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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 41.1930

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Spielmann, Kurt: Wohnlichkeit und Zweckmässigkeit: Arbeiten von Architekt Kurt Spielmann - Prag
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https://doi.org/10.11588/diglit.10703#0279

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XLI. JAHRG.

DARMSTADT

JULI 1930

WOHNLICHKEIT UND ZWECKMASSIGKEIT

ARBEITEN VON ARCHITEKT KURT SPIELMANN—PRAG

Wohnlichkeit und Zweckmäßigkeit: heute keine
Gegensätze mehr, sondern zwei Begriffe, die
in ihrer Verbundenheit dem modernen Archi-
tekten richtunggebend sind. Ist der Wohnraum
als Zweckraum seiner Bestimmung gemäß prak-
tisch und ästhetisch ausgestaltet, so wird er den
Grundsätzen der modernen Raumbildung gerecht.
Die hier gezeigten Räume suchen diesen Grund-
sätzen zu entsprechen: Räume von berufstätigen
Menschen, das »Wartezimmer einer Arztin«, das
»Sprechzimmer« eines Advokaten, » Einwohn -
räume« und kleine »Wohnhallen« mit Einrichtungs-
Gegenständen, die den Räumen und den Wün-
schen der darin Wohnenden angepaßt sind. . Der
»Einwohnraum« behandelt das heute schon viel-
fach bearbeitete Problem, eine Wohnung auf sehr
beschränktem Flächenraum zweckmäßig und voll-
kommen zu gestalten. Die Abbildungen (S. 262)
bringen eine Lösung dieser Aufgabe auf einer
Grundfläche von nur 4x4 Meter im Quadrat. Die-
ser Raum, der durch die Anordnung der Möbel
in drei gesonderte, jedoch miteinander zusammen-
hängende Raumteile gegliedert ist, stellt eine voll-
ständige Wohnung dar, die dem Besitzer alle
Dienste der herkömmlichen, in mehrere Räume

1930. YIL 1.

aufgeteilten Wohnung leistet, und zugleich ist
damit eine Kostenersparnis an Miete, Instandhal-
tung und Amortisation verbunden. . Der »Wohn-
und Speiseraum« enthält ein kleines Büfett —
zugleich als Anrichte gedacht — einen runden
Tisch und drei bequeme Sessel in Kirschholz. Der
mit dem Wohnraum verbundene »Arbeitsraum«,
mit einem Schreib - Sekretär und Bücherschrank
mit Vitrine, in kaukasisch Nußholz, wird von einem
großen Blumenfenster abgeschlossen. Der große
Garderobeschrank, quer in den Raum hinein-
gestellt, trennt den »Schlafräum« vom Wohn- und
Arbeitsraum; das Ruhebett, ein Toilettentisch mit
herunterklappbarer Platte und Spiegel, Tisch und
Sessel in Mahagoni bilden eine Gruppe für sich,
die aber mit den andern Raumgruppen organisch
zusammenhängt und zur Benützung während des
Tages mitdient. Die Holzarten der einzelnen
Möbelgruppen: Kirsch-, Nuß- und Mahagoniholz
sind gegeneinander sorgfältig abgewogen und ge-
sellen sich in unaufdringlicher Weise zueinander..
Der »Wohn- und Schlafraum« (S. 266) mit Ruhe-
bett-Nische und »Wohn- und Schlaf räum in der
Wohnung Dr. B. S.« (S. 260/61) zeigen Lösungen
eines »kombinierten« Raumes. Die eingebauten
 
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