L - ..
WM
HeiiielbklSkl Lnichki
Montag, den 4. August
s
I
Webel.
Lari Loltsr.
Buchdruckerei und Expedition: Krämergaste Nr. 1.
DcilW Febens-Uktschkruvis-Gesellsihlist in Wck.
Erscheint täglich, Sonntags ansge-
uommen. Preis monatlich 20 Pfg.,
»tt dem Illustrierten Unterhaltungs-
blatt nur 32 Pfg.
Siebentes Kapitel.
Der Samariter.
Graf Monterau hatte in der Nacht, die dem
Ueberfall vorherglng, schlecht geschlafen.
Der Austritt, mit Garnier, die Anwesenheit
der Franktireurs in seinem Schlosse, die Entdeckung,
daß nicht nur sein ganzes Dienstpersonal, sondern
auch seine Schwiegertochter die Absichten Garnier's
billigte, die immer schärfer zu Tage tretende Feind-
schaft gegen Leontine Renard — das Alles beun-
ruhigte ihn; mit ernster Besorgnis sah er den kom-
menden Dingen entgegen.
In der Morgenfrühe ging er hinunter, um
die Franktireurs auf das Thörichte ihres Beginnens
aufmerksam zu machen und sie zu bewegen, heim-
zukehrcn und ihre Waffen niederzulegen.
Sie lachten ihm ins Gesicht und priesen ihren
Patriotismus, und als er auch jetzt noch nicht
nachließ mit seinen ernsten Ermahnungen, nannten
sie ihn Verräter und drohten ihm, sei« Haus an
allen vier Ecken anzuzünden.
So mußte er denn die Dinge ihren Gang gehen
lassen; er kehrte in sein Kabinet zurück, in das
er Leontine und CÄile kommen ließ, um die beiden
Mädchen vor den Rohheiten der übermütigen Bande
zu bewahren. Leontine war eine Deutsche und
CÄile machte ans ihren Sympathien für die Siege
der Deutschen kein Hehl; ein unbedachtes Wort,
wie es Cscile oft aussprach, konnte das Leben der
beiden Mädchen gefährden.
Sie befanden sich noch nicht lange im Kabinet,
als der Graf, der am Fenster stand, einen Land-
mann bemerkte, der in eiligen Lauf auf das Schloß
zukam.
Cr mußte eine Nachricht gebracht haben, denn
gleich nach seiner Ankunft ließ in den unteren
Räumen der Lärm sich vernehmen, der mit dem
Aufbruch einer bewaffneten Truppe verbunden ist.
Einige Minuten später sammelten die Frank-
tireurs sich auf dem Schloßhofe. Jean Garnier
stellte sich an ihre Spitze; dann marschierten sie
durch den Park ab.
Wird in alle Häuser der Stad
verteilt und an de« Straßenecken
angeschlagen.
Alle Zusendungen werden fraukr
erbeten.
Evangelischer Kirchenchor.
- Heute Montag um 8 Uhr Probe für die
Mrnerr. Um vollzähliges Erscheinen wird ge-
bLem_Dee Dirigent.
Die I. Erhardt sche Schule
— eine Vorschule für Knaben und Mädchen, eine höh. Mädchenschule, eine
Fortbildrrngs- und Seminarklasse umfassend — nimmt täglich Anmeldungen
von Schülern und Schülerinnen für's neue Schuljahr entgegen.
amplislilt in grosser Auswahl
4uÜU8 Larlkdaell, Hauptstrasse 106.
Verteilung -es Gewinnanteils
an die Versicherten -er Abteilung S.
Der am 1. Juli 1884 zahlbare Gewinnanteil aus den Jahren 1880/83 beträgt:
für die Jahresklasse 1872: 64,75 Prozent einer Jahresprämie,
„ „ „ 1876: 37,80 „
„ „ „ 1880: 16,40
Die Gewinuanteilsscheine sind von den Inhabern der, in den Jahren 1872, 1876 und
1880 nach den Tabellen 1ä—5 gezeichneten Policen gegen Vorzeigung -er Policen,
bezw. der über dieselben erteilten Depositalscheine und gegen Quittung bei
den betreffenden Agenten, bezw. im Hauptbureau der Gesellschaft in Lübeck entgegenzunehmen.
Lübeck, im Mai 1884.
Die deutsche Lebeusversicheruugs-Gesellschaft in Lübeck.
Der Direktor:
Bernh. Sydow.
Familienfestlichkeiten halber bleibt morgen Dienstag,
den 5. August mein Geschäft von 10 Uhr ab geschlossen.
KoMmi 86kuät,
Kettengaste.
Goldener Römer, Hauptstraße 41.
Best hergerichtete Lokalitäten.
Heute Montag, den 4. August 1884
Konzert vom alten Heidelberger Hrchester.
Anfang 8 Ubk.
Anstich einer frischen Sendung Mannheimer Löwenkeller-Bier.
Koffer, Hand- und Reisekoffer,
Größtes Lager. 8 Iugrimstratze 8. Billigster Berkaus
aller Sorten nur dauerhafter Koffer und Reiseartikel, Auswanderungskiflen u. s. w.
