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Leschnitzer, Georg: Lichtspiele "Mozartsaal" in Berlin
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10703#0180
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INNEN-DEKO RATION
ARCHITEKT GEORG LESCHN1TZER-BERLIN LICHTTRÄGER. AUSF: SCHW1NTZER & GRAEFF
LICHTSPIELE »MOZARTSAAL« IN BERLIN
Die Abbildungen zeigen Innenansichten aus dem
umgebauten Theatergebäude am Nollendorf-
platz, in dem neben dem Mozartsaal und Theater
noch das »Cafe Woerz« mit Casino und dem größ-
ten Billardsaal der Welt untergebracht sind. . Der
»Mozartsaal« wurde als Konzertsaal erbaut, war
dann das erste Großkino Berlins, mußte jedoch
später die Führung an die neuerbauten Filmpaläste
abtreten. Seine mit allegorischen Darstellungen
überladenen Wände und Rangbrüstungen zeigten
allzu deutlich den überlebten Stil der Jahrhundert-
wende. Neue Aufgänge, Fahrstühle und ein neues
Foyer mußten eingebaut werden; der Innenraum
selbst wurde vollständig umgestaltet: am Mittelgrat
einer neuen Tonnendecke schwebt der 20 m lange
Beleuchtungskörper, der in Verbindung mit einer
indirekten Beleuchtung die Decke zitronengelb er-
strahlen läßt. Die Wände sind mit leuchtend rotem
Kunstseidenplüsch bespannt; die gegeneinander
gelegten horizontalen Stoffbahnen gliedern die
Wände in heller und dunkler leuchtende Streifen.
Den Wandabschluß bildet ein mit Goldstanniolen
überzogenes Gesims mit dahinterliegender indirek-
ter Beleuchtung. Rangbrüstung und Bühnenum-
rahmung sind mitschwarzlasiertemSilberbehandelt
und von rotgoldenen Stanniolprofilen eingefaßt.
Der Vorhang ist ebenfalls aus rotem Glanzplüsch,
die Bestuhlung mit hellrotem Kunstseidenrips be-
spannt. Den Wandabschluß im Parkett bildet eine
Mahagoni-Verkleidung, die noch aus dem alten
Mozartsaal stammt und deren Ornamentik mög-
lichst entfernt wurde. Die alten Treppenaufgänge
sind in Braun, Gelb und Silber gehalten......
Das »Woerz Casino« in der Farbenskala
Lachsrot, Resedagrün und Silber ist ein Tanzsaal
mit Wandbeleuchtungen auf Spiegelglas und dem
hier abgebildeten Lichtträger. Dieser Leuchtkör-
per besteht aus dem inneren Lichtrost und den ihn
umgebenden Gehängen aus 2 m langen Glasröhren,
die von Silberstäben durchzogen sind; der Billard-
saal ist in lichtgrünen bis sandfarbenen Streifen
abschattiert. Sämtliche Holzteile sowie das Wand-
paneel bestehen aus Oregonpine, Bezüge dunkel-
grüner Cord, Fußboden Boucle. . . g. leschnitzer,
INNEN-DEKO RATION
ARCHITEKT GEORG LESCHN1TZER-BERLIN LICHTTRÄGER. AUSF: SCHW1NTZER & GRAEFF
LICHTSPIELE »MOZARTSAAL« IN BERLIN
Die Abbildungen zeigen Innenansichten aus dem
umgebauten Theatergebäude am Nollendorf-
platz, in dem neben dem Mozartsaal und Theater
noch das »Cafe Woerz« mit Casino und dem größ-
ten Billardsaal der Welt untergebracht sind. . Der
»Mozartsaal« wurde als Konzertsaal erbaut, war
dann das erste Großkino Berlins, mußte jedoch
später die Führung an die neuerbauten Filmpaläste
abtreten. Seine mit allegorischen Darstellungen
überladenen Wände und Rangbrüstungen zeigten
allzu deutlich den überlebten Stil der Jahrhundert-
wende. Neue Aufgänge, Fahrstühle und ein neues
Foyer mußten eingebaut werden; der Innenraum
selbst wurde vollständig umgestaltet: am Mittelgrat
einer neuen Tonnendecke schwebt der 20 m lange
Beleuchtungskörper, der in Verbindung mit einer
indirekten Beleuchtung die Decke zitronengelb er-
strahlen läßt. Die Wände sind mit leuchtend rotem
Kunstseidenplüsch bespannt; die gegeneinander
gelegten horizontalen Stoffbahnen gliedern die
Wände in heller und dunkler leuchtende Streifen.
Den Wandabschluß bildet ein mit Goldstanniolen
überzogenes Gesims mit dahinterliegender indirek-
ter Beleuchtung. Rangbrüstung und Bühnenum-
rahmung sind mitschwarzlasiertemSilberbehandelt
und von rotgoldenen Stanniolprofilen eingefaßt.
Der Vorhang ist ebenfalls aus rotem Glanzplüsch,
die Bestuhlung mit hellrotem Kunstseidenrips be-
spannt. Den Wandabschluß im Parkett bildet eine
Mahagoni-Verkleidung, die noch aus dem alten
Mozartsaal stammt und deren Ornamentik mög-
lichst entfernt wurde. Die alten Treppenaufgänge
sind in Braun, Gelb und Silber gehalten......
Das »Woerz Casino« in der Farbenskala
Lachsrot, Resedagrün und Silber ist ein Tanzsaal
mit Wandbeleuchtungen auf Spiegelglas und dem
hier abgebildeten Lichtträger. Dieser Leuchtkör-
per besteht aus dem inneren Lichtrost und den ihn
umgebenden Gehängen aus 2 m langen Glasröhren,
die von Silberstäben durchzogen sind; der Billard-
saal ist in lichtgrünen bis sandfarbenen Streifen
abschattiert. Sämtliche Holzteile sowie das Wand-
paneel bestehen aus Oregonpine, Bezüge dunkel-
grüner Cord, Fußboden Boucle. . . g. leschnitzer,