WiikllikM Anzeiger
Buchdmckerei und Expedition: Krämergaffe Nr. 1.
Freitag, den I I. Juli
WsiS8SN öook
Gg. Maurer, Schuhmacher
6. IV Row
Für Ki8 20. .Inti 1884.
Versancl
in k'ig.selien
ü 32
Erscheint täglich, Sonntags anSge-
nommen. Preis monatlich 20 Pfg.,
«it dem Illustrierten Unterhaltungs-
blatt nur 32 Pfg.
vis H1il1ri1l8v6lIin§lliiA6n kür äsn 868iilb <Is8 2vo1ogi8v1isil t6N8
blsibsn ullvvräncisrt.
Vinkritt8prtzi8 kür äen Hs8uvli äer ^u88teIIuiiA kür.Istiviinunn 20 kttz.
Rum, Genever, Zwetschgen- und Kirschenwasser, frucht-
branntwei», Nordhäuser nnd Niederrhein. Weinessig
empfiehlt billigst
Silber
und
Wird in alle Häuser der Stabt
verteilt und an den Straßenecken
angeschlagen.
Alle Zusendungen werden stank»
erbeten.
„Nicht doch.Biele teilten meine Zweifel, Venn
mein Vater genoß die Achtung und das Vertrauen
Aller, die ihn kannten." , ..
„Und nun werden Sie Niemand finden, der
ihn verteidigt; man hat nun erfahren, wie wenig
er Achtung und Vertrauen verdiente."
Wieder zuckte ein ZorneSblitz aus den Auge»
Theobald's, aber es g-lang ihm noch einmal, sich
zu bezwingen; er wollte ruhig blnben, um dem
Sturme, den er nahen sah, die Stirne bieten zu
können. „Mit derselben Leidenschaftlichkeit, mit
der jetzt Alle ihn verdammen, werden später Alle
ihn ihrer Achtung versichern, sobald es mir
gelungen ist, seine Schuldlosigkeit an den Tag zu
bringen," sagte er mit einem raschen prüfenden
Blick auf die schöne Frau, die nachlässig zurückge-
lehnt spöttisch lächelte. „Lassen wir das. Ich
weiß ja, daß ich bei Ihnen keine Sympathien
dafür finde, — später werde ich Sie daran erin-
nern. Wo ist Erna, wenn ich fragen darf? Ich
bin gekommen, um sie darauf vorzubereiten, daß
ich vielleicht heute schon Abschied nehmen muß."
„Erna wird Sie nicht mehr empfangen,"
erwiderte Werner Unger mit seiner hochmütigen
brutalen Weise. „In derselben Minute, in der
Ihr Vater verurteilt wurde, war die Verlobung
unserer Tochter mit Ihnen aufgelöst."
„Wollte es Erna so?" fragte Theobald mit
bebender Stimme.
„Ob sie es wollte oder nicht wollte, thut
weiter nichts zur Sache. Ueber die Zukunft unseres
Kindes haben wir allein zu bestimmen. ES thut
mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber Sie
selbst werden volle Offenheiten wünschen, und Sie
hätten sich dasselbe gestern schon sagen können.
Ich habe die Ehre stets als das höchste Gut betrachtet,
und Sie werden nicht bestreiten können, daß nach
diesem Urteilspruch Ihr Name für alle Zeiten
entehrt ist. Da kann von einer Verbindung meiner
Familie mit der Ihrigen nicht mehr die Rebe sein.
(Fortsetzung folgt).
MMmsr-MöMgnW.
In Folge richterlicher Verfügung wird
der Adam Eckert Witwe, Dorothea,
«eb. Fischer und Georg Eckert,
Küfer in Neuenheim, Johann!
Eckert, Mehgergehilfehier, Karo-,
«ne, Theodor und Marie Eckert,
letztere drei unter Vormundschaft der Mutter
Adam Eckert Wwe. in Neuenheim die nach-
verzeichnete Liegenschaft in Neuenheimer
Gemarkung am
Montag, den 14. Juli 1884,
mittags 2 Uhr
M Rathause zu Neuenheim öffentlich ver-
steigert und zu Eigentum zugeschlagen, wenn
der Schätzungspreis oder mehr geboten wird.
