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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.42543#0473

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Hei-elberzer Amim

Buchdruckerei und Expedition: Krämergasse Nr. 1

Mittwoch, den 30. Juli


Webel.

»


Versanä
in k'lLseksn
ä 32

/rsm,
Hauptstraße Nr. 48.

Besitzer: I. Iriedrich.

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rrnc^ I^-'A/'össe-'rL-r^ vo-r ^/er-re-r ro6?r-r
-na-rA'6^/ra/'/67r _LrV^6-^r.
LLriAsbrannts I^LotoKraxLlion Luk k'orsollan.
Lemaltes porxellan >vir6 xum Lindrenneri anFenornrnen.

Erscheint täglich, Sonntags ausge-
nommen. Preis monatlich 20 Pfg.,
mit dem Illustrierten Unterhaltungs-
blatt nur 32 Pfg,

Heute abend 7 Uhr bei günstiger Witterung
Horr2L6i»t.

1884.

Brauerei Schlüffe!.
Morgen Donnerstag
Wird geschlachtet.

Mrd in alle Hauser der Stad
verteilt und an den Straßenecken
angeschlagen.
Alle Zusendungen werden stankt
erbeten.

Werein Kreditreform.
(Ium Schuhe gegen schädliches Creditgebeu).
Etwaige Abmeldungen der rm Monat
Juni eingereichten Posten haben bis zum
I. August zu geschehen.
Heidelberg, den 30. Juli 1884.
Der Borstand.

Nr. 176.

Porzellanmalerei.
ksrlralts,
-«r-txv SN,
.pkrAclstüOlcs.
Landschaften
Nllk
poresllnir L Lmnil.

^uknalnuen
von
?vrtru1l8
dis zu
Teksnsgrösss.
I-anäsodaktsu
sto. eta.

kehre. Wie Mancher wird daheim vergeblich er-
wartet werden!"
„Von unserem Trompeter hast Du wohl nichts
mehr gehört?" fragte Theobald, gedankenvoll
vor sich hinblickend.
„Nein aber ich mache mir auch seinetwegen
keine Sorge. Renard war nur leicht verwundet,
er wird mit dem ersten Transport nach Deutsch-
land zurückgebracht worden sein, wo er in aller
Ruhe seine Heilung abwarten kann. Apropos,
wenn ich mich recht erinnere, so muß ich in dieser
Gegend das Schloß liegen, in dem seine Schwester
weilt."
„Glaubst Du?" sagte Theobald überrascht.
„Chateau Monterau," nickte Hubert; „Renard
hat oft davon gesprochen, Du achtetest nicht darauf."
„Nein, aber jetzt fällt mir wieder ein, in dem
Schlosse, in dem ich heute nachmittag war, sah
ich zwei junge Damen, von denen eine mir ihres
blonden Haares wegen eine Deutsche zu sein schien."
„Du hast nicht gefragt?"
„Ich dachte nicht so weit."
„Du sprachst mit dem Besitzer des Schlosses
und kennst seinen Namen nicht?"
„Auch das nicht," erwiderte Theobald kopf-
schüttelnd; „weshalb sollte ich darnach fragen?
Ich erhielt ja sofort, was ich verlangte."
„Und die jungen Damen beschäftigten Dich
wohl auch zu sehr, um nach seinem Namen zu
fragen?" neckte Hubert.
„Ah bah, sie saßen am Fenster, und ich bin
nicht ins Schloß hineingekommen. Schön waren
sie, das muß ich zugeben; aber die Zeiten, in
denen Frauenschönheit ihren Zauber auf mich
übte, sind vorbei."
„Sie kehren wieder."
„Meinst Du?" spottete Theobald. „Ich glaube
cs nicht; so leicht kann ein betrogenes Menschen-
herz doch nicht vergessen. Wäre jene Dame wirklich
die Schwester Renard's gewesen, so hätte sie mich
angeredet und sich nach ihrem Bruder erkundigt."
„Na, na, wer weiß, welch' menschenfeindliches

Pfänder-Versteigerung.
Mittwoch, den 6. Angustl. I.,
nachmittags 2 Uhr,
werden im städtischen Leihhaus dahier die
bis dahin weder ausgelösten noch erneuerten
Pfänder vom 1. bis 16. November 1883
von Nr. 50160 bis Nr. 52283 öffentlich
gegen Barzahlung versteigert.
Am Bersteigerungstage bleibt die Anstalt
vormittags geschloffen.
Heidelberg, den 30. Juli 1884.
Stadt. Fejhhaus-Uerwaltllug.

