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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.42543#0361

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Erscheint täglich, Sonntags ausge-
nommen. VreiS monatlich 20 Pfg.,
mit dem Illustrierten Unterhaltungs-
blatt ««r 32 Pfg.



Wird in alle Häuser der Sta.t
verteilt und an den Straßenecken
angeschlagen.
Alle Zusendungen werden stank
erbeten.

Freitag, den 6. Juni


hiesigem Platze, in bester Geschäftslage ist zu verkaufen und wäre einer


-/l
'/2
oxel.

Mittelpackriemen,
kleine WöylachS,
Aexte,
Beile,
Strick.

Versand
In b4aseken
ä 32 sZ.

Eine gute Waschmange wird zu 6 Mk. ab-
gegeben, Hauptstraße 190.

131.

an . ., .
tüchtigen Modistin Gelegenheit geboten, sich eine sichere Existenz zu gründen.
Gest. Offerten unter G. M. N. postlagernd Heidelberg erbeten.

Dunkel.
Nach dem Französischen bearbeitet von I. Rüttgers.
(66. Fortsetzung.)
Er gab also irgend einen Namen, sowie das
Hotel an, in welchem er abgestiegen war odervielmehr
noch abzusteigen gedachte und verließ die Wechselstube.
Eine halbe Stunde später überbrachte ihm
ein Commis zwei Tausend Francs in Gold, wogegen
er zehn Nord-Eisenbahnobligationen heraus gab.
Die Geldfrage war also erledigt, und er
konnte nunmehr seine Reise weiter fortsetzen, ohne
weitere Behelligungen befürchten zu müssen.
Nachdem Jupin sich überzeugt hatte, daß sein
Mann in Lille nicht zu finden sei, begab er sich
ohne Verzug nach Brüssel.
Nach seiner Annahme hatte der Engländer, um
von seiner Spur abzulenken, die belgische Grenze
zu Fuß oder in einem jener Wagen, welche den
Dienst zwischen Lille und Brüssel versehen, zu er-
reichen gesucht.
In der belgischen Hauptstadt angelangt, begab
er sich also sogleich zur Polizeidirektion, wo ihm
das Empfehlungsschreiben, welches er mitgebracht,
sofort alle Thüren öffnete.
Nachdem er dem Oberdirektor alle Einzelheiten
seiner Angelegenheit mitgcteilt, antwortete der
„Das Erste, was zu thun ist, ist ohne Zweifel,
daß wir sein Signalement nach allen Richtungen
telegraphisch mitteilen; besitzen Sie dieses Signale-
ment ?"
„Hier ist's," sagte Jupin, indem er dem
Direktor ein Papier überreichte.
„Aber damit ist's noch nicht genug," meinte
der Letztere; „der angebliche Engländer hatte in
seinem Besitz eine große Menge Wertpapiere;
haben Sie auch das Nummernverzeichnis derselben?"
„Auch mit diesem kann ich dienen,"sagte der
Polizcibcamtc, indem er das Schriftstück aus der
Tasche zog.
„Gut, ich werde eine Reihe von Abschriften

1884.

k'Ia.seüen, per Outz.entt Nk. 2.40
» » » » 1.32
kil86U6r ZrÄurrrt
klasclien, per vutrenä iM. 3.—
» » » » 1.56
k'Inscsten stei In's ilurrs eliekert.

Fidelia Diemerei.
Samstag, 7. Juni, abends halb 9 Uhr
im Lokal
Der Vorstand.

Das Meik-Dkpst des Flaschev-
Kjeres und der kleinen Gebinde
ans der Grüß, von Oberndorff-
sche« Drauem in Edingen
empfiehlt das so beliebte Lagerbier,
welches stets gleichmäßig in gesunder
vorzüglicher Qualität geliefert wird,
hiermit aufs Beste. Gute, sorgfäb
tige Bedienung wird zugesichert.
0.I'tzÜ8«r
(I. Clormana's Nachfolger)
Hauptstraße 106, Eingang Theater
straße.

Freiwillige Feuerwehr.
Die Steigermannschaft wird aufgefordert, sich
Tonntag, ». Juni l. I., morgens 7 Uhr
>m leinenen Rock zur Uebung im Spritzenhause
einzufinden.
Heidelberg, den 6. Juni 1884.
Das Kommando: Jac. «effelbach.