Beschreibung der Liegenschaft.
26 Are 09 qm. Hofraite und Haus-
garten, an der Neuenheimer Landstraße bei
der alten Neckarbrücke liegend, eins. Hof-
gerichtsdirektor vr. A. Christ Erben und
gemeinschaftl. Weinbergsweg, ands. Privat-
mann D. Schmitt (Neckarhotel), worauf
erbaut und mit Nr. 32 bezeichnet:
Gasthaus zum stlb. Anker:
3) Wohnhaus mit Wirtschaftslokal, gewölb-
tem Keller u. Dachzimmer, teils 3stöckig,
teils 2stöckig;
d) Remise mit Stallung, Waschküche und
Zimmer, 2stöckig;
e) Tanzsaal, einstöckig; '
ck) Verbindungsgang, einstöckig. -
Feuerversicherungs-Anschlag 26,910 Mk.
Steueranschlag 30,000 Mk.
Auf dem Hause ruht die Realschild- !
sterechtigkeit „Zum silbernen Anker" und
befindet sich im Hofe ein laufender Brunnen. !
Das ganze Besitztum ist geschätzt zu
65,000 Mk.
Heidelberg, den 6. Juni 1884.
Der Vollstreckungsbeamte
Großh. Notar:
Lugo.
„Wir lassen den Herrn bttlen!" wandle ste sich zu
dem Diener.
Einige Minuten später trat Theobald ein.
Er wußte bereits, was ihn erwartete —, war ihm
doch früher nie zugemutet worden, draußen zu
warten, bis er angemeldet worden. Er war sich
keiner Schuld bewußt, und der Groll über diese
demütige Behandlung loderte jä in ihm auf und
blitzte aus seinen Augen, als er in das hochmütiae
Gesicht Unger's blickte, der seinen Gruß nur kühl
erwidert hatte, während die schöne Frau ihm
nicht einmal so viel Beachtung schenkte, daß sie
von der Zeitung aufblickte. „Ste werden das
Schicksal meines unglücklichen Vaters bereits ken-
nen," nahm er mit gezwungener Ruhe das Wort,
während er sich in demselben Sessel niederließ, in
dem kurz vorher Erna gesessen hatte, „ich habe
Ihnen oft gesagt, daß er schuldlos ist, ich behaupte
das auch jetzt noch."
Sie werden es beweisen müssen, wenn wer es
glauben sollen," sagte der dicke Herr, der eine gewisse
Verlegenheit nicht ganz verbergen konnte. „Ich habe
gestern abend noch mit den Advokaten über diesen
Fall gesprochen, auch mit dem Verteidiger Ihres
Vaters; die Herren teilen Ihre Ansicht nicht."
„Ich werde die Beweise suchen, und ich hoffe,
sie zu finden," erwiderte Theobald in zuversicht-
lichem Tone.
„Wo? In Frankreich? Sre werden ,a nun
auch wohl die Uniform anziehen müssen?"
„Ich erwarte meine Einberusungsordre stünd-
lich. Der Krieg wird wohl nicht allzulang- wären,
dann beginne ich mit meiner Aufgabe, die meinem
armen Vater Ehre und Freiheit zurückgeben soll."
„Wenn Sie glauben, diese Ausgabe lösen zu
können, dann begreife ich nicht, daß Sie sich nicht
vor der Verurteilung ihres Vaters damit beschäf-
tigt haben," spottete der Rentier.
„Konnte ich denn an die Verurteilung eines
Schuldlosen glauben?" entgegnete Theobald gereizt.
„Jedermann hätte Ihnen sagen können, daß
an ihr nicht zu zweifeln fei." I
Konzert von der hiesigen Militär-Kapelle.
Anfang halb 8 Uhr.
DA" Soeben erschienen! "MU
Dichtung in 7 Gesängen von Philipp Quenzer.
Mit 2 Lichtdruck-Bildern. Elegant gebunden:
Preis 2.40.
! Spielt auf Karlsruher Boden und nimmt vielfach Bezug auf die Silber-Hochzeit Sr.