Lllim - kllllbrsmll
Harmonie-Sast.
Diese IVoelis 8 6 »IVLI 2.
Mvliste Woods IIVIILX.
Täglich geöffnet von morgens 9 Uhr
bis abends 9 Uhr.
Etttröe 20 A Kinder 10

eigener Konstruktion, in allen Größen vorrätig zu billigsten Preisen.
l-uckwiZ IVIüIIsr.

-rae^ Mrss
in bester ^uskükrnng unter
Oaruntie kür guten Sitz.
UsZoerLMtli

Irioot-IlllllM

Theobald war in sein Quartier zurückqekehrt,
wo Hubert ihn erwartete. Der Trompeter Renard
befand sich nicht mehr beim Regiment; in der
Schlacht bei Orleans leicht verwundet, war er dort
im Lazarett zurückgeblieben.
Martin der stachsköpfige Bursche Hubert's,
saß bereits am Herde, wo er eine kräftige Suppe
kochte und ein Stück Fleisch briet, ein Feldkessel
voll Rotwein stand bereit, Zucker und Gewürz
waren zur Bereitung des Glühweins noch vorhanden.
Den beiden Freunden war es gelungen, für
sich ein eigenes Zimmer zu reservieren, das eben
groß genug war, um ihnen als Wohnraum und
zugleich als Schlafgemach zu dienen; sie saßen hier
vor einem kleinen, roh gezimmerten Tische und
tranken den glücklich requirierten Wein aus irdenen
Töpfen, die sie statt der gesuchten Gläser in einem
Schranke gefunden hatten.
„Also Franktireurs hast Du nicht gesehen?"
fragte Hubert, nachdem Theobald seinen Empfang
im Schlosse berichtet hatte. „Vor einer Stunde
wurde gemeldet, daß auch hier Banden sich gebildet
hätten."
„Dann fehlte es ihnen an Mut, meine Pa-
trouille anzugreifen. Was wollen sie auch jetzt noch
gegen uns ausrichten? Wir führen nun den letzten
Schlag, dann wird wohl Paris sich ergeben müssen,
und der Krieg ist zu End-."
„Es wäre dringend zu wünschen," sagte Hubert
mit einem forschenden Blick in seinen Topf, den
er gleich darauf an die Lippen setzte. „Ich sehne
mich schon längst in mein Bureau zurück. Sapper-
ment, es ist eine schlimme Geschichte, von vorne
wieder anzufangen."
„Du hast ja Vermögen und kannst es abwarten,"
unterbrach ihn Theobald.
„Das wohl, aber man greift doch auch nicht
gern das Kapital an, und dazu wäre ich auch ge-
zwungen, wenn ich lange warten müßte. Na, ich
muß es nehmen, wie es kommt und unserem Herrgott
noch dankbar sein, wenn ich mit heiler Haut zurück-

plLseben, per Oulz.onä LIK. 2.40
» » » » 1.32
kil86v6r Lrauart
klasckon, per Duizonr! Nlc. 3.—
» » » » 1.56
PInsebsn bei in's Haus Zoliotert.

Philosophenhöhe.
Stets vorzügliches Lagerbier aus der hiesigen Aktienbrauerei, frisch
vom Faß nebst ausgezeichneter Küche und Restauration zu jeder Tageszeit.

in allen 6rÖ880N unä pardkll, per Stück LIK. 6., non oinKotroKsn im
Ssrsn kü5 Osmsn-Hptiksl,
Hauptstrasse 152, Loks äer HeuAasse.