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mit-
teilung, daß heute abend 5 Uhr unsere liebe Gattin, Mutter,
Tochter, Schwester, Schwiegermutter und Großmutter
I<stli. ttokmsistsr,
geb. Huith,
nach langem schweren Leiden sanft verschieden ist.
Wir bitten um stille Teilnahme.
Dir trällernden Hinterdliebene«.
Heidelberg, den 3. August 1884.
Die Beerdigung findet morgen abend 5 Uhr statt.
Ltriillmllh-Vklplliiitlllig.
Dienstag, den 8. August d. I.,
. morgens 10 Uhr
wü auf dem hiesigen Rathause den in 4 Lose
^geteilten städtischen Steinbruch im Kammerforst
M weitere 6 Jahre in öffentlicher Versteigerung
"."pachten, wozu Pachtliebhaber mit dem Bemerken
fwaeladen werden, daß die Pachtbedingungen in-
"wischen bei uns zur Einsicht offen liegen.
Heidelberg, den 26. Juli 1884.
Der Stadtrat:
Bilabel»
Hei-tibtrser Tmv-Nerein.
Sonntag, den
10. August findet in
Waldhof (bei Mann-
heim) das
V. Gauturnsest
des Rhein-Neckar-
Gaues statt.
Diejenigen Mitglieder, welche sich daran
iu beteiligen gedenken, wollen sich heute
nbend in der Turnhalle anmelden.
Der Turnrat.
Unter dem Heutigen habe ich das seither von Herrn W. Rothenhöfer be-
triebene Metzgerei-Geschäft käuflich übernommen und wird es mein Bestreben
sein, meine verehrlichen Abnehmer in jeder Hinsicht zufriedenstellend zu bedienen.
Indem ich mein Geschäft bestens empfehle, bitte ich das mir früher geschenkte
Vertrauen wieder zuzuwenden und zeichne Hochachtungsvoll
G. Wrand, früher Heumarkt.
Heidelberg, den 1.August 1884.
Oouoorciis,.
Die aktiven Mitglieder werden auf
Morgen, den 5. d., abends halb 9 Uhr be-
Mfs einer
Besprechung
w das Vereinslokal eingeladen.
Der Vorstand.
Geschäfts Empfehlung.
Der Unterzeichnete zeigt hiermit ergebenst an, daß er die
WM" Wirtschaft zur Germania "MZ
übernommen hat und macht auf ein sehr gutes Bier aus der Aktienbrauerei, vorm.
Kleinlein, sowie auf billige, gute Weine seine Freunde und Gönner aufmerksam.
Achtungsvoll
Montag, den 4. August
und die darauf folgende Tage verkaufe den Rest meiner diesjährigen
Llmmrküidihni, Hötchm Md Wmtrililkn. — Hand-
schuhe, SttiimO und Sachen, Maltaiden, Spitzen-
kragen und Fichlis. Röcke und Schöffen.
Ferner:
trüb gewordene und einzelne Wäschegegenstände, als: Damen-,
Herren- und Kinder-Hemden, Hosen und Jacken zu außer-
gewöhnlich billigen Preisen.
Kasten- und Daisterinadel, Ketten nnd Spiegel.
Grösste Auswahl.' 8 Iugrimstratze 8. Billigste Preise.
Bei Barzahlung bedeutend billiger.
IW. Für Bedienstete praktische und billige Schlafkanapees.
Philosophenhöhe.
Stets vorzügliches Lagerbier aus der hiesigen Aktienbrauerei, frisch
vom Faß nebst ausgezeichneter Küche und Restauration zu jeder Tageszeit.
Geschäftsaufgabe und Empfehlung.
Zeige hiermit ergebenst an, daß ich das seither von mir, Ecke der Jngrimstraße
und Krämergasse betriebene
Metzgerei-Geschäft "MW
an Et Brand abgetreten habe. Danke vielmals für das mir geschenkte Vertrauen
und bitte, dasselbe auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
WiGelm Botyenhöfer.
Bekanntmachung.
Die Wahl des geschäftsleiten-
den Vorstandes der Stadtver-
ordneten bctr.
Nachdem die Erneuerungswahl derStadt-
°erordneten erfolgt ist, haben die Letzteren
Nunmehr ihren geschäftsleitenden Vorstand,
den Obmann desselben und dessen Stellver-
tteter zu wählen (8 43 der Städteordnung
Und z 1 der Geschäftsordnung vom 28. Juni
1884). Nach dem Ortsstatut in der Fassung
18. April 1877 besteht der Vorstand
nußer dem Obmann in 4 Mitgliedern und
Stellvertretern der letzteren.
. Zur Vornahme dieser Wahl ist Tag-
ohrt auf
Freitag, den 8. August d. I.,
. morgens 11—12 Uhr,
den Sitzungssaal des Stadtrates anbe-
^urnt und werden die Herren Stadtver-
ordneten hiezu freundlichst eingeladen.
Heidelberg, den 4. August 1884.
Der älteste Stadtverordnete:
M. Scholl.
Zn demsetveu Moment feuerte Gras Monle-
rau seinen Revolver ab, die Kugel fuhr in den
Kopf des Mordgesellen, der tot zusammenbrach.