Kön. Hoheit unseres Großherzogs. Der Verfasser (Badenser u. z. Zt. Pfarrer der Deutschen G-memde
in Manchester) verflicht seine treffende Schilderung des bürgerlichen Lebens in die allerliebste Geschichte
! zweier Liebenden, unterhaltend und reizend geschrieben.
G. WM'sche Universitäts-Buchhandl.,
neben der Universität, Heidelberg.
klrilosop IlOllllöilo
Samstag, dm 12. Juli 1884
.n..— Nur di8 2V. 4ul! 1884. -
Im Avo1oKi86litzn (Zlirtril
^raulrkurt ü. N.
VorwittaZs von 9 bis 12 Ildr unct DlaolrnrlttLAs von 2 bis 7Ubr
(kür ckis Lssueüer ckss ^oolo^issksn Gartsns).
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Linäer. 18 Luinsls, 16 kksrüs, 8 I'kt^eüzvrmEÜut's sie. Zelts,
Heiss- uncl loZckZsröts.
Neckargemünder Schützen-Gesellschaft.
Die hiesige Schützen-Gesellschaft hält am Sonntag,
den 13. und Montag, den 14. Juli ein
UM" Ijreischießen *MU
ab, wozu Schützen und Schützenfreunde freundlichst etngeladen
werden. Montag Nachmittag von 2 Uhr an Musik auf dem
Schießhaus, ausgeführt von der vollständigen Militärkapelle
Heidelberg. Für gute Bewirtung ist bestens gesorgt.
Der Vorstand.
Nr. 16V.
Die Vergütungen für die im
Juni d. I. dahier einquartierten
Soldaten können innerhalb
10 Tagen gegen Abgabe der
Quartierbillete bei der Stadtkasse
erhoben werden.
Heidelberg, 8. Juli 1884.
Brauerei zum Schlüffe!
einsehen, und darin, daß Du ihm entsagen sollst,
sehe ich wahrhaftig kein Unglück."
Erna bedeckte die Augen mit dem Taschentuch
und schwieg. Sie hatte schon am Abend vorher
Alles gesagt, was sie zur Verteidigung ihres Ver-
lobten und ihrer Liebe sogen konnte; sie wußte,
daß es fruchtlose Mühe war, die Anschauungen
der Eltern zu bekämpfen.
„Gütiger Himmel, wie viele Worte um eine
Sache, die unabänderlich ist!" nahm nun die Mntter
wieder daS Wort, während sie einen Blick in den.
Spiegel warf und die koketten Löckchen auf ihrer
Stirne ordnete. „Man verbietet dem Herrn einfach
das Haus, damit ist die Sache abgemacht! Wegen
einer solchen jämmerlichen Partie Thränen zu ver-
gießen, ist einfach lächerlich! Ich war mit dieser
Verlobung niemals von Herzen einverstanden; mit
Deiner Schönheit und Deinem Reichtum kannst Du
auf einen Baron Anspruch machen, Erna."
„Na, na, dahinaus möchte ich nun doch nicht,"
sagte Unger kopfschüttelnd. „Ein armer Edelmann
mit seinem Hochmut und seinen noblen Passionen
könnte mir auch nicht dienen."
„Wir haben die Mittel, uns diesen Luxus zu
erlauben," erwiderte seine Frau, das Haupt stolz
erhebend, „und Du wirst für unser Kind gern
ein Opfer bringen, wenn ste Baronin werden kann.
Wie gesagt, das kann Alles noch weiden, nachdem
die Verlobung mit diesem Manne gelöst ist."
In den dunklen Augen Erna's blitzte cs nun
doch zornig auf; es verletzte sie tief, daß man in
dieser frivolen Weise über die heiligsten Gefühle
ihres Herzens reden konnte. „Ich werde nimmer-
mehr von dem Geliebten lassen," sagte sie, aber
schon im nächsten Moment schlug sie vor dem
höhnischen Blick der Mutter die Augen nieder;
und sie hatte nur noch den Mut, in schüchternem
Tone hinzuzufügcn: daß sie nur an seiner Seite
glücklich werden könne.
„Dummes Zeug!" brummte der dicke Herr,
der mit dieser Redensart stets zu antworten pflegte,
wenn er eine ihm unliebsame Behauptung nicht,
Danksagung.