II. StchllMP-AnkiiildiMg.
In Folge richterlicher Verfügung wer-
den dem Bäcker Jakob Heyl von
Eppelheim, z. Zt. an unbekannten Orten
abwesend, vertreten durch Leonhard Hege
in Eppelheim als Abwesenheitspfleger, die
in der Ankündigung vom 10. Juni 1884
genannten Liegenschaften (Nr. 161 u. 163
d. Bl.), nämlich ein Haus und 2 Aecker
zusammen taxiert zu 6500 Mk.
am Mittwoch, den 6. August 1«84,
mittags 3 Uhr
rm Rathause zu Eppelheim zum zweite«
Male öffentlich versteigert und endgiltig
zugeschlagen, auch wenn die Taxe nicht
geboten wird.
Heidelberg, den 16. Juli 1884.
Der Vollstreckungsbeamte
Gr. Notar:
Lugo.

Uünvtiviivr ksekorrbräu
Oebiuäo im
jeder Krosse,
p. I^ir. 34 A

Für Damen.
Kleider werden nach neuester Fayon
angefcrtigt, Untereneckarstraße 58, eine Tr. «affe Nr. 6.

in Heidelberg.
Die auf 1. k. M. verfallenen (sowie die früheren, noch nicht eingelösten)
Coupons des Gesellschafts-Anlehens vom Jahre 1878 können
Freitag, de« 1. und Smstag, den 2. Aagaji d. I.,
jeweils mittags von 12—1 Uhr im Direktionszimmer des Museums um-
gewechselt werden.
Heidelberg, den 28. Juli 1884.
tz>. Webel.

Große humoristische Soiree
der ersten und sehr beliebten Nürnberger Singspielhalle u. Salonkomiker-Gesellschaft
Rilrr<1 ILollsASiL
(Eine Dame, 4 Herren).
Programm urfidel.

StMrch-NerxMung.
Dienstag, den 5. August d. I.,
morgens 10 Uhr
werden wir auf dem hiesigen Rathause den in 4 Lose
eingeteilten städtischen Steinbruch im Kammerforst
auf weitere 6 Jahre in öffentlicher Versteigerung
verpachten, wozu Pachtliebhaber mit dem Bemerken
eingeladen werden, daß die Pachtbedingungen in-
zwischen bei uns zur Einsicht offen liegen.
Heidelberg, den 26. Juli 1884.
Der Stadtrat:
Bilabel.

Früchten-Geste
empfiehlt billigst
Hauptstraße 208.

Vermißt!
Roman von Ewald Ang. König.
(11. Fortsetzung.)
„Sehr Wohl, ich werde nicht unterlassen, der
Legierung davon Anzeige zu machen. Sie haben
^ohl die Güte, die Bewohner Ihres Schlosses
Verrat zu warnen; ich darf keine Nachsicht, keine
Schonung üben, selbst den Damen gegenüber —"
„Vergessen Sie Nicht, daß Fräul>in Renard
unter meinem Schutze steht!" rief der Graf empört.
AM Uebrigen haben Sie in meinem Hause keinen
s^rrat zu befürchten, so wenig ich auch ihre Absich-
ssn billige. Wegen der Verpflegung der Leute
wenden Sie sich an den Verwalter, ich habe mit
^men nichts mehr zu schaffen."
„Wie Sie wollen, Herr Graf!" sagte Garnier
M einem geriugschätzenden Achselzucken. „Sie wer-
später bereuen, keinen Anteil an der Befreiung
es Vaterlandes zu haben. Darf ich Sie nun bitten,
wich hei der gnädigen Frau Comtesse anzumelden?"
„Nein!" erwiderte Graf Monterau, sich hoch
ckfrichtend. „Ich kann Ihnen nicht verwehren,
,!st.ch einen Diener um eine Audienz bitten zu
Asm, aber mit meinem Willen wird die Frau
Mastn Sie nicht empfangen. Haben Sie, wie
vorhin versicherten, Briefe von meinen Sohne
^"gebracht, so bitte ich um dieselben."
Garnier zog sein Portefeuille hervor und legte
le Briefe auf den Tisch, dann entfernte er sich
wlt einer stummen Verbeugung.
«>,, Der Graf sandte ihm einen zornglühenden
"ck »ach. „Dieser Mann ist ein Schuft," mur-
eitc er, „er dient nur deshalb der fremden Regie-
^g. um selbst im Trüben zu fischen; vor solchen
Urschen mutz man sein Silbergeschirr hüten."
d-» <§r lietz sich in einen Sessel nieder und öffnete
v.-r Brief, und je länger er las, desto schärfer
^mgte sich in seinem Antlitz der Unwille aus.
-Wahnsinn!" sagte er ärgerlich. „Ist noch

