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Historische Vierteljahrsschrift — Leipzig, Dresden: von Baensch-Stiftung, Band 4.1901

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Kritiken
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https://doi.org/10.11588/diglit.60746#0526
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512

Kritiken.

Sächsische Volkskunde. Unter Mitarbeit von J. Deichmüller,
H. Dunzer, H. Ermisch, K. Franke, O0. Gruner, ©. Gurlite,
A. Kurzweily, E. Mogk, M. Rentsch, S. Ruge, E. 0. Schulze,
O. Seyffert und J. Walther herausgegeben von Robert Wuttke.
Zweite wesentlich vermehrte Auflage. Mit 200 Abbildungen in
Holzschnitt, Zink- und Kupferätzung, 4 Tafeln in Farbendruck
und einer Karte vom Königreich Sachsen. Dresden, A. Schönfeld,
1901. 578 Seiten Lex. 8. Treis 10 M.

Der Beifall, den bereits die erste Auflage dieses aus Vorträgen
hervorgegangenen Werkes gefunden hat — sie war nämlich in wenigen
Wochen vergriffen — wird begreiflich, wenn man sich in dasselbe
einigermassen vertieft. Der Herausgeber, von dem richtigen Gedanken
geleitet, dass auf dem schier unerschöpflichen Gebiete der Landes-
und Volkskunde niemand gleichmässig gut unterrichtet sein kann,
hat eine ansehnliche Zahl kenntnisreicher Forschungsgenossen zu Mit-
arbeitern der von ihm herausgegebenen Sächsischen Volkskunde gewonnen,
und so ist denn ein Werk zustande gekommen, das in seiner Art
vorzüglich ist und auch dem, der sich seit langem mit dem beschäftigt
hat, was dieses Buch lehren will, aufrichtige Anerkennung abnötigt.
Natürlich schliesst das nicht aus, dass der Leser gemäss der Richtung
seines Interesses sich von gewissen Stoffen und Ausführungen des
Buches stärker angezogen fühlt, als von anderen, und auch betreffs
einiger Punkte zu abweichenden Auffassungen gelangen kann. Aber
den Eindruck wird ein jeder gewinnen, dass hier Ergebnisse sorg-
fältigster Forschung in ansprechender Form geboten werden, die
zwar zunächst auf eindringenden Bücherstudien, sodann aber nicht
minder auf eigenen Beobachtungen — zumteil während vieljähriger
Wanderungen der Verfasser — beruhen. Das Dargebotene ist durch-
weg von einer Reichhaltigkeit, wie sie ein mit solchen Dingen bisher
nicht vertrauter Leser wohl kaum geahnt hat. So ‚ziemlich alle
Daseinsbedingungen und Erscheinungen des Volkslebens: die Landes-
natur, Stammesart, Sprache und Sitte der Bewohner; Verschiedenheit
 
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