Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort (41.1930)

INNEN-DEKO RATION

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Man muß sie nur einmal spre-
chen hören. Sie, die gewohnt
waren, ihre Wohnung als ein
»Schaustück« zu betrachten und
so auch ihren Gästen vorzufüh-
ren, sprechen nun von der voll-
kommenen Brauchbarkeit
der Räume, gleich einladend
zum Verweilen wie zum Begehen.
Sie sprechen also von jenem
Raum-Erlebnis, das sich nicht
nur dem Auge, das sich dem gan-
zen Körper anregend mitteilt, um
ihn in eine zweckmäßige oder
gar festliche, immer aber in eine
klare und angenehme »Beweg-
ung« zu setzen. . So sind diese
Räume — natürlich am reinsten
jene, die nicht nur ihre Ausstat-
tung, die auch ihre Gestalt von
Frank und Wlach erhalten haben.
Da zeigen schon die Abbildungen
das Wesen der Sache. Bei Ar-
beiten von anderer Hand mag
eine bestimmte »Ansicht« alles
besagen, hier aber erschließt sich

FRANK & WLACH: GARTENANLAGE. HAUS K.

das Wesen des Raumes erst von
vielen verschiedenen Stand-
punkten. Man ist angeregt, sei-
nen Ort fortwährend zu wech-
seln und erhält von überall her
einen fein bestimmten Eindruck.
Diesen anhaltenden Reiz der Per-
spektive haben nur völlig durch-
gebildete Räume und ihre Ver-
kettungen zu Raumkompositio-
nen. Und eben das liegt hier vor.
Planmäßig u. rhythmisch zugleich
vollzieht sich hier: »Raum-
gestaltung«. . Sie ergreift das
ganze Feld des Architekten, die
Wände des Hauses bieten ihr
Halt, aber nicht auch Grenze.
Nichts so folgerichtig wie, daß
die leidenschaftliche Raum-Ge-
staltung des Barock auch die
Landschaft außerhalb des
Hauses an sich reißt, — nichts
so folgerichtig wie: daß die sehr
beherrschte und doch auch sehr
empfundene Raum - Gestaltung
der beiden Wiener Künstler ge-