Für die vielen Beweise inniger Teilnahme bei dem Ver-
luste unseres lieben Bruders, Onkels und Schwagers
Jakob Herbert, Privatmann,
sowie für die reichen Blumenspenden, sagen wir unsern herz-
lichsten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
And. Glinz.
Heidelberg, den 11. Juli 1884.
Gefrorenes.
4. NjoinlO) t N, Hauptstraße 123. Wo-rst^e N."
Pfalz in Neuenheim.
_ Empfehle
__ Foerster.
Vermißt!
Roman von Ewald Aug. König.
(3. Fortsetzung.)
„So ganz rein ist er in meinen Augen nicht, in-
Men, ich will das nicht weiter untersuchen; mir muh
iS genügen, daß sein Vater zu Zuchthausstrafe
verurteilt worden ist. Der Sohn eines solchen
Mannes kann nie mein Schwiegersohn werden,
Niemals! Ueberdies ist Theobald Weimar jetzt ein
nrmcr Schlucker. Welche Zukunft kann er Dir
bieten? Poch nur nicht darauf, daß wir selbst
reich find und Du unser einziges Kind bist; außer
iwer allerdings glänzenden Aussteuer geben wir
Dir nichts mit."
„Höchstens ein jährliches Nadelgeld für Deine
Garderobe!" warf die Mutter ein, indem sie die
Zeitungen in den Schoß sinken ließ und das gol-
bene Lorgnon von der Nase nahm.
, „Ja, das allenfalls, aber kein bares Kapital,"
fuhr der korpulente Herr fort. „Mit meinem Gelbe
wU kein Anderer Wirtschaften, so lange ich lebe."
„ »Aber ich kann nicht von ihm lassen, Papa,"
uogte Erna, die thränennaffen Augen mit flehen-
bern Blick zu ihm aufschlagend, „ich würde gren-
renlos unglücklich werden —"
. „Dummes Zeug!" fiel er ihr mit einer ener-
gischen Handbewegung ins Wort. „Redensarten,
vle Du einmal in einem Roman gefunden hast.
Aedenk' doch nur, wie viele Bräute jetzt von dem
7-irlobten lassen müssen! Theobald Weimar ist
-b auch Soldat, er muß heute oder morgen schon
Marschieren; ihn kann so gut eine Kugel treffen,
vle jeden Anderen. Na, was dann? Einige
^Yrancn werden geweint, und nicht lange dauert's,
? 'st er vergessen. Also, mach' es auch jetzt so,
benk, er sei nicht mehr unter den Lebenden —"
„Wie wäre mir das möglich, Papa ?"
j. »Möglich ist Alles, wenn man nur will! Und
'ch will eS, und Deine Mama will es auch, damit
basta! Dem Sohne eines Zuchthäuslers kann ich
Meine Tochter nicht geben, das müßtest Du doch
Für die Institute der hiesigen Universität
wird die Lieferung von circa
980
1450
1070
270
156
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im Submissionswege begeben.
Lieferung sind längstens bis zum 22. Juli
verschlossen und mit der Aufschrift „Brenn-
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einzureichen.
Heidelberg, den 8. Juli 1884.
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'niitVernunftSgrimden zu widerlegen wußte. Von"
der Liebe allein kann man nicht leben, und glück-
lich ist man nur, wenn man reich ist, wenn man
die Mittel besitzt, jeden Wunsch zu erfüllen."
„Erna weiß das," fügte seine Frau mit ge-
lassener Ruhe hinzu, „ste wild nicht so thöricht sein,
an einem Manne festzuhalten, der ihr diese Mittel
nicht bieten kann. In Romanen kommt es wohl
vor, daß ein reiches Mädchen sich von einem armen
Schlucker entführen läßt und mit ihm glücklich
wird, aber in Wirklichkeit sind die Folgen anders.
Wir drohen auch nicht, wie es in Romanen geschieht,
mit unserem Fluch; wir würden uns einfach sagen,
daß wir keine Tochter mehr haben, und von Ver-
zeihung und Versöhnung könnte nach solchem
Ungehorsam keine R-de mehr sein."