Daß er hier einen Akt der Gerechtigkeit vollzo-
gen hatte, erkannte der Graf, als er die Leichen
der preußischen Husaren besichtigte, sie alle waren
beraubt und trugen breite Stichwunden in der
Brust. Außer diesen bedeckten noch einige Pferde
und ein Dutzend Franktireurs, teils tot, teils schwer
verwundet, den Schauplatz des Kampfes: Graf
Monterau schenkte ihnen nur einen flüchtigen Bück
und befahl den inzwischen eingetroffenen Dienern,
Theobald ins Schloß zu tragen.
Die verwundeten Franktireurs üeß er ms
nächste Dorf bringen; er wollte diese „Meuchel-
mörder," wie er sie nannte, nicht unter seinem
Dache haben.
Veraeblich aber blickte er nach den Kolonnen aus,
die er hinter der Husarenpatrouille wähnte; er
erkannte bald, datz er sich in seiner Vermutung
getäuscht hatte, und das trug nur dazu bei, seinen
Zorn gegen die Franktireurs zu steigern.
Als er ins Schloß zurückgekchrt war, begab
er sich in die Wohnung des Verwalters.
Ein reitender Bote war bereits zum Arzt
geschickt und der Verwundete, der noch bewußtlos
lag, so gut wie möglich gebettet worden.
Leontine bat, die Pflege übernehmen zu dürfen,
Cücile wollte ihr bei diesem Samariterdienste treu
zur Seite stehen.
Der Graf konnte diese Bitte nicht abschlagen,
zumal er sich sagen mußte, daß er seinen eigenen
Leuten diese Pflege nicht anvertrauen dürfe.
Machte doch schon der Verwalter eine sehr
bedenkliche Miene, als Graf Monterau ihm erklärte,
daß der Deutsche bis zu seiner völligen Genesung
im Schlosse bleiben werde.
„Das wird böses Blut setzen, Herr Graf,"
sagte der alte, ängstliche Mann, „die Diener haben
ohnehin schon darüber gemurrt, daß unsere ver-
wundeten Patrioten ins Dorf gebracht worden sind."
(Fortsetzung folgt.)
Weu!
Mst-SchickMU,
die einzige existierende Waage, die ohne Gewicht
von 1 Gramm bis 10 Kilo genau wiegt, was
bei Federwagen unmöglich, also unschätzbar für
Haushaltungen und Magazine, zu haben bei
Weodor Jäger, Eisenhandl.
Ankauf j Gesucht
von Betten, Weißzeug, Kleidern, Möbeln, 6—8 gut erhaltene comvlete Fenster.
- - - - -- ... i Magnet, Hauvtstroße 25,
Ein: „Gott sei gelobt!" entfuhr den Lippen
des Grafen; er hatte keine Ahnung, daß die Bande
sich im Hohlwege in den Hinterhalt legen werde.
„Aller Wahrscheinlichkeit nach sind starke feind¬
liche Kolonnen im Anmarsch, vor denen diese Pa¬
trioten das Hasenpanier ergreifen," sagte er, sich
zu den Mädchen wendend, die mit Ferngläsern
versehen an einem anderen Fenster saßen. „Ich Miene zur Thür schritt,
will ihnen gewiß nicht wünschen, daß sie dem'"' " '. ' -
Feinde in die Hände fallen, aber einige Wochen
Kriegsgefangenschaft würden ihr allzuheißes Blut
kühlen."
„Da kommen Reiter!" rief C8eile.
„Preußische Husaren!" fügte Leontine erfreut
hinzu. „Sie werden den Vortrab der Kolonne
bilden."
Der Graf richtete nun auch sein Glas auf
die Reiter, und sein Antlitz zeigte einen besorgten
Ausdruck. Marschierten diese Kolonnen am Schloß
vorbei, so blieb er von ihrem Besuch nicht verschont,
nnd er sah voraus, daß es ihm unmöglich sein
werde, alle ihre Wünsche zu befriedigen. Er sprach
diese Besorgnis offen aus, und es beruhigte ihn
einigermaßen, als Leontine sich augenblicklich erbot,
mit den deutschen Offizieren zu unterhandeln und ihm
einen Schutzbrief zu verschaffen.
Die Husaren batten inzwischen Halt gemacht;
der Graf und die Mädchen erkannten jetzt in dem
Anführer denselben, der am Tage zuvor im Schlosse
gewesen war.
Von dm Kolonnen ließ sich noch immer nichts
sehen; gleichwohl hielt der Graf auch dann noch
an seiner Vermutung fest, als die Husaren auf
den Hohlweg zusprengten.
„Ein Offizier und zwölf Mann," sagte er,
und diese Worte waren kaum seinen Lippen ent¬
flohen, als er erschreckt zusammenfuhr.
Die ersten Schüsse waren gefallen, jetzt knatter¬
ten drüben in der Schlucht die Gewehre unablässig.