Zu Mach»
ein Haus mit Hof und Garten.
Näheres zu erfragen Karpfen-

Brauerei zum Schwarzen Schiff.
Heute Mittwoch, abends 8 Uhr
Große humoristische

Durch öfteres Nachfragen meinen ge-
ehrten Kunden zur Nachricht, daß ich keines-
wegs mit meinen Söhnen in geschäftlicher
Beziehung stehe, sondern mein eigenes Ge-
schäft für mich allein betreibe. Nm alle
Irrtümer zu vermeiden, bitte ich meine
geehrten Kunden, sich direkt an meine Adresse
zu wenden.
Achtungsvoll
Salomo« Wölfel 86N., SchloßSerg 20.

Fkmßc« WI-Wg WkimW
per Liter 30 Pfg., frische Preßhefe empfiehlt
I. W. Krall.

HksbsMk!
emxfiestlt:
stmstn IllW'hstr
in ^laseken,
HoiäoldorAor Vier
'/i ' '

japsten A ^ojMor-Roulsaux,
8 neueste Dessins, in größter Auswahl empfiehlt
Georg Ganzhorn, KauMr. 71.

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kMllNMlMi
VON
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?irina: 4. 8ckiulzv
Ur. 25 Anlass Ur. 25.

Gesicht Du ihr gezeigt häsckckachte Huvcrt. «Aber
da kommt meta getreuer Martin Rosenstock mit
der dampfenden Suppe, ich habe einen Riesenhunger.
Martin verzog sein breites, gutmütiges Gesicht
zu dem freundlichsten Grinsen, während er dre
Schüssel auf den Tisch stellte und aus dem Schranke
zwei Teller holte, dann eilte er geschäftig wieder
hinaus und nach einigen Minuten kehrte er mit dem
Braten zurück, der besser schmeckte, als er aussah.
Später brachte er den Glühwein.
„Ich will Dir jetzt gestehen, Theobald, ich
habe Deinetwegen in der Heimat Erkundigungen
einziehen lassen und nun auf meine Anfragen
Antwort erhalten," sagte Hubert. „Zu hoffen
bast Du nichts, — Werner Unger will Deinen
Namen nicht mehr hören, und wie es scheint, hat
auch Deine einzige Braut Dich vergessen. Ihre
Mutter steht an der Spitze mehrerer Vereine, die
uns Liebesgaben senden und für die Hinterblie-
benen der Gefallenen sorgen; zu diesem Zweck
werden mitunter Konzerte und andere Festlich-
keiten arrangiert, bei denen Fräulein Unger niemals
fehlen soll."
Theobald schüttelte den Kopf, ein herber
Zug lag um siine Lipven. Ich errate die Absicht,
in der Du mir das sagst. Aber ich kann Erna
nicht vergessen, und sie vergißt mich ebenfalls nicht."
„Nun, wenn Du davon so fest überzeugt bist,
dann —"
„Bitte, mache keinen Versuch, in meiner Seele
Hoffnungen zu wecken, es wäre vergebliche Mühe.
Kann ich, der arme Schlucker, der Sohn eines Ver-
brechers, den Kampf mit jenem reichen Manne
aufnehmen? Mein Entschluß steht noch immer
fest. Ich habe mir im Feldzuge eine kleine Summe
erspart; mit ihr gehe ich nach Brüssel, um dort
die mir gestellte Aufgabe zu lösen. Auf welchem
Wege und durch welche Mittel das geschehen kann,
weiß ich jetzt noch nicht. Scheitern meine Be-
mühungen, so wandere ich nach Amerika aus;
mit meinen Kenntnissen werde ich dort wohl vorwärts
kommen." (Forts, folgt).