Fahmis-Versteigerung
Dienstag, den 10. Juni,
morgens S und mittags 2 Uhr
werden im Auftrag der Frau Wiest im
Goldenen Anker, Untereneckar-
ftraste 50 wegen Geschäftsveränderung:
1 gutes Tafelklavier, 1 Kanapee, 1 großer
Kleiderschrank, Kommode, versch. Tische
und Stühle, Wasch- und Nachttische,
Spiegel und Bilder, Bettladen, 1 großer
Küchenschrank, Bettung aller Art, Weiß-
zeug, gute Herrenhemden, Herren- und
Frauenkleider, verschiedene Waffen, eine
Messing-Waage mit Gewicht, Rouleaux,
Glas und Porzellan, Küchengeschirr, ein
Fleischstär, er, 1 Eisfaß, verschied, kleine
Fäßchen und sonstiges Hausgeräte
gegen Barzahlung versteigert.
Gg. Kaytzer, Gerichtstaxator,
Burgweg 5.

Kaviar, neuer, Ksstg-
und Sah Hurken
empfiehlt
Franz Popp am Markt.

smpkistilt in grosser Luswairt
^uIlU8 karlodaoll, Hauptstrasse 106.

Bekanntmachung.
Mittwoch, 11. d. Mts., nachmittags 2 Uhr
versteigern wir auf hiesigem Rathause (Ausschuß-
faal) das Heugras von den städtischen Wiesen hiesiger
und Schlierbacher Gemarkung, sowie das Erträgnis
der städtischen Kirschbäume und
nachmittags 4 Uhr
das Heugras von den Wiesen des Speyererhofs
auf dem Hofe selbst.
Heidelberg, den 5. Juni 1884.
Bilabel.

Flaschenwein-Offerte.
Wegen gänzlicher Geschäftsaufgabe ver-
kaufe ich die noch in guter Auswahl vor-
handenen Weine aus renommierten Lagen
des Rheingaues, der Mosel rc.
unter Selbstkostenpreisen.
Louis Spengel,
Anlage Nr. 12.

Orangen und Citronen,
Muscat-Dattelil, Tafelfeigen,
la. franA KrimellkU, Dampfiipfel,
AMchmtze, la. türk. Zwetschgen
frisch eingetroffen bei
Plöckstraße 81,
DL OtzvL? vis-ä-vis d. Schießthor.

Alle diejenigen, welche zu unserer Fahne
gestiftet haben, werden gebeten, ihre Ein-
trittskarten Samstag Abend von 8—9 Uhr
abzuholen, da sie an der Kasse nicht mehr
berücksichtigt werden können.
Das Festkomitö.
D. Ohne Karte hat niemand Zutritt.

Aum Aoiätziiou Römer,
Hauptstraße Nr. 41.
Samstag, den 7. Juni, abends 8 Uhr
Msgkführt voll der hiesigen Militär-Kapelle.
Vorzügliches Lagerbier von der Mannheimer Aktien-Brauerei Löwenkeller.

ZMi-VeiMttlW
Das Bürstcn- und Pinftl-Geschäft befindet
sich jetzt
Ecke der Mingasse und Ingrimstraßt
bei Herrn Sattler Müller.
_Joh. Franz Müller

lubto ä'tiöto still 121- kill'
n Oouvort UL. 2.—

Uorbklkitunss-Mterricht für Gysiuchm ä LMnle.
Malfch, Hauptlehrer, Friedrichstraße 8, parterre.

Arndt'sche Kaffee AchußWschiM.
Diese Maschine bezweckt, nur die der Gesundheit zuträgliche«
Bestandteile des gemahlenen Kaffees zu extrahieren, nicht jedoch die im
Kaffee enthaltenen schwerlöslichen Stoffe, welche auf Verdauung und
Nerven nachteilig wirken. Erreicht wird dies durch einmaligen Auf-
guß von kochendem Wasser und eine bestimmt« Filtrations-
dauer, wobei kein Aroma verloren geht.
Empfohlen von den Redaktionen der Gartenlaube, des Daheim
und der Illustrierten Zeitung.
Niederlage in Heidelberg bei
Ludwig Müller

ÜMMCMMMbMllMi (Mlll. Kltzilllm).
Die Eröffnung der ncnen Mnrmr-Keselbnhn
zeige ich hiermit ergebenst an und empfehle dieselbe allen Keaei-Liebhabern bestens.
„_W. Lehmann.