Die Mädchen waren von ihren Sitzen empor¬
gesprungen ; mit todesbleichen Wangen blickten sie
starr den alten Herm an, der aus seinem Jagd-
Nr. 180._
Are Hoa-Hasse
- im Rathause dahier ist geöffnet:
Aleustag vormittags von S—12 Uhr.
Mittwoch Norm. v. 9—12 u.Uachm. v. 2—4 Uhr.
Frkitag Horm. v. 9—12 n. Uachm. v. 2—4 Uhr
LWstag Normittags von 9—12 Uhr.
In Hcwclverg: Julius Master» Franz Popp,
I. Schweikert; Mannheim: PH. Gund, Lud. Lamm;
Speyer: D. Eschmann; Worms. Gff. Chr. Goll
empfehlen Ihre» r. I. Kunden Za «Herl's neueste
auserwählte Pulver-Specialität, welche an intensiver
Kraft und Sicherheit alle bisherigen Mittel
übertrifft:
xnr totnldii VortilxniiN nn«l ^nsrotinnA aller svkäülleksn
null lästigen Insekten,
als: Wanzen, Flöhe, Schwaben, Motten, Fliegen,
Läuse, Ameisen re. Besonders muß davor gewarnt wer-
den: „Zocherlin" ja nicht mit dem gewöhnlichen Insektenpulver
zu verwechseln! Das „Zacherlin"
wird nur in Originalflaschen — nie aber in losem Papier ver-AI
kauft oder offen ausgewogen! — Die CrisimiAaschkn müssen, nm s?
echt ni sein, dir Namensfertignuz nnd Schutzmarke tragen. XZ
Umvnsltöts-Kibtiothkk.
In der Zeit vom 4. bis 9. August sind
der Instruktion gemäß sämtliche aus der
Universitäts-Bibliothek entliehenen Bücher
iurückzuliefern. An diesen Tagen findet
kfin Ausleihen statt, dagegen ist das Lese-
VMmer wie gewöhnlich zur Benutzung ge-
öffnet.
Die Direktion:
._IangkMkister._
Ostender Soles
eingetroffen bei
Vermißt!
(13. Fortsetzung.)
b Hre und da wurde eine Person, die ihnen
segnete, angehalten, um Auskunft zu geben;
"kmand wollte von Franktireurs etwas wissen.
v. Schon lag Schloß Monterau vor den Blicken
..-s Reiter, deren Weg hinter dem Park durch
ei» Hohlweg führte. Daß in jenem Hohlweg
»"Hinterhalt sein könne, glaubte Theobald nicht;
/.hatte gestern noch mit dem Besitzer des Schlosses
Mr diesen verzweifelten Volkskrieg gesprochen
wußte, daß der alte Edelmann ihn nicht billigte,
ei» Einen Moment hielten die Husaren an, und
(N.Schluck aus der Feldflasche flößte den erstarrten
Ordern wieder Leben ein. Das Kommando:
"-vorwärts!" erscholl klar nnd scharf, fertig zum
"echt sprengten sie auf den Hohlweg zu.
A., Nichts Verdächtiges zeigte sich ihren spähenden
aber kaum befanden sie sich in der Schlucht,
y von allen Seiten Schüsse krachten.
U. Vor, hinter und neben ihnen tauchten dieFrank-
>/EUrs auf, die verwundeten Pferde bäumten sich
H auf, zwei Reiter stürzten sofort aus dcmSattel.
ik>» ^-heobald sprengte in den dichten Haufen, der
,den Weg versperrte, hinein; sein Säbel sauste
/"die Köpfe nieder, aber dieUebermacht war zu
t> von mehreren Kugeln getroffen, sank er aus
G» Sattel, im nächsten Angenblick brach auch
zusammen.
j» . Mit einem Wutschrei warfen die Husaren sich
in m " Knäuel hinein, den der Sturz des Pferdes
Wirrung gebracht hatte; die Säbel arbeiteten
Ku» dem Gewühl, aber an eine Ueberwälti-
des Feindes war nicht zu denken; nur acht
»/Mm gelang es, dem Gemetzel zu entrinnen,
° auch diese waren fast alle verwundet.
Nau Franktireurs, von Kampfesmut beseelt,
swen ohne Zögern die Verfolgung auf. Sie
Fli ? querfeldein, um an einer anderen Stelle den
! «„Menden den Weg abzuschnetden; die Patrouille
"te bi» auf den letzten Man» vernichtet werden.
1884.
laß!« .I'itolo mit 121, w
a douvert UL. 2.—
Ankauf
sowie allen Gegenständen. Hirschstraße 8, varterre.
schrank einen Revolver^nahm und gn die Brust-
tasche schob.
„Meuchelmörder!" rief er zornig. „Aus dem
Hinterhalt ein Dutzend Reiter zu überfallen, dazu
haben sie den Mut!"
„Um des Himmels willen, wohin wollen
Sie?" fragte Cecile bestürzt, als er mit entschlossener
zu. Thü. schau. „Bleiben Sie, Herr
I Graf, Sie dürfen für den Feind nicht Partei nehmen,
und auf die Seite der Meuchelmörder werden Sie
sich nicht stellen wollen."