Neue
Holl. Voll-Heringe
sind wieder eingetroffen bei
_Lck Ott».
Reinen
Blüten-Honig
aus der Bienenzüchterei des Herrn
L. Jochim in Weinheim empfiehlt in
Gläsern zu 1 Mark und Mk. 1.80,
sowie offen ausgewogen das Pfund
1 Mark

Goldener Römer.
Mache auf ein ganz vorzügliches Lager-
bier aus der Mannheimer Aktienbraucrei Löwen-
keller, stets srisch, bestens aufmerksam.
._F. Delp.
Orangen <L Citronen
Üisch eingetroffen, empfiehlt
._116 Hauptstrabe 116.

sWMW. MWMlMÄMl
MM« em It's llde
ü Oouvert Nk. 2 —

Neue
HB. W-HeliiP
zu ermäßigten Preisen Lei
_E>. Worr.
Suppen- u. Tafekkrebse,
frischer und geräucherter
Rheins»!«, Tmbots, Soles,
Men, AMit-Sild, Amhonis,
Dklilmteh-Heringe, »e»c holl.
UM- und isl. Matjes-LcriM
zu billigem Preise empfiehlt
Zum Einmachen empfehle billigst:
Holländische Colonial-Raffi-
nade, inl. Zucker, sowie echten
Cognak, Rum, Kirschen-,
Zwetschgenwasser u. Frucht-
branntwein.
OZ. ßäorr.
Neues
Mainzer Sauerkraut
ist angekommen bei
—_<7. ZE.
nicht Blut genug geflossen?-'Alles dies dient nur
dazu, Frankreich verbluten zu lassen; nur der Friede,
der sür uns schmachvoll sein wird, kann das Land
vom Feinde befreien. Von der Zukunft müssen
wir die Tilgung dieser Schmach erwarten; Wahn-
sinn wär es, jetzt an den Ketten zu zerren, die
fest und tief in unser Fleisch etnschneiden. Lucian
soll die Hände davon lassen; er hat sein Ehren-
wort verpfändet, er muß es halten."
Er faltete den Brief zusammen und horchte
eine Weile auf den Lärm, der in den unteren
Räumen des Hauses herrschte, dann verließ er
das Kabinet, um seiner Schwiegertochter das Vor-
gefallene zu berichten.
Sechstes Kapitel.
Der Ucberfall.
Das Regiment Theobald's lag etwa zwei
Stunden von Schloß Monterau entfernt, in einem
kleinen Dorfe, dessen Bewohner sich beim Nahen
des Feindes geflüchtet hatten.
Es bildete mit einer Abteilung Infanterie
und einigen Gefchützen den Vortrab eines größeren
Korps, das der im Süden neugebildeten französi-
schen Armee auf ihrem Vormarsch in die Flanke
fallen sollte, um sie zu umzingeln und zur Kapi-
tulation zu zwingen, oder aber sie über die Schweizer
Grenze zurückzuwerfen.
Theobald und Hubert hatten sich mit einigen
Husaren in einem kleinen Hause em quartiert; es
war heute Ruhetag, da man auf weitere Marsch-
befehle warten mußte.
Am Abend erst war Theobald mit seiner
Fourage zurückgekehrt; er wurde mit Jubel em-
pfangen, denn außer den Viktualicn, die er in
Monterau empfangen hatte, brachte er noch ein
zweites Faß Wein und einen Ochsen mit, und an
Lebensmittel herrschte Mangel.
Nachdem er dem Regimentskommando Rapport
erstattet hatte, wurde das Vieh geschlachtet und
die Lebensmittel unter die Leute verteilt, bald
darauf rauchten in allen Häusern die Schornsteine,
und fröhlicher Gesang schallte durch das Dorf.

Wsisssn öooll.
Miokslsbaät.
Mittelpunkt der Hess. Odenwaldbahn.
ersten Ranges, großer Speisesaal mit reizender Fernsicht. Pension von 4 bis 5 Mark
bei längerem Aufenthalte.
 
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