„Ganz meine Meinung," nickte Unger, „und
nun, denke ich, sind Worte genug darüber verloren
worden. Du wirst die Briefe und Geschenke, die
Du von diesem Manne erhalten hast, einpacken,
Erna, und ihm Alles heute noch zurücksenden; er
muß mit voller Bestimmtheit wissen, daß er nichts
mehr zu hoffen hat. Ich verlange Gehorsam, ich habe
damals Dir zu Liebe in die Verlobung eingewilligt,
nun bringe auch mir zu Liebe ein kleines Opfer, das
schließlich doch nur Dir zum Besten gereichen
wird, dann bleibt diesem Hause der Friede erhalten."
Erna hatte sich erhoben, noch einmal traf
aus ihren thränenumflorten Augen ein vorwurfs-
voller Blick die Eltern, dann ging sie schweigend
mit wankenden Schritten hinaus.
„Sie wird's überwinden," sagte die Mutter
mit einem geringschätzenden Achselzucken, während
sie die Zeitungen wieder aufnahm, „vielleicht fällt
er schon in der ersten Schlacht —"
Sie brach ab. Ein gallonierter Diener war
geräuschlos eingetreten und meldete den Besuch
des Herrn Weimar.
„Sollen wir ihn hier empfangen, Emma?"
fragte der Rentier mit einem bedeutungsvollen
Blick auf das silberne Frühstücksgeschirr.
„Weshalb nicht?" erwiderte sie gleichgültig.
Universität Heidelberg.
Engerer Senat.
- Brennmateriallieferung betr.
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Ctr. Rührer Nußkohlen,
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Brauerei zum Schlüffe!
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Erna bedeckte die Augen mit dem Taschentuch
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der Eltern zu bekämpfen.
„Gütiger Himmel, wie viele Worte um eine
Sache, die unabänderlich ist!" nahm nun die Mntter
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Spiegel warf und die koketten Löckchen auf ihrer
Stirne ordnete. „Man verbietet dem Herrn einfach
das Haus, damit ist die Sache abgemacht! Wegen
einer solchen jämmerlichen Partie Thränen zu ver-
gießen, ist einfach lächerlich! Ich war mit dieser
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„Na, na, dahinaus möchte ich nun doch nicht,"
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Tone hinzuzufügcn: daß sie nur an seiner Seite
glücklich werden könne.
„Dummes Zeug!" brummte der dicke Herr,
der mit dieser Redensart stets zu antworten pflegte,
wenn er eine ihm unliebsame Behauptung nicht,
Danksagung.
Für die vielen Beweise inniger Teilnahme bei dem Ver-
luste unseres lieben Bruders, Onkels und Schwagers
Jakob Herbert, Privatmann,
sowie für die reichen Blumenspenden, sagen wir unsern herz-
lichsten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
And. Glinz.
Heidelberg, den 11. Juli 1884.
Gefrorenes.
4. NjoinlO) t N, Hauptstraße 123. Wo-rst^e N."
Pfalz in Neuenheim.
_ Empfehle
__ Foerster.
Vermißt!
Roman von Ewald Aug. König.
(3. Fortsetzung.)
„So ganz rein ist er in meinen Augen nicht, in-
Men, ich will das nicht weiter untersuchen; mir muh
iS genügen, daß sein Vater zu Zuchthausstrafe
verurteilt worden ist. Der Sohn eines solchen
Mannes kann nie mein Schwiegersohn werden,
Niemals! Ueberdies ist Theobald Weimar jetzt ein
nrmcr Schlucker. Welche Zukunft kann er Dir
bieten? Poch nur nicht darauf, daß wir selbst
reich find und Du unser einziges Kind bist; außer
iwer allerdings glänzenden Aussteuer geben wir
Dir nichts mit."
„Höchstens ein jährliches Nadelgeld für Deine
Garderobe!" warf die Mutter ein, indem sie die
Zeitungen in den Schoß sinken ließ und das gol-
bene Lorgnon von der Nase nahm.
, „Ja, das allenfalls, aber kein bares Kapital,"
fuhr der korpulente Herr fort. „Mit meinem Gelbe
wU kein Anderer Wirtschaften, so lange ich lebe."