Graf Monterau war stehen geblieben; sein
Antlitz glühte, der Zorn flammte aus seinen blitzenden
Augen.
„Ich werde thun, was Menschenpflicht mir
gebietet," erwiderte er mit mühsam erzwungener
Ruhe. „Die Verwundeten werden Hierher gebracht —
in der eisigen Kälte draußen dürfen sie nicht lange
hülflos liegen. Gehen Sie unterdessen zu Ihrem
Onkel und sagen Sie ihm, er sollte schleunig die
nötigen Anordnungen zur Aufnahme der Ver-
wundeten treffen und einige Diener mit den erforder-
lichen Transportmitteln mir nachschicken."
Damit eilte cr hinaus, und als er das Schloß
verließ, war das Gewehrfeuer schon verstummt.
Hastig in den entlaubten Park hineinschreitend,
sah er die Franktireurs hinter dem Hohlweg an
den Gartenhecken vorbeischleichen und die Husaren
schon in der Ferne weiterjagen; er hatte keine Zeit,
die Reiter jetzt noch einmal zu zählen.
Ein furchtbarer Anblick bot sich ihm, als er
den Kampfplatz erreichte. Neben Theobald, der
leblos auf dem Boden lag, kniete ein Franktireur,
ein roher, wilder Kerl mit einem gemeinen, häß-
lichen Gesicht, der auf den ersten Blick den Eindruck
machte, als ob er aus einem Bagno entsprungen
sei. Das breite, blutbefleckte Messer in der Hand
dieses Kerls ließ auf die schlimmsten Absichten
schließen, und in der That erhob er die Waffe,
um sie dem schwerverwundeten Feinde in die Brust
zu stoßen.
WM
HeiiielbklSkl Lnichki
Montag, den 4. August
s
I
Webel.
Lari Loltsr.
Buchdruckerei und Expedition: Krämergaste Nr. 1.
DcilW Febens-Uktschkruvis-Gesellsihlist in Wck.
Erscheint täglich, Sonntags ansge-
uommen. Preis monatlich 20 Pfg.,
»tt dem Illustrierten Unterhaltungs-
blatt nur 32 Pfg.
Siebentes Kapitel.
Der Samariter.
Graf Monterau hatte in der Nacht, die dem
Ueberfall vorherglng, schlecht geschlafen.
Der Austritt, mit Garnier, die Anwesenheit
der Franktireurs in seinem Schlosse, die Entdeckung,
daß nicht nur sein ganzes Dienstpersonal, sondern
auch seine Schwiegertochter die Absichten Garnier's
billigte, die immer schärfer zu Tage tretende Feind-
schaft gegen Leontine Renard — das Alles beun-
ruhigte ihn; mit ernster Besorgnis sah er den kom-
menden Dingen entgegen.
In der Morgenfrühe ging er hinunter, um
die Franktireurs auf das Thörichte ihres Beginnens
aufmerksam zu machen und sie zu bewegen, heim-
zukehrcn und ihre Waffen niederzulegen.
Sie lachten ihm ins Gesicht und priesen ihren
Patriotismus, und als er auch jetzt noch nicht
nachließ mit seinen ernsten Ermahnungen, nannten
sie ihn Verräter und drohten ihm, sei« Haus an
allen vier Ecken anzuzünden.
So mußte er denn die Dinge ihren Gang gehen
lassen; er kehrte in sein Kabinet zurück, in das
er Leontine und CÄile kommen ließ, um die beiden
Mädchen vor den Rohheiten der übermütigen Bande
zu bewahren. Leontine war eine Deutsche und
CÄile machte ans ihren Sympathien für die Siege
der Deutschen kein Hehl; ein unbedachtes Wort,
wie es Cscile oft aussprach, konnte das Leben der
beiden Mädchen gefährden.
Sie befanden sich noch nicht lange im Kabinet,
als der Graf, der am Fenster stand, einen Land-
mann bemerkte, der in eiligen Lauf auf das Schloß
zukam.
Cr mußte eine Nachricht gebracht haben, denn
gleich nach seiner Ankunft ließ in den unteren
Räumen der Lärm sich vernehmen, der mit dem
Aufbruch einer bewaffneten Truppe verbunden ist.
Einige Minuten später sammelten die Frank-
tireurs sich auf dem Schloßhofe. Jean Garnier
stellte sich an ihre Spitze; dann marschierten sie
durch den Park ab.
Wird in alle Häuser der Stad
verteilt und an de« Straßenecken
angeschlagen.
Alle Zusendungen werden fraukr
erbeten.
Evangelischer Kirchenchor.
- Heute Montag um 8 Uhr Probe für die
Mrnerr. Um vollzähliges Erscheinen wird ge-
bLem_Dee Dirigent.
Die I. Erhardt sche Schule
— eine Vorschule für Knaben und Mädchen, eine höh. Mädchenschule, eine
Fortbildrrngs- und Seminarklasse umfassend — nimmt täglich Anmeldungen
von Schülern und Schülerinnen für's neue Schuljahr entgegen.
amplislilt in grosser Auswahl
4uÜU8 Larlkdaell, Hauptstrasse 106.