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in größter Auswahl von Mk. 1.50 an bis
zu 14 Mark empfehle.
Hauptstraße 198.

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zu haben bei
LkSSk'A HAP^raße

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IVsisssn Kock

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bei
Franz PoppamMarkt.

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Rehbug 70 Pfg.
Große Auswahl in
la. stmsts. Ponlarde», Hahne«,
Gänsen, tznim ete.
frische Rhemsalm, Zeeßsch,
Kredse etc.
täglich frisch eintreffeud.
üvorK Brooks,

Kirschen
in jedem Quantum werden fortwährend
angekauft bei
jk'. Laultttm, Plöckstraße 7.

ist jung, hat weder rote Haare noch roten Bart,
sondern schwarze Haare und auch nicht eine Spur
von Backenbart."
„Dies kann nicht auffallend sein," erwiderte
der Polizeiinspektor; „ich habe Ihnen nicht gesagt,
daß es in Wirklichkeit ein Engländer sei, sondern
nur ein angeblicher Engländer. Er hat seinen
alten Anzug gegen einen neuen vertauscht, das ist
das Ganze."
„Und wissen Sie auch, wo er wohnte?" frug
der Polizeidirektor nicht ohne etwas Ironie.
„O ja, ich weiß dies sehr wohl."
„Er ist wie Sie im Hotel Bellevue abgestiegen
— ja sein Zimmer liegt neben dem Ihrigen I"
Jupin konnte von Neuem kein Wort hervor-
bringen, als er dies hörte. Endlich sagte er:
„Aber wie hat man denn diese Entdeckung
gemacht?"
„Diese Ehre kommt ihnen zu," antwortete der
Polizeidirektor sich höflich verbeugend; „wir haben
die ganze Geschichte durch einen Wechsler erfahren."
Die Gesichtszüge des armen Jupin heiterten
sich wieder auf.
Der Polizeidirektor drückte auf den Knopf
einer elektrischen Klingel.
Ein Huissier erschien.
„Lassen Sie den Besitzer des Hotels Bellevue
eintreten," sagte der Beamte.
Der Hotelbesitzer trat sogleich ein.
„Ich habe Sie hierher bitten lassen, um
Ihnen mitzntcilen, daß in ihrem Hause eine Ver-
haftung stattstnden soll."
„Eine Verhaftung .... bet mir?" stam-
melte der Mann erbleichend.
„O, Sie brauchen sich dieserhalb keine Sorgen
zu machen, die ganze Geschichte wird ohne das
geringste Aufsehen abgemacht werden; der Rei-
sende, welcher das Zimmer Nr. 4 in Ihrem Hotel
bewohnte, befindet sich ja noch bei Ihnen?"
„Er ist heute Morgen mit dem Amsterdamer
Zuge abgereist," antwortete der Hotelbesitzer nicht

empüeült
MM IsMrbikr
in I'Iascllön,
Lier
'/i -

Versteigerung.
Am 9. Juni er., vormittags 9 Uhr
werden auf dem Oekonomie-Hofe des Kasernements
Hierselbst öffentlich an den Meistbietenden versteigert:
129 Ko. altes Eisen,
3 „ „ Blei,
1 Wassergefäß,
2 Kardätschen,
2
3
17
1
Heidelberg, den 5. Juni 1884.
Königliche Garnison-Uerwaitusg.

Freiwillige Feuerwehr.
Die Spritzen- und Wassermannschaft wird auf-
gefordert, sich
Montag, 9. Juni l. I., nachm. 6 Uhr
>rn leinenen Rock zur Uebung im Spritzenhause
einzufinden.
Heidelberg, den 6. Juni 1884.
Das Kommando: Jac. Kesselbach.
Die Herren Mitglieder des
LtekdekaffennrrrinsfärNetelanen
Werden ersucht, heute abend pünktlich zu
erscheinen, da es sich um das Leben oder
Sterben unseres Vereins handelt.
Technische Berechnung ist eingetroffen.

Kunst-Aoliz.
Erlaube mir dem verehrlichen Publikum die ergebenste Mitteilung zu
machen, daß sich die
Gemälde-Ausstellung und der Verkauf
mit dem heutigen Tage Hauptstraße 190 (früher Hofapotheke) befindet.
Da der Verkauf nur kurze Zeit dauert, wird dem verehrl. Publikum
Gelegenheit geboten, sehr billig in Bisitz eines guten Gemäldes zu gelangen.
Hochachtungsvoll
Carl Höffler, Hauptstraße 190.

