiden
Männern. Beide betrachteten sich gegenseitig von
Kopf bis zu den Füßen, ohne daß Einer von Beiden
eS so recht wagen zu wollen schien, ein Gespräch
anzuknüpsen. Endlich brach Jupin das Schweigen.
„Der Brief, den ich die Ehre hatte, Ihnen
zustellcn zu lassen," sagte er, „hat Sie von dem
Zwecke meines Besuches wenigstens im Allgemeinen
in Kenntnis gesetzt."
„Ich weiß wohl, was Sie von mir wünschen,"
antwortete der Major; „Sie wünschen, daß ich Sie
bei meiner Freundin, der Gräfin Roskoff einführc."
Jupin nickte bejahend.
„Ich möchte recht gern der Person, welche Sie
schickt, angenehm sein," fuhr der Major fort; „ehe
ich mich j doch in bestimmter Weise ausspreche, möchte
ich zuerst genau den Beweggrund zu dieser Einsührung
kennen lernen. Ihre Verkleidung, so vollkommen
dieselbe auch sein mag, macht auf mich weiter keinen
Eindruck; Sie find kein deutscher Offizier, und
weiterhin Habs ich die feste Ueberzeugung, daß Sie
ebenso wenig ein Spieler sind."
Jupin fühlte sich ein wenig in seiner Eigen-
liebe verletzt, als er sich in dieser Weise erkannt
sah; er ließ j doch seinen Aerger durchaus nicht
durchblicken und antwortete mit der größten Ruhe:
„Ich hab- keineswegs die Absicht, Ihnen zu
imponieren, mein Herr, als ich diese Verkleidung
wählte; wenn ich Sie bat, mir den Eintritt in ein

Lei Le^iim unserer Lommer-VerAnüZunssen maeben wir
wiederkoii darauf aufmerksam, dass die T'eilnaftme au denselben
nur NitAlLtzäer» Aeslattet ist.
Heidelberg, äen 30. Vpril 1884.
L>Lo I >L^t1r4iotr,

77
vier Karten-Xonzerte eventuell eine weitere Lennion
werden mit ktOeksiebt aut die LVitteruug besonders bekannt Zemaebt
werden.

^i>i»M24. Ll Lurokbardt, er.
von dem sinlaeliston Oebrauebs- dis All den ksinstsn Salon-Llöbsln.
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und bestens ausgsfübrt,tt.ebtung8voll v. 0.

stellen, von welchen eS in Paris wimmelt?" ver-
setzte der Major lebhaft. „Wenn dem so wäre,
so würde ich lauten Einspruch gegen eine solche
wohlfeile Beleidigung erheben, welche man uns
zufügt; denn wissen Sie wohl, mein Herr, in dem
Salon der Gräfin Roskoff geht Alles in der besten
gesetzlichen Ordnung her!"
Jupin lächelte.
„Herr Major," sagte er, „Sie befinden sich
in einem großen Jrrtume: meine Mission hat einen
ganz anderen Zweck, als Sie anzunehmen scheinen,
und eS handelt sich hier keineswegs darum, etwa
das Haus der Gräfin Roskoff zu überwachen. Wenn
ich eine Verkleidung gewählt habe, um mich bei
Ihnen einzusühren, so geschah dies blos, um Ihr
Urteil über das Kostüm zu hören, welches ich trag».
Wenn Sie es wünschen, so kann ich mich binnen
wenigen Minuten in einen Engländer, Russen,
Schweden oder was Sie denn überhaupt für passend
halten, umwandcln — mir ganz gleichgültig."
Der Major schien einige Augenblicke nachzusinnen
und sagte dann, nachdem er sein Gegenüber abermals
von Kopf bis zu Füßen gemustert.
„Ohne den Brief, welchen Sie mir haben
übergeben lassen, und woraus ich erfuhr, wer Sie
seien, hätte ich Sie in der Thal für einen preußischen
Offizier gehalten."
Jupin schmeichelte dies Compliment um so
mehr, als er es verdient zu haben glaubte.
„Indessen," fuhr der Major Siffert fort, „möchte
ich Ihnen raten, Ihr Costüm ein wenig zu ändern:
unter den Herren, welche in dem Salon der Gräfin
verkehren, befinden sich viele Deutsche, fast alles
Offiziere. Sie begreifen, daß dieser Umstand Sie
vielleicht in eine mißliche Lage und manche Ver-
legenheiten bringen könnte, jedenfalls wild es wohl-
gethan sein, dieselben zu vermeiden Vielleicht wäre
es das Beste, wenn Sie sich für einen Schweden
ausgäben; augenblicklich ist diese Nationalität in
unserem Zirkel gar nicht vertreten.
„Gut — ich werde also ein Schwede sein,"
sagte der Polizeibeamte.