„ »Aber ich kann nicht von ihm lassen, Papa,"
uogte Erna, die thränennaffen Augen mit flehen-
bern Blick zu ihm aufschlagend, „ich würde gren-
renlos unglücklich werden —"
. „Dummes Zeug!" fiel er ihr mit einer ener-
gischen Handbewegung ins Wort. „Redensarten,
vle Du einmal in einem Roman gefunden hast.
Aedenk' doch nur, wie viele Bräute jetzt von dem
7-irlobten lassen müssen! Theobald Weimar ist
-b auch Soldat, er muß heute oder morgen schon
Marschieren; ihn kann so gut eine Kugel treffen,
vle jeden Anderen. Na, was dann? Einige
^Yrancn werden geweint, und nicht lange dauert's,
? 'st er vergessen. Also, mach' es auch jetzt so,
benk, er sei nicht mehr unter den Lebenden —"
„Wie wäre mir das möglich, Papa ?"
j. »Möglich ist Alles, wenn man nur will! Und
'ch will eS, und Deine Mama will es auch, damit
basta! Dem Sohne eines Zuchthäuslers kann ich
Meine Tochter nicht geben, das müßtest Du doch
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Wochenschrift" sagt: „Die Perle der Schweiz bleibt aber für alle Zeiten denn doch
Engelberg. In der ganzen Schweiz ist kein Klima, das dem von Engelberg an
die Seite gestellt werden kann. Anämische, chlorotische Nervenschwache, Rheumaleidende
gehen für Jahre hinaus gestärkt und wie neu geboren von da nach Hause zurück.
einzureichen.
Heidelberg, den 8. Juli 1884.
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'niitVernunftSgrimden zu widerlegen wußte. Von"
der Liebe allein kann man nicht leben, und glück-
lich ist man nur, wenn man reich ist, wenn man
die Mittel besitzt, jeden Wunsch zu erfüllen."
„Erna weiß das," fügte seine Frau mit ge-
lassener Ruhe hinzu, „ste wild nicht so thöricht sein,
an einem Manne festzuhalten, der ihr diese Mittel
nicht bieten kann. In Romanen kommt es wohl
vor, daß ein reiches Mädchen sich von einem armen
Schlucker entführen läßt und mit ihm glücklich
wird, aber in Wirklichkeit sind die Folgen anders.
Wir drohen auch nicht, wie es in Romanen geschieht,
mit unserem Fluch; wir würden uns einfach sagen,
daß wir keine Tochter mehr haben, und von Ver-
zeihung und Versöhnung könnte nach solchem
Ungehorsam keine R-de mehr sein."
„Ganz meine Meinung," nickte Unger, „und
nun, denke ich, sind Worte genug darüber verloren
worden. Du wirst die Briefe und Geschenke, die
Du von diesem Manne erhalten hast, einpacken,
Erna, und ihm Alles heute noch zurücksenden; er
muß mit voller Bestimmtheit wissen, daß er nichts
mehr zu hoffen hat. Ich verlange Gehorsam, ich habe
damals Dir zu Liebe in die Verlobung eingewilligt,
nun bringe auch mir zu Liebe ein kleines Opfer, das
schließlich doch nur Dir zum Besten gereichen
wird, dann bleibt diesem Hause der Friede erhalten."
Erna hatte sich erhoben, noch einmal traf
aus ihren thränenumflorten Augen ein vorwurfs-
voller Blick die Eltern, dann ging sie schweigend
mit wankenden Schritten hinaus.
„Sie wird's überwinden," sagte die Mutter
mit einem geringschätzenden Achselzucken, während
sie die Zeitungen wieder aufnahm, „vielleicht fällt
er schon in der ersten Schlacht —"
Sie brach ab. Ein gallonierter Diener war
geräuschlos eingetreten und meldete den Besuch
des Herrn Weimar.
„Sollen wir ihn hier empfangen, Emma?"
fragte der Rentier mit einem bedeutungsvollen
Blick auf das silberne Frühstücksgeschirr.
„Weshalb nicht?" erwiderte sie gleichgültig.
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