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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 41.1930

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Wenzel, Alfred: Gespräch am Kamin
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https://doi.org/10.11588/diglit.10703#0432

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408

INNEN-DEKORATION

PROF. Dr. JOS. FRANK u. Dr. OSKAR WLACH-WIEN WOHNZIMMER. HAUS K. IN WIEN, HOHE WARTE

GESPRÄCH AM KAMIN

Gestatten Sie mir, daß ich Sie unterbreche! . tionieren der Apparate und diesen technischen
Sie sagten soeben, daß »der moderne Archi- Komfort überhaupt, sondern auch an Anderes!
tekt wohl eine Wohnung sehr praktisch, sehr Nehmen wir einmal diesen »Kamin«. Wären
zweckmäßig anlege, — aber« . . . und da ich mir wir wirklich nichts als praktisch, so müßten wir
denken kann, was nun hinter diesem »aber« kommt, sagen: daß der offene Kamin viel Brennstoff ver-
erlaube ich mir jetzt schon Sie zu unterbrechen, braucht, und daß von diesen Brennstoffen mehr als
Sehen Sie, wir denken gar nicht so durchaus nur drei Viertel in den Rauchfang hinaufziehen, daß
an das Praktische, an das Rationelle, an das Öko- man ihn daher nicht anlegen soll, daß er in einem
nomische! Sie scheinen die Vorstellung zu hegen, Hause mit Zentralheizung überflüssig ist. . Wir
als hätten wir nur Maschinen, Apparate, glatte geben ohne weiteres zu, daß er richtig »unprak-
Wände, Staubfreiheit und Lüftungsvorkehrungen, tisch« ist, doch fügen wir hinzu, daß in der Woh-
große Fenster und niedrige Zimmer im Kopf und nung ein Ding nicht immer um seiner praktischen
vergäßen darüber vieles andere.. Aber wir denken Dienlichkeit willen von Wichtigkeit ist, sondern
nicht nur an Zweckdienlichkeit, an das gute Funk- unabhängig von ihr eine bedeutsame Funktion zu
 
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