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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.42543#0541

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Erscheint täglich, Sonntag; auSge-
Uomuliu. Preis monatlich 20 Pfg.,
dem Illustrierten Unterhaltungs-
blatt nur 32 Pfg.


Wird in alle Häuser der Sta.t
verteilt und an den Straßenecke»
angeschlagen.
Alle Zusendungen werden franko
erbeten.

Buchdruckerei und Expedition: Krämergasse Nr. 1

Dienstag, den 2. September

zu


6. AV. Low

E». ^V88vtt»»«d.

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sxel.

Ankauf aller Art gebrauchte Möbel, als:
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der neuesten Fa^ons, sind in großer Auswahl eingetroffen. §
Ebenso empfehlen wir unser großes Lager in §
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Ar. 205.

Schloßbeleuchtung betr.
Ich ersuche meine Feuerwehr-Kameraden, welche so freundlich sind, mich beim
Anzünden der Beleuchtung zu unterstützen, sich heute Dienstag Abend halb 7 Uhr
auf der Schloßaltane einzufinden.

Synagogen-Chor.
Mittwoch präcis 5 Uhr Probe.

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Bekanntmachung.
Mittwoch, de« 3. September,
nachmittags 2 Uhr
versteigern wir im Spritzenhause ca. 20 Stück
größere Fenster, wozu Kaufliebhaber
eingeladen werden.
Heidelberg, den 30. August 1884.
Stadtbauamt.

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Hochfeines Lagerbier aus der
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die Flasche 20 Pfg.,
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bei Abnahme von 12 Flaschen frei in's
Haus.
Das Allein-Depot des Flaschenbiers der
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Eintracht.
Statt heute Dienstag morgen Mittwoch
..._Probe._

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OZ. IVIorr.

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Z als Paletots
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« ..... - - ..

Gewerbe- und Industrie-Verein.
Mittwoch, den 3. September, abends halb 9 Uhr
tu» ckvr ILtbru»o»tv
Wereins-Abend.
Vorlage von Zeichnungen.
Besprechung über eine Weihnachts-Lotterie.

WM mm. N'jW
empfiehlt

Neue Sendung
Franziskaner-Bräu.

Culmbacher Export Bier
vom Faß.
risstsuesnt Oeünse Ssum.

Bermitztl
Roman von Ewald Ang. König.
(23. Fortsetzung.)
Theobald hielt den Augenblick für günstig,
Alt dem Grafen über feine eigenen Verhältnisse
su reden; er sagte ihm mit kurzen Worten das-
mbe, was er Leontine berichtet hatte, und bat
Mi, seinen Bericht über das Gefecht nicht abzusenden.
. Graf Monterau hatte in ernstem Nachdenken
fie weißen Brauen zusammengezogen und blieb
Mge in Schweigen versunken. „Glauben Sie,
Aeses Geheimnis wahren zu können?" fragte er
Endlich, „Sie behaupten, keine Familie zu besitzen,
"lso nach dieser Seite hin keine Verpflichtungen zu
Naben, aber schulden Sie nicht solche Verpflich-
tungen der Armee?"
»Jetzt nicht mehr," erwiderte Theobald ruhig.
»Wie der Arzt mir erklärt hat, wird mein Bein
Ahm bleiben, ich bin also dienstuntauglich, ein
Invalide. Und habe ich gefunden, was ich suche,
die Schande von meinem Namen genommen,
, ann kann ich getrost in die Heimat zurückkehren
Und Jedem, der es hören will, erklären, weshalb
sA unter den Vermißten blieb. Von diesen Ver-
süßten wird wohl nach Jahren noch Mancher
-urückkehren."
. „Hm, ich weiß nicht, ob Sie doch nicht besser
chaten, wenn Sie Ihrem Regiment die Anzeige
Yachten, daß Sie noch lebten und Invalide seien."
„Dann würden meine Freunde es erfahren,
Md mein Geheimnis könnte nicht gewahrt bleiben.
-Reine Braut würde nicht zur Ruhe kommen, und
wären doch nur unnütze Aufregungen und Hoff-
nungen, denn die Kluft zwischen uns Beiden kann
«le wieder überbrückt werden."
. „Nun, Sie müssen das wissen, und da Sie
Neu guten Zweck verfolgen, so will ich Ihren
Wunsch erfüllen und nicht über Sie berichten.
Mß man sich jetzt noch nach Ihnen hier erkun-
digen wird, glaube ich kaum; es wäre wohl schon

Neue
Thüringer Salzgurken,
Mainzer Sauerkraut
frisch angekommen bei
(7. Lom.

