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Eisler, Max: Neue Arbeiten von Fritz Gross: Räume aus der Wohnung L. und der Wohnung des Künstlers
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10703#0128
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INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT FRITZ GROSS IM WIEN LIKÖR- U. Z1GARREN-SCHRANK M. INTARSIA
alles äußerst sorgfältig bis ins letzte Detail durch- Vielleicht kommt es von dieser Neigung für die
geführt. Gelegentlich schafft sich der Schmuck- schöne durchgearbeitete Fläche, daß er nicht wie
trieb freieres Feld. Dann entstehen auf Tischplat- die anderen an der einen Vorderansicht genug An-
ten und Kastentüren Intarsien. Aber auch diese det, sondern sowohl die beiden Schmalseiten wie
ziehen sich immer merklicher von figuralen und auch die Rückwand mit gleicher Liebe behandelt,
symbolischen Darstellungen zurück auf geomet- Aber auch hier führt der dekorative Antrieb zu
rische Muster, auf das Gegenspiel sehr vieler, ver- einem technisch subtilen, körperhaften und funk-
schiedener Holzpartikel und münden endlich folge- tionellen Ergebnis. Denn im äußersten Falle ent-
recht in dem reinen, einfachen Bild der natürlichen steht auf diese Weise das »allseitige« Möbelstück,
Maserung. Gross hat also — vom Malen her — das nicht nur im Raum, den es teilt und regelt,
eine besondere Vorliebe für die Mannigfalt und eine besondere Rolle spielt, sondern nun auch auf
das Email der Farbe. Aber in seinen Räumen allen vier Seiten, von außen nach innen, ange-
behandelt er sie mit der Strenge eines Ziseleurs, gangen sein will. Wie der Künstler bei diesen für
scharf gefaßt, auf den Glanz von Polituren, Lack ihn so charakteristischen Gegenständen verfährt,
und Metallen gestellt, er leitet sie hier unmittelbar hatte schon im »Einwohnraum« ein Beispiel, eine
aus den besonderen Eigenschaften der erlesenen Art Universalkasten, gezeigt. Im »Schlafzimmer
Werkstoffe her, er ordnet sie ein in die Struktur L.« (S. 128—133) zeigt es ein neuer Schrank: mit
und Funktion seines Hausrats, sodaß jeder Färb- einer Schmalseite an die Wand gerückt, teilt er
teil auch einen Bauteil bedeutet — und ist mit den — auch als Tagraum benützbaren — Raum zur
alledem schon mitten in seinem neuen Handwerk. . Nachtzeit in zwei Schlaf räume, dient auf einer
Man wird uns verstehen, wenn wir sagen, daß Breitseite als Wäsche-Kasten, enthält ums Eck die
sein Möbel fürs erste Flächen-Komposition ist. Hausapotheke und im rechten Winkel, wo er das
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT FRITZ GROSS IM WIEN LIKÖR- U. Z1GARREN-SCHRANK M. INTARSIA
alles äußerst sorgfältig bis ins letzte Detail durch- Vielleicht kommt es von dieser Neigung für die
geführt. Gelegentlich schafft sich der Schmuck- schöne durchgearbeitete Fläche, daß er nicht wie
trieb freieres Feld. Dann entstehen auf Tischplat- die anderen an der einen Vorderansicht genug An-
ten und Kastentüren Intarsien. Aber auch diese det, sondern sowohl die beiden Schmalseiten wie
ziehen sich immer merklicher von figuralen und auch die Rückwand mit gleicher Liebe behandelt,
symbolischen Darstellungen zurück auf geomet- Aber auch hier führt der dekorative Antrieb zu
rische Muster, auf das Gegenspiel sehr vieler, ver- einem technisch subtilen, körperhaften und funk-
schiedener Holzpartikel und münden endlich folge- tionellen Ergebnis. Denn im äußersten Falle ent-
recht in dem reinen, einfachen Bild der natürlichen steht auf diese Weise das »allseitige« Möbelstück,
Maserung. Gross hat also — vom Malen her — das nicht nur im Raum, den es teilt und regelt,
eine besondere Vorliebe für die Mannigfalt und eine besondere Rolle spielt, sondern nun auch auf
das Email der Farbe. Aber in seinen Räumen allen vier Seiten, von außen nach innen, ange-
behandelt er sie mit der Strenge eines Ziseleurs, gangen sein will. Wie der Künstler bei diesen für
scharf gefaßt, auf den Glanz von Polituren, Lack ihn so charakteristischen Gegenständen verfährt,
und Metallen gestellt, er leitet sie hier unmittelbar hatte schon im »Einwohnraum« ein Beispiel, eine
aus den besonderen Eigenschaften der erlesenen Art Universalkasten, gezeigt. Im »Schlafzimmer
Werkstoffe her, er ordnet sie ein in die Struktur L.« (S. 128—133) zeigt es ein neuer Schrank: mit
und Funktion seines Hausrats, sodaß jeder Färb- einer Schmalseite an die Wand gerückt, teilt er
teil auch einen Bauteil bedeutet — und ist mit den — auch als Tagraum benützbaren — Raum zur
alledem schon mitten in seinem neuen Handwerk. . Nachtzeit in zwei Schlaf räume, dient auf einer
Man wird uns verstehen, wenn wir sagen, daß Breitseite als Wäsche-Kasten, enthält ums Eck die
sein Möbel fürs erste Flächen-Komposition ist. Hausapotheke und im rechten Winkel, wo er das