Limburger Käse,
schnittreife Ware,
-'M« p« P'"- P's-
August Gschwindt am Markt,
>84 Hauptstraße 184.

2 —
5.-
Unter Familien sind alle wirklich zur Familie gehörigen Per-
sonen z« verstehen, welche in einem gemeinschaftlichen Haushalte
leben; Bewohner einer Pension oder Gäste, die bei einer Familie
zu Besuch sind, gelten demnach nicht als Familien-Angehörige.
Das Abonnement beginnt mit dem Heutigen und endet mit dem 1. Oktober d. I.
Die Abonnements-Karten sind zu haben in den Musikalien-Handlungen der
Herren Guttenberger, Meder und Pfeiffer, bei dem Geschäftsführer des
Stadt-Orchesters, Herrn Wollweber, Jngrimstraße 4, in der Schloßwirtschaft bei
Herrn Albert und bei Herrn Kaufmann C. W. Reuß, Hauptstraße, gegenüber
dem Darmstädter Hof.
Die städtische WuM-Kommission.

Eim« große« Poste« fcive Porzellan-Teller,
tief und flach, schwerste Sorte, besonders für Wirte geeignet, empfiehlt um den ausnahmsweise
billigen Preis von Mk. 3.50 per Dutzend und Mk. 25.— per 100
L. Münrrich, Schiffgasse 3.

Die Lommer-Vergullguugeu der Veseilsebaft werden an kostenden
lagen statttinden:
I. Reunion
II.
III.
IV.
Vie läge der

fg.,.'otemKaschemir gehüllt und mit einer gleich- Haus zu erleichtern, in welchem Sie nicht ohne
Mütze auf dem Kopfe in der Nähe des Einfluß sind, so geschah dies nur, um einen Auftrag
der w dem Augenblicke, in welchem aussühren zu können, welchen man mir in r
h. ^Ezeimann eintrat, den Brief noch in der Eigenschaft als Polizeiinsp ktor g- g bcu hat.

Schloß-Konzerte.
Die unterzeichnete Kommission wird diesen Sommer wieder Abonnements zu
den in der Schloßwirtschaft stattfindenden Konzerten des Stadt-Orchesters in folgender
Weise einrichten:
Es finden wöchentlich fünf Konzerte statt; die beiden freien Tage find Dienstag
und Samstag, jedoch werden an diesen Tagen die etwa wegen schlechter Witterung
ausfallenden Konzerte nachgeholt. — Das Programm enthält jeweils mindestens
12 Nummern.
Sämtliche Konzerte werden vom gesamten Stadt-Orchester ans-
gesührt.
Die Abonnements-Preise sind:
a) Ein Familien-Abonnement zu allen Werktags-Konzerten .
b) Ein Einzel-Abonnement zu allen Werktags-Konzerten
e) Eine Ergänzungs-Karte hierzu mit 10 Coupons zum Gebrauch für
Sonntags-Konzerte, sowie für Gäste in Begleitung des Abonnenten .
d) Eine Karte mit 20 Coupons zum Gebrauch Lei allen Konzerten

Aür junge Leute guten Privattisch.
^Z^Näher S im Verlag.

am 6. Nai, abends Iiald 8 Idir,
„ 27. Nai.
„ 26. duni.
„ 24. doli,

,G«t M-istttte Stmkstsche
NiikiibkMr OUemaulsalat
^. hochfein, per Pfd. 40 Pfg.
184 Hauptstraße 184.

im Ratbause dahier ist geöffnet:
Mstag Normittago von 9—12 Uhr.
Mittwoch Norm. v. 9—12 u. Nach«, v. 2—4 Uhr.
Freitag Norm. v. 9-12 «. Uachm. o. 2—4 Uhr.
^vstag Pormittags voll 9—12 Uhr.
Morgen Dienstag im LZ
Ritter. D