Zachckl's ZiiselltkWlm,
anerkannt bestes Mittel zur gänzlichen
Vertilgung aller Insekten wieder frisch ein-
getroffen bei
Hauptstraße 208.

die Schuldlosigkeit Ihres Vaters aufkommen lägt,"
sagte der Graf. „Sie würden auch wohl selbst
nicht daran glauben, wenn Sie nicht der Sohn
des Verurteilten wären."
„Ich gebe das zu, aber da ich sein Sohn bin,
kenne ich auch seinen ehrenhaften Charakter. Hätte
er das Geld wirklich empfangen und am Spieltisch
verloren, so würde er es mir gesagt haben; überdies
mußte er ja auch einsehen, daß er in diesem Falle
selbst mit einemfalschen Eide nicht durchkam. Mögen
alle Menschen ihn verurteilen, Herr Graf, ich halte
an meinem Glauben fest, und kein Opfer wird
mir zu groß sein, um das Ziel zu erreichen, das
ich mir gesteckt habe."
Der Graf blieb wieder eine geraume Weile
in Nachdenken versunken, sein Blick streifte forschend
das Antlitz des jungen Mannes, das den Ausdruck
ruhiger Zuversicht und zugleich fester Entschlossenheit
trug. „Im Allgemeinen bin ich mit ihrem Urteil
über Henri Didier einverstanden," sagte er, „ich
kenne ihn persönlich, und er hat auf mich deu
Eindruck eine Mannes gemacht, der es mit Ehre
und Gewissen keineswegs genau nimmt, wenn seine
Interessen ins Spiel kommen. Sie kennen ihn
natürlich auch?"
„Nein, ich habe ihn nie gesehen; er kam nicht
zu uns, und ich war nicht in Brüssel."
„Aber bei Gelegenheit des Prozesses —"
„War er krank; er ließ sich in Brüssel ver-
nehmen, seine Aussagen wurden vorgelefen. Er
mag wohl nicht den Mut gehabt haben, meinem
Vater bei diesen V-rhan dlungen ins Gesicht zu sehen.
„Sie sind also überzeugt, daß er in Ihnen
nicht den Sohn seines Opfers erkennen wird?"
„Wenn ihm mein Geheimnis nicht verraten
wird, gewiß nicht."
„Um so besser," nickte der Graf, der nun selbst
ein lebhaftes Interesse an dieser Angelegenheit zu
nehmen begann. „Sie müssen versuchen, eine
Stelle in seinem Hause zu erhalten."
(Fortsetzung folgt.)

Neue Sah- und EMmke«,
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der vorjährigen Saison.

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im Rathause dahier ist geöffnet:
Mstag Usrmittagg von 9—12 Uhr.
Mittwoch Norm. v. 9—12 «.stach«. v. 2—4 Uhr.
Freitag Norm. v. 9—12 u. stach«. v. 2—4 Uhr
LMstag Vormittags von 9—12 Uhr.