An Bauplatz,
an der Bergheimerstraße gelegen, zu verkaufen. —
Näheres Bergheimerstraße 40._
3—4 anständige Herren können guten Mittag-
und Abendtisch erhalten. Zu ersraaen in der Exped

desselben anfertigen lassen und diese dann den
Brüsseler Bankiers znstellen; will der Dieb die
Papiere verkaufen, so muß er uns unfehlbar ins
Garn gehen. Kommen Sie also im Laufe des
nachmittags zurück, vielleicht werde ich alsdann im
Stande sein, Ihnen Näheres über den Erfolg meiner
Bemühungen mitzuteilen."
Zur angegebenen Zeit kam Jupin denn auch
zurück, aber seine Enttäuschung war keine geringe.
Die Ortspolizei, welche man sofort in Bewegung
gesetzt hatte, hatte das oben beschriebene Individuum
nicht entdecken können; Telegramme, welche im
Laufe des vormittags nach allen belgischen Städten
abgesandt worden waren, hatten ebenso wenig
Erfolg gehabt, und endlich war beiden Wechselagenten
keine einzige der notierten Nummern zum Verkaufe
angeboten worden.
Der mutigste, unverdrossenste Polizeibeamte
hätte bei diesen unerhörten Mißerfolgen mutlos
werden können; aber unser Polizeibeamter ließ sich
einesteils nicht so leicht entmutigen, andernteils
hatte er sogleich neue Auskunftsmittel zur Hand.
„Vielleicht," sagte er zu dem Polizeidirektor,
„vielleicht hat sich unser Mann bei der Kürze der
Zeit und aus Furcht, sich nicht etwa zu verraten,
gar nicht an einen Wechselagenten gewandt, sondern
wird sich gegen Hinterlegung einzelner Papiere irgend
eine Summe geliehen haben."
„Dies könnte in der That sehr Wohl der Fall
sein," erwiderte der Polizeidirekto^ „Ich will
also Polizeiagenten zu unseren Wechslern schicken.
Kommen Sie um fünf Uhr zu mir zurück, ich werde
Ihnen dann bestimmte Auskunft geben können."
Jupin fand sich zur festgesetzten Stunde ein.
Er konnte aus der strahlenden Physiognomie
des Beamten schließen, daß seine Nachforschungen
nicht ohne Erfolg geblieben seien. g<
„Wir haben den Dieb des Portefeuilles ge- se
funden," sagte der Direktor zu Jupin; „nur war l
das Signalement, welches Sie mir übergeben
Haben, ungenau: nach Ihrer Beschreibung war es Zuge abgercift,"
ein Man» in reiferem Alter; unser Mann aber wenig erleichtert.

SchlmrzerTraube.
KM kckffkeim M,
über die Straße Per Flasche 36 Pfg.
6. I-Istr,
Vormals M. Weidner.
Brauerei neue Pfalz
in Handschuhsheim.
Heute Freitag wird
geschlachtet.
R. Brauer.

Wirtschaft,
eine bessere, hier an einen kautionSfähigen
Pächter oder Zäpfler zu vergeben. Antritt
sofort. Näheres bei
_Jean Böhm, Großcmantelaasse 19.
Der Mann trug weiter nichts^ Bemerkens-
wertes in seinem Aeußern, aber fast unwillkürlich
und ohne recht zu wissen weshalb, hörte er auf-
merksam dem Gespräche zu, welches sich zwischen ihm
und der Dienstmagd entspann. ,
Er frug nämlich die Letztere in einem halb
französischen, halb englischen Dialekt-, um welche
Zeit das Pak tboot Viktoria abgehen werde.
Das Mädchen zuckte die Achseln.
„Ihr seit übrigens ein recht sonderbarer See-
mann, daß Ihr nicht einmal die Zeit der Flut wißt,"
antwortete das Mädchen; „um vier Uhr wird sie
aufs Höchste gestiegen sein, und die Viktoria wird
die Anker lichten, wofern das Wetter günstig ist."
Jupin war auch nicht ein einziges Wort von
diesem Zwiegespräch entgangen.
Der Matrose hatte unterdessen seine mächtige
Pfeife angezündet und sich eine tüchtige Portion
Branntwein bestellt.
Jupin trat auf ihn zu und bat ihn um ein
wenig Feuer, schweigend reichte er ihm seine
Pfeife hin.
Nachdem Jupin sich seine Cigarre angezündet
hatte, kehrte er ruhig zu seinem Platze zurück. Nicht
wenig fiel eS ihm auf, daß der Matrose ihn ver-
stohlen beobachtete, während er in kleinen Zügen
seinen Branntwein verzehrte.
Nachdem er sein Glas geleert, bezahlte er
seine Zeche und schritt auf den Ausgang der
Kneipe zu.
Auf der Thürschwelle angelangt, wandte er
sich nach Jupin um, wie, um zu sehen, ob dieser
ihm nachgehen würde.
Jupin hütete sich wohl, diesen Fehler zu bege-
hen; anstatt das Zimmer zu verlassen, ging er
langsam ans Fenster, hob sachte den Vorhang auf
und sah dem davongehenden Matrosen nach.
Offenbar schöpfte der Letztere einigermaßen
Verdacht; denn ehe er in die nahe liegende Straße
cinbog, in welcher er dann bald verschwand, sah
er sich zu wiederholten Male» nach der Kneipe um.
(Fortsetzung folgt.)