Verteilung -es Gewinnanteils
an die Versicherten -er Abteilung S.
Der am 1. Juli 1884 zahlbare Gewinnanteil aus den Jahren 1880/83 beträgt:
für die Jahresklasse 1872: 64,75 Prozent einer Jahresprämie,
„ „ „ 1876: 37,80 „
„ „ „ 1880: 16,40
Die Gewinuanteilsscheine sind von den Inhabern der, in den Jahren 1872, 1876 und
1880 nach den Tabellen 1ä—5 gezeichneten Policen gegen Vorzeigung -er Policen,
bezw. der über dieselben erteilten Depositalscheine und gegen Quittung bei
den betreffenden Agenten, bezw. im Hauptbureau der Gesellschaft in Lübeck entgegenzunehmen.
Lübeck, im Mai 1884.
Die deutsche Lebeusversicheruugs-Gesellschaft in Lübeck.
Der Direktor:
Bernh. Sydow.
Familienfestlichkeiten halber bleibt morgen Dienstag,
den 5. August mein Geschäft von 10 Uhr ab geschlossen.
KoMmi 86kuät,
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Goldener Römer, Hauptstraße 41.
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Heute Montag, den 4. August 1884
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teilung, daß heute abend 5 Uhr unsere liebe Gattin, Mutter,
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I<stli. ttokmsistsr,
geb. Huith,
nach langem schweren Leiden sanft verschieden ist.
Wir bitten um stille Teilnahme.
Dir trällernden Hinterdliebene«.
Heidelberg, den 3. August 1884.
Die Beerdigung findet morgen abend 5 Uhr statt.
Ltriillmllh-Vklplliiitlllig.
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. morgens 10 Uhr
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fwaeladen werden, daß die Pachtbedingungen in-
"wischen bei uns zur Einsicht offen liegen.
Heidelberg, den 26. Juli 1884.
Der Stadtrat:
Bilabel»
Hei-tibtrser Tmv-Nerein.
Sonntag, den
10. August findet in
Waldhof (bei Mann-
heim) das
V. Gauturnsest
des Rhein-Neckar-
Gaues statt.
Diejenigen Mitglieder, welche sich daran
iu beteiligen gedenken, wollen sich heute
nbend in der Turnhalle anmelden.
Der Turnrat.
Unter dem Heutigen habe ich das seither von Herrn W. Rothenhöfer be-
triebene Metzgerei-Geschäft käuflich übernommen und wird es mein Bestreben
sein, meine verehrlichen Abnehmer in jeder Hinsicht zufriedenstellend zu bedienen.
Indem ich mein Geschäft bestens empfehle, bitte ich das mir früher geschenkte
Vertrauen wieder zuzuwenden und zeichne Hochachtungsvoll
G. Wrand, früher Heumarkt.
Heidelberg, den 1.August 1884.
Oouoorciis,.
Die aktiven Mitglieder werden auf
Morgen, den 5. d., abends halb 9 Uhr be-
Mfs einer
Besprechung
w das Vereinslokal eingeladen.
Der Vorstand.
Geschäfts Empfehlung.
Der Unterzeichnete zeigt hiermit ergebenst an, daß er die
WM" Wirtschaft zur Germania "MZ
übernommen hat und macht auf ein sehr gutes Bier aus der Aktienbrauerei, vorm.
Kleinlein, sowie auf billige, gute Weine seine Freunde und Gönner aufmerksam.
Achtungsvoll
Montag, den 4. August
und die darauf folgende Tage verkaufe den Rest meiner diesjährigen
Llmmrküidihni, Hötchm Md Wmtrililkn. — Hand-
schuhe, SttiimO und Sachen, Maltaiden, Spitzen-
kragen und Fichlis. Röcke und Schöffen.
Ferner:
trüb gewordene und einzelne Wäschegegenstände, als: Damen-,
Herren- und Kinder-Hemden, Hosen und Jacken zu außer-
gewöhnlich billigen Preisen.
Kasten- und Daisterinadel, Ketten nnd Spiegel.
Grösste Auswahl.' 8 Iugrimstratze 8. Billigste Preise.
Bei Barzahlung bedeutend billiger.
IW. Für Bedienstete praktische und billige Schlafkanapees.
Philosophenhöhe.
Stets vorzügliches Lagerbier aus der hiesigen Aktienbrauerei, frisch
vom Faß nebst ausgezeichneter Küche und Restauration zu jeder Tageszeit.
Geschäftsaufgabe und Empfehlung.
Zeige hiermit ergebenst an, daß ich das seither von mir, Ecke der Jngrimstraße
und Krämergasse betriebene
Metzgerei-Geschäft "MW
an Et Brand abgetreten habe. Danke vielmals für das mir geschenkte Vertrauen
und bitte, dasselbe auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
WiGelm Botyenhöfer.
Bekanntmachung.
Die Wahl des geschäftsleiten-
den Vorstandes der Stadtver-
ordneten bctr.
