Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 41.1930
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https://doi.org/10.11588/diglit.10703#0145
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Schürer, Oskar: Die Farbe im Wohnraum
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INNEN-DEKO RATION
125
..... .
architekt fritz gross—wien. versilberter lichtträger im speisezimmer l. in br.
und Körpergefühls-Beschäftigung muß vermieden gleich wie in der heutigen Außenarchitektur.) Es
werden. Die heutige Wandfärbung tritt zurück, bedarf schon eines stark ausgeprägten architek-
Das Möbel im Kleinraum tritt zu dieser Wandfär- tonischen Empfindens, um durch innere Haltung der
bung nicht in allzu engen Kontakt, den der Be- »leeren« Räume dieser Gefahr zu begegnen.. Und
schauer ständig aufnehmen und verarbeiten müßte, zum andern — und das verbürgt für unsern Glau-
Es zieht sich in sich zurück, beschränkt sich auf ben diese soeben ausgesprochene Forderung —:
eine anspruchslose Neutralität seines Zweckes Zwecknotwendigkeiten allein haben dies neue
und der Bewohner hat seine Kraft frei für sich Streben nicht geboren. Es steht ein geistiger Wille
selbst. Der mit Farben wenig belastete kleine der Heutigen dahinter. Ihn auszudeuten ist hier
Raum garantiert ihm die Ruhe, die er sucht. . . nicht der Platz. Man muß ihn spüren, wenn man
Zwei Gedanken wollen wir bei dieser Erörte- solche Räume betritt. Und umgekehrt: man muß
rung aber nicht unterdrücken. Einmal den, daß ihn haben, um solche Räume würdig bewohnen
solche Beschränkung die Gefahr der Ode in sich zu können. Der Geist — nicht der Zweck schafft
trägt, der formalen und farbigen Verarmung. (Ganz an der heutigen Architektur. . . Dr. oskar schürer.
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architekt fritz gross—wien. versilberter lichtträger im speisezimmer l. in br.
und Körpergefühls-Beschäftigung muß vermieden gleich wie in der heutigen Außenarchitektur.) Es
werden. Die heutige Wandfärbung tritt zurück, bedarf schon eines stark ausgeprägten architek-
Das Möbel im Kleinraum tritt zu dieser Wandfär- tonischen Empfindens, um durch innere Haltung der
bung nicht in allzu engen Kontakt, den der Be- »leeren« Räume dieser Gefahr zu begegnen.. Und
schauer ständig aufnehmen und verarbeiten müßte, zum andern — und das verbürgt für unsern Glau-
Es zieht sich in sich zurück, beschränkt sich auf ben diese soeben ausgesprochene Forderung —:
eine anspruchslose Neutralität seines Zweckes Zwecknotwendigkeiten allein haben dies neue
und der Bewohner hat seine Kraft frei für sich Streben nicht geboren. Es steht ein geistiger Wille
selbst. Der mit Farben wenig belastete kleine der Heutigen dahinter. Ihn auszudeuten ist hier
Raum garantiert ihm die Ruhe, die er sucht. . . nicht der Platz. Man muß ihn spüren, wenn man
Zwei Gedanken wollen wir bei dieser Erörte- solche Räume betritt. Und umgekehrt: man muß
rung aber nicht unterdrücken. Einmal den, daß ihn haben, um solche Räume würdig bewohnen
solche Beschränkung die Gefahr der Ode in sich zu können. Der Geist — nicht der Zweck schafft
trägt, der formalen und farbigen Verarmung. (Ganz an der heutigen Architektur. . . Dr. oskar schürer.
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