der Rückreise in Spaa gewesen, das Fremdenbuch
eines Hotels enthielt seinen Namen; er leugnete
es auch nicht, aber er bestritt, daß er gespielt hatte.
Das Urteil der Sachverständigen mußte unter diesen
Umständen schwer in die Wagschale fallen; die
Geschworenen ließen sich dadurch vollständig beein-
flussen. Der Staatsanwalt stützte sich auf die Er-
klärungen Didier's und nahm den Verlust am
Spieltisch in Spaa als erwiesen an, einige an und
für sich unbedeutende Fehler in unseren Büchern
wurden als Schulderschwerend dnrgestellt, und der
Verteidiger, so glänzend er auch sprach, wußte doch
nicht den rechten, packenden Ton zu treffen, der
auf die Geschworenen vielleicht Eindruck gemacht
hätte. So wurde denn das Urteil gesprochen und
mein armer schuldloser Vater zu zehnjähriger Zucht-
hausstrafe verdammt. Henri Didier ließ schon am
nächsten Tage Alles, was wir besaßen, mit Beschlag
belegen, nm seine Forderung sicher zu stellen. Da
nun auch die Forderung an ihn ausfiel, so konnte
es nicht ausbleiben, daß Alle diese Verluste im
Verein mit den großen Prozeßkosten uns ruinieren
mußten; mir blieb nichts mehr, und die Kriegs-
erklärung, die am Tage der Verurteilung meines
Vaters erfolgte, ließ mir keine Zeit, mich darum
zu kümmern. Die Auflösung meiner Verlobung
hatte ich auch nicht vorausgesehen; mir wurde durch
alle diese furchtbaren Schicksalsschläge das Leben
eine unerträgliche Bürde, und es verging bis zu
meiner Verwundung kein Tag, an dem mir der
Tot nicht willkommen gewesen wäre. Nun aber
erblicke ich in der Rettung meines Lebens eine
Schicksalsfügung, der ich mich willig unterwerfe:
ich werde mein Leben fortan nur noch der Aufgabe
widmen, meinen schuldlosen Vater zu befreien und
meinem Namen die verlorene Ehre zurückzugeben."
Graf Monterau hatte sich erhoben und wanderte
langsam auf und nieder; in den Augen Leontinens
schimmerten Thränen, tiefe Bewegung spiegelte sich
in ihren bleichen Zügen.
„Ich muß Ihnen offen gestehen, daß Ihre
Schilderung der Sachlage nicht deu Glauben an

Anstatt heute, morgen abend Probe.
Um vollzähliges Erscheinen bittet
Der Vorstand.

1884.
" Die I. Erhardt'sche Knaben-Vorschule
(für Gymnasium und Realschule)
eröffnet am 11. September ihr 39ftes Schuljahr.
Anmeldungen werden entgegengenommen: Theaterstraße 7.

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Heute keine Probe. Nächste Probe
Vrittwoch, 3. d. M., abends « Uhr.
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Samstag, den 6. d. Mts.,
nachmittags 3 Uhr
Ersteigern wir auf hiesigem Rathause (Ausschuß-
wal) das Ohmet von den hiesigen und Schlier-
bacher städtischen Wiesen und
nachmittags 8 Uhr
lENes von dem Speyerershof auf dem Hofe selbst.
Heidelberg, den 1. September 1884.
Das 2. Bürgermeisteramt:
.Sagelsdorff.