Nachdem die Erneuerungswahl derStadt-
°erordneten erfolgt ist, haben die Letzteren
Nunmehr ihren geschäftsleitenden Vorstand,
den Obmann desselben und dessen Stellver-
tteter zu wählen (8 43 der Städteordnung
Und z 1 der Geschäftsordnung vom 28. Juni
1884). Nach dem Ortsstatut in der Fassung
18. April 1877 besteht der Vorstand
nußer dem Obmann in 4 Mitgliedern und
Stellvertretern der letzteren.
. Zur Vornahme dieser Wahl ist Tag-
ohrt auf
Freitag, den 8. August d. I.,
. morgens 11—12 Uhr,
den Sitzungssaal des Stadtrates anbe-
^urnt und werden die Herren Stadtver-
ordneten hiezu freundlichst eingeladen.
Heidelberg, den 4. August 1884.
Der älteste Stadtverordnete:
M. Scholl.
Zn demsetveu Moment feuerte Gras Monle-
rau seinen Revolver ab, die Kugel fuhr in den
Kopf des Mordgesellen, der tot zusammenbrach.
Daß er hier einen Akt der Gerechtigkeit vollzo-
gen hatte, erkannte der Graf, als er die Leichen
der preußischen Husaren besichtigte, sie alle waren
beraubt und trugen breite Stichwunden in der
Brust. Außer diesen bedeckten noch einige Pferde
und ein Dutzend Franktireurs, teils tot, teils schwer
verwundet, den Schauplatz des Kampfes: Graf
Monterau schenkte ihnen nur einen flüchtigen Bück
und befahl den inzwischen eingetroffenen Dienern,
Theobald ins Schloß zu tragen.
Die verwundeten Franktireurs üeß er ms
nächste Dorf bringen; er wollte diese „Meuchel-
mörder," wie er sie nannte, nicht unter seinem
Dache haben.
Veraeblich aber blickte er nach den Kolonnen aus,
die er hinter der Husarenpatrouille wähnte; er
erkannte bald, datz er sich in seiner Vermutung
getäuscht hatte, und das trug nur dazu bei, seinen
Zorn gegen die Franktireurs zu steigern.
Als er ins Schloß zurückgekchrt war, begab
er sich in die Wohnung des Verwalters.
Ein reitender Bote war bereits zum Arzt
geschickt und der Verwundete, der noch bewußtlos
lag, so gut wie möglich gebettet worden.
Leontine bat, die Pflege übernehmen zu dürfen,
Cücile wollte ihr bei diesem Samariterdienste treu
zur Seite stehen.
Der Graf konnte diese Bitte nicht abschlagen,
zumal er sich sagen mußte, daß er seinen eigenen
Leuten diese Pflege nicht anvertrauen dürfe.
Machte doch schon der Verwalter eine sehr
bedenkliche Miene, als Graf Monterau ihm erklärte,
daß der Deutsche bis zu seiner völligen Genesung
im Schlosse bleiben werde.
„Das wird böses Blut setzen, Herr Graf,"
sagte der alte, ängstliche Mann, „die Diener haben
ohnehin schon darüber gemurrt, daß unsere ver-
wundeten Patrioten ins Dorf gebracht worden sind."
(Fortsetzung folgt.)
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Ein: „Gott sei gelobt!" entfuhr den Lippen
des Grafen; er hatte keine Ahnung, daß die Bande
sich im Hohlwege in den Hinterhalt legen werde.
„Aller Wahrscheinlichkeit nach sind starke feind¬
liche Kolonnen im Anmarsch, vor denen diese Pa¬
trioten das Hasenpanier ergreifen," sagte er, sich
zu den Mädchen wendend, die mit Ferngläsern
versehen an einem anderen Fenster saßen. „Ich Miene zur Thür schritt,
will ihnen gewiß nicht wünschen, daß sie dem'"' " '. ' -
Feinde in die Hände fallen, aber einige Wochen
Kriegsgefangenschaft würden ihr allzuheißes Blut
kühlen."
„Da kommen Reiter!" rief C8eile.
„Preußische Husaren!" fügte Leontine erfreut
hinzu. „Sie werden den Vortrab der Kolonne
bilden."
Der Graf richtete nun auch sein Glas auf
die Reiter, und sein Antlitz zeigte einen besorgten
Ausdruck. Marschierten diese Kolonnen am Schloß
vorbei, so blieb er von ihrem Besuch nicht verschont,
nnd er sah voraus, daß es ihm unmöglich sein
werde, alle ihre Wünsche zu befriedigen. Er sprach
diese Besorgnis offen aus, und es beruhigte ihn
einigermaßen, als Leontine sich augenblicklich erbot,
mit den deutschen Offizieren zu unterhandeln und ihm
einen Schutzbrief zu verschaffen.
Die Husaren batten inzwischen Halt gemacht;
der Graf und die Mädchen erkannten jetzt in dem
Anführer denselben, der am Tage zuvor im Schlosse
gewesen war.
Von dm Kolonnen ließ sich noch immer nichts
sehen; gleichwohl hielt der Graf auch dann noch
an seiner Vermutung fest, als die Husaren auf
den Hohlweg zusprengten.
„Ein Offizier und zwölf Mann," sagte er,
und diese Worte waren kaum seinen Lippen ent¬
flohen, als er erschreckt zusammenfuhr.