Düngersalz,
um zu räumen, per Ctr. 90 Pfg.
ohne Sack bei
Heorg Morr.
Ein schöner achtteiliger Taubenschlag zu
verkaufen, Hauptstraße 8._
Km halber Morgen gemisckter Klee
_zu verkaufen, Karlstbor 19.__
„Abermals zu spät!" rief Jupin fast wütend
aus.
„Nun, nun, beschwichtigte ihn der Polizei-
direktor, noch ist nicht Alles verloren, ich will ihm
sein berichtigtes Signalement nachschicken, und ohne
Zweifel wird er lange vorher verhaftet sein, ehe
Sie in Amsterdam eintreffen."
Als Jupin am folgenden Morgen in Amsterdam
anlangte, wartete eine ueue Täuschung seiner.
Die Ortspolizei, welche vom vorhergehenden
Tage au fortwährend auf der Suche nach dem
telegraphisch näher bezeichneten Individuum ge-
wesen war, hatte dasselbe nirgendwo herausfinden
können.
Man hatte alle Hotels und Gastwirtschaften
durchstöbert, nirgends war auch nur eine Spur
von unserm Manne zu finden gewesen.
Vielleicht hatte er sich bereits auf einem Packet-
boote eingeschifft, welche zwischen Amsterdam und
London fahren?
Auf diese Frage, welche Jupin an einen der
Polizeiagenten richtete, antwortete dieser:
„Den Seeweg hat er unmöglich cinschlagen
können; denn kein einziger Steamer hat wegen
widrigen Windes seit acht und vierzig Stunden
die Anker lichten können."
Diese Worte flößten dem Polizeiinspektor
wieder einiges Vertrauen ein.
„Setzen wir also unsere Nachforschungen fort,"
sagte er zu sich selbst, „und Weil mein Mann in
den großen Hotels nicht zu finden ist, so durch-
suchen wir die kleinen Herbergen."
Aber auch diese Nachforschungen blieben ohne
allen Erfolg.
Müde und matt und in einer nichts weniger
als rosigen Stimmung betrat Jupin gegen Abend
an diesem Tage eine Kneipe, um seinen Durst zu
löschen.
Er wollte eben um ein zweites Glas Faro, das
bekannte Lieblingsgetränk der Flamänder, bitten, als
ein stämmiger Matrose eintrat und sich in seiner
Nähe an einem Tische nicderließ.

Karlsburg.
1/ Morgen Samstag
SSM, wird geschlachtet.

_Fritz.
Todes-Anzeige.
Freunden und Bekannten
die schmerzliche Nachricht, daß
cs Gott dem Allmächtigen ge-
fallen hat, unsere innigstge-
liebte Mutter, Schwieger- und
Großmutter, Schwester,
-Schwägerin und Tante
Mosephine Löwenstein,
geb. Schatz
gestern nachmittag '/i12 Uhr nach langem
schweren Leiden im Alter von 65 Jahren
und 2 Monaten zu sich zu rufen.
Es bitten um stille Teilnahme
Die trauernden Kinder.
Die Beerdigung findet heute abend 6 Uhr statt.
Moderne Fräcke nnd Gehröcke,
nur schwarz, in bestem Zustande, werden gekauft,
Mittelbadgasse 13, eine Trevpe.
 
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