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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 41.1930

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Sternberger, Dolf: Die zeitgenössische Wohnweise
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Frank, Willy: Das Wohn-Schlafzimmer
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https://doi.org/10.11588/diglit.10703#0153

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INN EN-DEKORATION

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architekt fritz gross in wien schrank mit haus-apotheke. schlafzimmer l.

zel, des Ausdruckswillens als der »Vorwegnahme
erinnernder Betrachtung« glauben wir den ge-
samten Vorstellungs - Komplex, der sich in den
Wendungen von der »persönlichen Atmosphäre«
u. dgl. selbst begreift, andeutend erfaßt zu haben.

Die Sprengung der Sphäre der »sich ausdrüc-
kenden Persönlichkeit« ist es, die den neuen
architektonischen Willen entscheidend
kennzeichnet. Er verwirklicht nicht vorweg ange-
schaute Bilder, er hat eine neue Freiheit gewon-
nen: eine prinzipielle Offenheit auf die Situ-
ation hin, das heißt auf die aktuelle Aufgabe,
die er zu lösen hat. Er ist unbedingt gegenwär-
tig — seinem zeitlichen Sinne nach — ohne daß
ihm diese punktuelle Eingespanntheit zwischen
Aufgabe und Lösung verhüllt ist durch das vor-
weggenommene Bild seiner selbst und seines

Werkes. . . dolf sternberger (in »zbitschrift für Ästhetik«).



DIE NEUE BAUKUNST ist in dem Streben
nach einer neuen Wohnart, weiterhin nach
sinngemäßer Verwendung neuer Materialien
und neuer Konstruktion begründet — nicht
aber in dem Willen zu neuer Form.. werner gräff.

DAS WOHN-SCHLAFZIMMER

Öfters sieht man im neuen Wohnen alte Wohn-
raum-Typen sich modifizieren. Es gibt die
Neuerung des »kollektiven« Wohnens: das ganze
Haus grundsätzlich ein Raum-Zusammenhang, in
dem es nur noch Andeutungen von Abgrenzungen
gibt; man kombiniert Wohn- und Eßraum, Schlaf-
und Baderaum, befreundet sich — im Zusammen-
hang mit großstädtischer Raumnot — mit aufklapp-
baren Betten, Schlaf-Sofas, sonstigen praktikablen
Möbeln.. Man modifiziert auch den überkommenen
Typ des ehelichen Schlafzimmers. Die moderne
Lösung heißt: getrennte Schlafzimmer. Vielleicht
fehlt es dazu an Raum? Vielleicht will man an
dem gemeinschaftlichen Schlafraum festhalten und
doch dabei eine gewisse Separierung herbei-
führen. So kommt es zum »Wohn- Schlaf räum«:
jeder der Ehegatten erhält in einer Zimmer-Ecke
seine eigene »Schlaf koje«, — abschließbar durch
eine Gardine, etwas umbaut von Wäsche- oder
Kleiderschrank, und das Ganze erhält, um den er-
wünschten Ton des Leichten, Lockeren, Behelfs-
mäßigen zu haben, ein Etwas von junggesellen-
 
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