l'ril'6 V^ruMor.
Lrmisklim-Kliill

„ Dunkel.
'°ch dem Französischen bearbeitet von I. Rüttgers.
(55. Fortsetzung.)
Anstatt indeß sogleich in das Haus hineinzu-
Heu, studierte der Polizeimann zuerst das Aeußere
halben, da er von der Ansicht ausging, daß das
-.Were eines Hauses in der Regel auch einen
. chluß auf die gesellschaftliche Stellung seines Bc-
ohners zulasse.
Indeß mußte dieser Schluß dieses Mal ziemlich
da» er sein, denn unschlüssig blieb Jupin stehen;
d,».? ^at er ein und frug in ziemlich ausgeprägtem
fischen Accent den Portier, ob der Major Siffert
"rr wohne.
»Allerdings," hieß es, „die Thüre hier gegenüber,
kli» Nachdem Jupin an der bezeichneten Thür ge-
»„?«rlt, erschien ein Bedienter in einfacher Livree
"Ui> öffnete.
»Was steht zu Diensten?" frug er dann.
»Ich wünsch- den Major Siffert zu sprechen!"
»Darf ich um Ihre Karte bitten!"
H »Ich kann Jhn-.n etwas Besseres als meine
!ck, 5 übergeben," antwortete Jupin in ziemlich
.."echtem Französisch; „bringen Sie Ihrem Herrn
'9er, Brief!"
Der Diener wies ihn in ein einfaches mit zwei
. uils ausgestatletcs Vorzimmer und entfernte
dann.
Die Thüre, durch welche er das Zimmer ver-
lle», öffnete sich bald wieder.
^Der Herr Major Siffert erwartet Sie," sagte
r Bediente, sich ehrfurchtsvoll verbeugend.
s,„ .Das Gemach, in welches Jupin cingeführtl
^be, war eine Art Rauchsolon.

—_Webel.
Ia66r8.
Täglich
KischeMeisch-Pasteten.
Deutscher Kaiser,
Fahrtgafs«
Een Tag guten Mittagstisch.

Lortliolcl
Damoil-4Iäi!l<4-I7lI»iik
IVIsnnksim, sn dsn PIsnksn 1.1

In Flaschen
. 35 Pfg.
_Wenn mir reine Flaschen mit Kork zum Füllen geschickt werden, per Flasche 30 Pfg.
Ein Kinderbettlädchen mit Matratze zu
verkaufen, Zwingerstraß- 9. Daselbst sucht ein
Mädchen für häusliche Arbeit eine Stelle.

. Mk.

vienstaA, den 6. Uai, abends bald 8 vbr
Lrsts R6Union.
Karten 2nm Abendessen xu LIK. 2.— werden bis naebrnittaAs
vbr beim LVirt abAkAeben; abends kostet das Vedeek LIK. 2.50.

Eintracht.
-.Dienstag Abend präcis 9 Uhr Probe,
Die hiesige Frsihjohrsmrste
eginnt Montag, den 1v. Mai und dauert
" Dage.
Heidelberg, den 2. Ptai 1884.
Der Stadtrat:
Bilabel.

ÄAntzlckktz ^m Waschen und Bügeln wird
iäLV vtz f dtzF angenommen und schnell und billig
besorgt, Plöckstraße 25.

„Einige kleine Veränderungen an ihrem An-
zuge, und die Sache wird abgethan sein," versetzte
Siffert. „Holen Sie mich also heute abend um
sechs Uhr ab, ich werde Sie alsdann der Gräfin
vorstellen."
„Es bleibt mir nun noch übrig, Ihnen für
Ihre Gefälligkeit meinen besten Dank auszusprechen,
Herr Major," sagte Jupin sich erhebend.
„Noch ein Wort," ließ sich der Major ihn
zurückhaltend vernehmen, „können Sie mir sagen,
ob der Auftrag, welchen man Ihnen gegeben hat,
politischer oder privater Natur ist?"
„Die Politik hat mit meiner Angelegenheit
ganz und gar nichts zu schaffen," antwortete der
Polizeibeamte; „es handelt sich ganz einfach um
eine Familie, welche einen verschwenderischen Sohn
überwachen läßt, der leidenschaftlich spielt. Man will
ihn einfach verhindern, sich zuruinieren, weiter nichts."
„Ich will nicht so indiskrer sein, nach dem Namen
dieses jungen Mannes zu fragen," versetzte der
Major, „und ich danke Ihnen für die Freimütigkeit
Ihrer Erklärungen. Ich erwarte Sie also heute
abend sechs Uhr."
Wir müssen hier ein Wort über die P-riser Spiel-
böllen einschalten, ehe wir den Leser mit der Gräfin
Roskoff und ihrem Hause näher bekannt machen.
Die Regierung wollte, als sie die Unterdrückung
der öffentlichen Spielhäuser anordnete, ein die Moral
hebendes Werk üben; man hatte indeß nicht daran
gedacht, daß in Folg- dessen eine Menge geheimer
Spielhöllen wie Pilze aus dem Boden schießen
würden, die um so gefährlicher sein mußten, je
weniger man dieselben überwachen konnte.
Man hatte ebenso wenig daran gedacht, daß
falsche Spieler dort die unvorsichtigen Familien-
söhne ausplündern würden, welche sich hierhin wagten.
Jedenfalls war cs geradezu unmöglich, das
Spielen um hohe Summen, oder das Spielen
überhaupt zu unterdrücken — die Neigung zum
Spiel ist bei vielen Menschen so stark, daß sie zu
einer unausrottbaren Gewohnheit geworden ist
Deshalb hatten diejenigen damals nicht ganz Uarecht,
 
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