Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 41.1930
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https://doi.org/10.11588/diglit.10703#0420
DOI Artikel:
Michel, Wilhelm: Wiederkehr und Wechsel
DOI Artikel:Der feststehende Tisch
DOI Artikel:Michel, Wilhelm: Zu Alexander Kochs 70. Geburtstag: 9. November 1930
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10703#0420
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INNEN-DEKORATION
periodisches Wesen. . Man kann mit diesem
Goethe'schen Worte keinerlei Entwicklungs-Träg-
heit begründen oder stützen. Es ist ein großer
Blick auf den Wechsel als auf das eigentliche
menschliche Element, auf die Dauer im Wechsel,
die »Behagen« ermöglicht. Aber es schließt auch
in sich die Bereitschaft zum Mitmachen jener kühne-
ren Kurven, die in eine größere, die bisherigen
Umläufe überwachsende Periodik einmünden. . .
Wir leben in einem Zustand, der mehr als je
vom Wechsel, von der Bewegung beherrscht ist.
Gerade auch in den Dingen des Bauens und
Wohnens. Manchem wird bange, wenn er das
Ruhende und Dauernde sich ständig vermindern
sieht. Suchen wir aber zu erkennen, wie dieser
Moment der Bewegung heute sinnvoll in der
Rhythmik des Ganzen steht! . . . wilhelmmichel.
DER FESTSTEHENDE TISCH
Wir lieben heute das Bewegliche, wir schätzen
aber auch das Feste. Es ist schön, im elas-
tischen Stahlsessel die Muskeln des Metalls zu
spüren, das leichte Wippen, in dem sich die nervige
Kraft der gebogenen Rohre mitteilt. Das stimmt
gut zum beweglichen Menschen von heute, zu
seiner Haltung beim Gespräch, bei der Zigarette..
Zum Werktisch aber schickt sich vortrefflich
das feste, geruhige Wesen des Holzes. Ein Lob
darum dem stabilen und festgegründeten Schreib-
und Werktisch, der unerschüttert und unbewegt
unter Hand und Ellbogen aushält, die Arbeits-
fläche gestützt auf gutmütig-feste Füße, die da
sagen: Wir können nur eins, aber das können
wir gut: das Stehen, das Halten und Tragen. . w. f.
ARCHITEKT PAUL LÄSZLÖ-STUTTGART. »HERREN-SCHREIBTISCH.« HAUS W.D.J.
INNEN-DEKORATION
periodisches Wesen. . Man kann mit diesem
Goethe'schen Worte keinerlei Entwicklungs-Träg-
heit begründen oder stützen. Es ist ein großer
Blick auf den Wechsel als auf das eigentliche
menschliche Element, auf die Dauer im Wechsel,
die »Behagen« ermöglicht. Aber es schließt auch
in sich die Bereitschaft zum Mitmachen jener kühne-
ren Kurven, die in eine größere, die bisherigen
Umläufe überwachsende Periodik einmünden. . .
Wir leben in einem Zustand, der mehr als je
vom Wechsel, von der Bewegung beherrscht ist.
Gerade auch in den Dingen des Bauens und
Wohnens. Manchem wird bange, wenn er das
Ruhende und Dauernde sich ständig vermindern
sieht. Suchen wir aber zu erkennen, wie dieser
Moment der Bewegung heute sinnvoll in der
Rhythmik des Ganzen steht! . . . wilhelmmichel.
DER FESTSTEHENDE TISCH
Wir lieben heute das Bewegliche, wir schätzen
aber auch das Feste. Es ist schön, im elas-
tischen Stahlsessel die Muskeln des Metalls zu
spüren, das leichte Wippen, in dem sich die nervige
Kraft der gebogenen Rohre mitteilt. Das stimmt
gut zum beweglichen Menschen von heute, zu
seiner Haltung beim Gespräch, bei der Zigarette..
Zum Werktisch aber schickt sich vortrefflich
das feste, geruhige Wesen des Holzes. Ein Lob
darum dem stabilen und festgegründeten Schreib-
und Werktisch, der unerschüttert und unbewegt
unter Hand und Ellbogen aushält, die Arbeits-
fläche gestützt auf gutmütig-feste Füße, die da
sagen: Wir können nur eins, aber das können
wir gut: das Stehen, das Halten und Tragen. . w. f.
ARCHITEKT PAUL LÄSZLÖ-STUTTGART. »HERREN-SCHREIBTISCH.« HAUS W.D.J.