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Vockerat, Philipp: Ein Dresdener Landhaus von Bruno Paul
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0020
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INNEN-DE KORATI ON
hauseingang und
garderobe mit
durchblick zur
dre1läuf. treppe
durch den anderen Zweck gebotenen Varianten, mit
reicheren Linien-Überschneidungen, lebhafterem Far-
benspiel, kostbarerem Material. Eingang,Vorraum und
Treppenanlage sind mit geschickter Raumausnutzung
gruppiert (Abb. oben). Die drei Wohnräume des Erd-
geschosses wurden durch Gardinen und sonstige über-
einstimmende Details zu einer geschlossenen Einheit
gebildet. Der Kamin in der Wohn diele (Abb. S. 7
und 8) wiederholt durch seine roten, weißgefugten
Klinker das Backsteinmotiv des Außenbaus. Ringsum
lichtere Tönungen: die Kaminwand weiß verputzt, die
Deckplatte aus gelbem Cottaer Sandstein, der Belag
der anstoßenden Zimmerwände höchst einfach, und
vorzüglich in der Wirkung, aus heller Uni-Tapete.
Der Hausherr besaß einen großen alten Perserteppich,
den er liebte und in der Diele haben wollte - also
mußte die Farbenstimmung des ganzen Raumes da-
mit in Einklang gebracht werden. Bruno Paul wählte
für die Möbelbezüge dreifach gestreiften braunen
Epingle und legte den Teppich auf geräucherten
Eichenriemenboden. Es zeigte sich wieder, daß wert-
volle Stücke aus einer völlig heterogenen Geschmacks-
welt sich mit modernen Zimmerprinzipien ausge-
zeichnet vertragen können, wenn man mit richtigem
Gefühl vorgeht. Dieser Dresdener Wohnraum beweist
sogar, daß dadurch eine besonders anheimelnde
Raumatmosphäre gewonnen werden kann.
Der Hauptreiz der Villa B. liegt in ihrer Einheit-
lichkeit. Dazu wirken namentlich die durchgehenden
hellen Wände mit. Sie tragen leichte Abwandlungen
und gehen verschiedene Bündnisse ein. Im Eßzim-
mer (Abb. S. 9 oben und S. 10) geben sie in mattem
Weißgelb den Hintergrund für orangerot lackierte
Möbel und schwarze Roßhaarbezüge der Stühle ab,
im Schlafzimmer (Abb. S. 9 unten) bilden sie in
zartem Lack einen reizvollen Kontrast zu dem
satten Blau des Fußbodenbelags. Aber sie lassen alle
Räume als Geschwister erkennen. Gerade ein verhält-
nismäßig kleines Haus gibt zu solcher Harmonisie-
rung eine Handhabe. Sie läßt sich hier leicht, ohne die
Gefahreines gewaltsam erzwungenen Eindrucks, einer
schönen und noblen Wirkung zuführen, ph.vockerat
INNEN-DE KORATI ON
hauseingang und
garderobe mit
durchblick zur
dre1läuf. treppe
durch den anderen Zweck gebotenen Varianten, mit
reicheren Linien-Überschneidungen, lebhafterem Far-
benspiel, kostbarerem Material. Eingang,Vorraum und
Treppenanlage sind mit geschickter Raumausnutzung
gruppiert (Abb. oben). Die drei Wohnräume des Erd-
geschosses wurden durch Gardinen und sonstige über-
einstimmende Details zu einer geschlossenen Einheit
gebildet. Der Kamin in der Wohn diele (Abb. S. 7
und 8) wiederholt durch seine roten, weißgefugten
Klinker das Backsteinmotiv des Außenbaus. Ringsum
lichtere Tönungen: die Kaminwand weiß verputzt, die
Deckplatte aus gelbem Cottaer Sandstein, der Belag
der anstoßenden Zimmerwände höchst einfach, und
vorzüglich in der Wirkung, aus heller Uni-Tapete.
Der Hausherr besaß einen großen alten Perserteppich,
den er liebte und in der Diele haben wollte - also
mußte die Farbenstimmung des ganzen Raumes da-
mit in Einklang gebracht werden. Bruno Paul wählte
für die Möbelbezüge dreifach gestreiften braunen
Epingle und legte den Teppich auf geräucherten
Eichenriemenboden. Es zeigte sich wieder, daß wert-
volle Stücke aus einer völlig heterogenen Geschmacks-
welt sich mit modernen Zimmerprinzipien ausge-
zeichnet vertragen können, wenn man mit richtigem
Gefühl vorgeht. Dieser Dresdener Wohnraum beweist
sogar, daß dadurch eine besonders anheimelnde
Raumatmosphäre gewonnen werden kann.
Der Hauptreiz der Villa B. liegt in ihrer Einheit-
lichkeit. Dazu wirken namentlich die durchgehenden
hellen Wände mit. Sie tragen leichte Abwandlungen
und gehen verschiedene Bündnisse ein. Im Eßzim-
mer (Abb. S. 9 oben und S. 10) geben sie in mattem
Weißgelb den Hintergrund für orangerot lackierte
Möbel und schwarze Roßhaarbezüge der Stühle ab,
im Schlafzimmer (Abb. S. 9 unten) bilden sie in
zartem Lack einen reizvollen Kontrast zu dem
satten Blau des Fußbodenbelags. Aber sie lassen alle
Räume als Geschwister erkennen. Gerade ein verhält-
nismäßig kleines Haus gibt zu solcher Harmonisie-
rung eine Handhabe. Sie läßt sich hier leicht, ohne die
Gefahreines gewaltsam erzwungenen Eindrucks, einer
schönen und noblen Wirkung zuführen, ph.vockerat