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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 28.1917

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Baur, Albert: Künstlerische Kontor-Ausstattung: zu den Arbeiten von Architekt Emil Bercher - Basel
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https://doi.org/10.11588/diglit.10024#0360

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338

INNEN-DEKORATION

ARCH. EMIL BERCHER-BASEL. DIREKTIONSBO.RO EINER BASELER FIRMA. SCHREIBTISCH, MAHAGONI POL. AUSF: H. HARTMANN-BASEL

ins Auge fallen muß. Die Banken haben damit
wohl zuerst begonnen, da ihnen vor allen andern
mustergültiges Bauen selbstverständliche Pflicht
ist; große Export- und Fabrikationshäuser sind
ihnen in nicht zu großem Abstand gefolgt.

In diesem Geist sind die Räume geschaffen
worden, die der früher in Stuttgart tätige Schweizer
Architekt Emil Bercher S.W.B, für zwei Groß-
firmen in Basel einzurichten hatte.

In einer umfangreichen Fabrikanlage war dem
unscheinbaren Direktionsgebäude, das noch deut-
lich den Stempel bescheidener Anfänge auf der
Stirne trug, durch einen Umbau eine bequemere
Einrichtung und größere Wirksamkeit nach außen
zu verleihen. Das geschah nun nicht dadurch,
daß man die schmucklosen Wände mit Orna-
menten beklebt hätte. Die einfache und im Grunde
nicht unharmonische Form gibt auch heute noch
den Grundton an; ihre Nüchternheit wird ledig-
lich durch Türvorbauten gebrochen, welche durch
den besseren Innenausbau bedingt waren. Diese
passen sich ganz dem alten Kern an und be-
stätigen dem Besucher nur durch wenige Zieraten,

die an beherrschender Stelle angebracht sind,
daß in diesem Gebäude nicht etwa nur ein unter-
geordneter Teil der Verwaltung sein Heim hat.

Im Innern hat namentlich der Direktionsraum
eine reiche Ausgestaltung erfahren. Das in qua-
dratische Füllungen geteilte Täfelwerk der Wände
ist wie die Möbel in Nußbaumholz gearbeitet;
außer den ruhig profilierten Deckleisten, die sich
aus den matteren Flächen wirkungsvoll heraus-
heben, bedurfte es hier keines weitern Schmucks.
Die Möbel haben nicht die leichte Eleganz, die
man in Wohnräumen eher bevorzugt, sondern
jene schwere und kräftige Art, die von einem
Arbeitszimmer, auch wenn es für den Empfang
berechnet ist, untrennbar scheint. Der zehn-
strahlige Stern, der sich auf den Füllungen des
Schreibtisches und des Schrankes wiederholt, hat
als altes Warenzeichen der Firma besondere Be-
deutung. Durch wenig hervortretende Einzel-
heiten wie die durch Künstlerhand geschnitzten
Knopf griff e der Schrankschubladen wird die Form
merkbar verfeinert und erleichtert, wie auch
durch die kannelierten Knäufe an den reichpro-
 
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