Die ersten Schüsse waren gefallen, jetzt knatter¬
ten drüben in der Schlucht die Gewehre unablässig.
Die Mädchen waren von ihren Sitzen empor¬
gesprungen ; mit todesbleichen Wangen blickten sie
starr den alten Herm an, der aus seinem Jagd-
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VMmer wie gewöhnlich zur Benutzung ge-
öffnet.
Die Direktion:
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Ostender Soles
eingetroffen bei
Vermißt!
(13. Fortsetzung.)
b Hre und da wurde eine Person, die ihnen
segnete, angehalten, um Auskunft zu geben;
"kmand wollte von Franktireurs etwas wissen.
v. Schon lag Schloß Monterau vor den Blicken
..-s Reiter, deren Weg hinter dem Park durch
ei» Hohlweg führte. Daß in jenem Hohlweg
»"Hinterhalt sein könne, glaubte Theobald nicht;
/.hatte gestern noch mit dem Besitzer des Schlosses
Mr diesen verzweifelten Volkskrieg gesprochen
wußte, daß der alte Edelmann ihn nicht billigte,
ei» Einen Moment hielten die Husaren an, und
(N.Schluck aus der Feldflasche flößte den erstarrten
Ordern wieder Leben ein. Das Kommando:
"-vorwärts!" erscholl klar nnd scharf, fertig zum
"echt sprengten sie auf den Hohlweg zu.
A., Nichts Verdächtiges zeigte sich ihren spähenden
aber kaum befanden sie sich in der Schlucht,
y von allen Seiten Schüsse krachten.
U. Vor, hinter und neben ihnen tauchten dieFrank-
>/EUrs auf, die verwundeten Pferde bäumten sich
H auf, zwei Reiter stürzten sofort aus dcmSattel.
ik>» ^-heobald sprengte in den dichten Haufen, der
,den Weg versperrte, hinein; sein Säbel sauste
/"die Köpfe nieder, aber dieUebermacht war zu
t> von mehreren Kugeln getroffen, sank er aus
G» Sattel, im nächsten Angenblick brach auch
zusammen.
j» . Mit einem Wutschrei warfen die Husaren sich
in m " Knäuel hinein, den der Sturz des Pferdes
Wirrung gebracht hatte; die Säbel arbeiteten
Ku» dem Gewühl, aber an eine Ueberwälti-
des Feindes war nicht zu denken; nur acht
»/Mm gelang es, dem Gemetzel zu entrinnen,
° auch diese waren fast alle verwundet.
Nau Franktireurs, von Kampfesmut beseelt,
swen ohne Zögern die Verfolgung auf. Sie
Fli ? querfeldein, um an einer anderen Stelle den
! «„Menden den Weg abzuschnetden; die Patrouille
"te bi» auf den letzten Man» vernichtet werden.
1884.
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schrank einen Revolver^nahm und gn die Brust-
tasche schob.
„Meuchelmörder!" rief er zornig. „Aus dem
Hinterhalt ein Dutzend Reiter zu überfallen, dazu
haben sie den Mut!"
„Um des Himmels willen, wohin wollen
Sie?" fragte Cecile bestürzt, als er mit entschlossener
zu. Thü. schau. „Bleiben Sie, Herr
I Graf, Sie dürfen für den Feind nicht Partei nehmen,
und auf die Seite der Meuchelmörder werden Sie
sich nicht stellen wollen."
Graf Monterau war stehen geblieben; sein
Antlitz glühte, der Zorn flammte aus seinen blitzenden
Augen.
„Ich werde thun, was Menschenpflicht mir
gebietet," erwiderte er mit mühsam erzwungener
Ruhe. „Die Verwundeten werden Hierher gebracht —
in der eisigen Kälte draußen dürfen sie nicht lange
hülflos liegen. Gehen Sie unterdessen zu Ihrem
Onkel und sagen Sie ihm, er sollte schleunig die
nötigen Anordnungen zur Aufnahme der Ver-
wundeten treffen und einige Diener mit den erforder-
lichen Transportmitteln mir nachschicken."
Damit eilte cr hinaus, und als er das Schloß
verließ, war das Gewehrfeuer schon verstummt.
Hastig in den entlaubten Park hineinschreitend,
sah er die Franktireurs hinter dem Hohlweg an
den Gartenhecken vorbeischleichen und die Husaren
schon in der Ferne weiterjagen; er hatte keine Zeit,
die Reiter jetzt noch einmal zu zählen.
Ein furchtbarer Anblick bot sich ihm, als er
den Kampfplatz erreichte. Neben Theobald, der
leblos auf dem Boden lag, kniete ein Franktireur,
ein roher, wilder Kerl mit einem gemeinen, häß-
lichen Gesicht, der auf den ersten Blick den Eindruck
machte, als ob er aus einem Bagno entsprungen
sei. Das breite, blutbefleckte Messer in der Hand
dieses Kerls ließ auf die schlimmsten Absichten
schließen, und in der That erhob er die Waffe,
um sie dem schwerverwundeten Feinde in die Brust
zu stoßen.