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in Mosbach.
. An Gaben sind weiter eingegangen: Bei
Hrn. Stadtrat Abel: J.L. sm. 20 Mk., J.S.
W Mk., zus.Mk. 30. — Bei Hrn. Hptl. Kester,
Ung. 4g Pfg., Walter Sparbüchse 1 Mk., A. Schw.
Z>Pfg„ Ms. 1.60. Bei Hrn. Buchhdl. E. Mohr,
Dr. L. 5 Mk. zus. 5 Mk. Bei Hrn. Dekan Schellen-
berg, Dir.W. 5 Mk., Frau A. L. Wwe. 3 Mk., Un-
»EN. 1 Mk., A. K. (Damenbazar) 1 Mk., zus. 10 Mk.
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Mit herzlichem Dank für diese Gaben verbinden
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Abel, Stadtrat. Dr. Wassermann, Prof. Dr.
Ulemm. Stadipfarrer Hönig. Haupil. Keller.
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hafte Summen zu fordern; er zahlte nicht, und
wir mahnten auch nicht, weil wir ihm unbegrenztes
Vertrauen schenkten. Mein Vater reiste nach Brüssel,
aber er brachte kein Geld mit; wir warteten bis
zum Ablauf desselben Jahres und schickten unsere
Abrechnungen. Didier leugnete die Schuld und
sandte seine Gegenrechnung, laut welcher er noch
von uns eine Summe zu fordern hatte; er behauptete,
mein Vater habe bei feiner Anwesenheit in Brüssel
eine große Summe in barem Gelbe empfangen.
Ueber diese Behauptung war mein Vater ent-
rüstet; er brach sofort die Verbindung mit Didier
ab und klagte beim Gericht in Brüssel auf Zah-
lung seiner Forderung. Eine Quittung über das
bezahlte Geld konnte Didier nicht vorlegen; er er-
klärte, sie zu besitzen, aber nicht zu wissen, wohin
sie gekommen sei. Durch seine Bücher suchte er
die Zahlung zu beweisen, und als das Gericht
diesen Beweis nicht gelten ließ, schob er meinem
Vater den Eid zu. Mein Vater bekräftigte
daraufhin mit einem Eide, das Geld nicht em-
pfangen zu haben, und Didier wurde zur
Zahlung verurteilt. Das Urteil war noch nicht
rechtskräftig geworden, als mein Vater bei
unserem Gericht wegen Meineids denunziert wurde.
Der Untersuchungsrichter ließ ihn vorladen,
und schon nach dem ersten Verhör wurde der
unglückliche Mann in Untersuchungshaft gebracht.
Didier wollte die Quittung wiedergefunden haben;
sie lag jetzt bei den Akten, und die Sachverständigen,
denen sie vorgelegt wurde, behaupteten überein-
stimmend, nur mein Vater könne sie geschrieben
haben. Mein Vater trat dieser Behauptung mit
Entschiedenheit entgegen; Didier, der in Brüssel
erkrankt war und deshalb dort vernommen werden
mußte, beharrte bei seiner Erklärung und legte
wieder seine Bücher vor. Ec könne sich die Ge-
schichte sehr gut erklären, sagte er; mein Vater sei
mit dem Gelde nach Spaa gereist und werde es
dort am Spieltisch verloren haben, da schäme er
sich nun, seinem Sohne diesen Leichtsinn einzuge-
stehen. In der Thal war mein Vater damals auf

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längst geschehen, wenn man Sie noch unter den
Lebenden suchte. Sie wollen also nach Brüssel?"
„Ja, sobald ich reisen kann. Ich weiß nicht,
ob man damals meine Börse gefunden hat —"
„Gewiß, ich habe sie aufbewahrt."
„Dann bin ich von einer schweren Sorge be-
freit; mir wird voraussichtlich so viel bleiben, daß
ich einen Zivilanzug anschoffen und die Kosten
der Reise bestreiten kann."
„Und wie gedenken Sie in Brüssel Ihren
Unterhalt zu erwerben?"
„Ich bin Kaufmann, Herr Graf; ich kann
eine Stelle als Korrespondent oder als Buchhalter
annehmen. Es sind viele deutsche Kommis in
Belgien, und da ich mich rühmen darf, tüchtige
Kenntnisse zu besitzen, so bangt mir nicht, daß
ich eine Stelle finden werde."
„Aber Sie haben keine Papiere, keine Zeugnisse!"
„Das ist freilich wahr, indessen hoffe ich, daß
man meinem ehrlichen Gesicht Glauben schenken
und eine Probe mit mir machen wird."
„Und dann wollen Sie Henri Didier zu ent-
larven suchen? In Ihrer Anklage gegen ihn sehe
ich noch nicht ganz klar —"
„So erlauben Sie mir, Ihnen und meiner
treuen Freundin die Sache auseinanderzusetzen.
Mein Vater und Henri Didier waren geschäftlich
eng mit einander verbunden; wir machten ihm große
Sendungen und empfingen dagegen Waren von
ihm, die wir in unserem Lande gut verwerten
konnten. Es war ein Tauschhandel; am Ende
eines jeden halben Jahres wurde abgerechnet, und
diese Abrechnungen hatten niemals Anlaß zu Be-
schwerden gegeben. Didier kam nie zu uns, aber
mein Vater reiste oft nach Brüssel; er liebte es,
große Unternehmungen mündlich zu besprechen,
und konnte ruhig reisen, da ich als Vertreter des
Hauses zurückblieb, und es mag wohl sein, daß
er in Folge dessen häufiger reiste, als gerade nötig
war. Ich erwähne das nur, weil später meinem
Vater Vergnügungssucht vorgeworfen wurde. Vor
etwa zwei Jahren hatten wir von Didier nam-




. per
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