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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 45.1934

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Hardenberg, Kuno Ferdinand von: Der Wunschtraum vom Wintergarten
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Burckhardt, Georg: Werk und Gemeinschaft
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https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0136

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INNEN-DEKORATION

Wintergartenluxus auf Jahre ein jähes Ende. In der
expressionistischen Raumkunst entstand zwar, als
wehmütiges Rudiment, eine Art von Kultus einiger
grotesker Stachelgewächse, die von den Architekten
in die Wohnräume dekorativ hineindiktiert wurden.

Erst in letzter Zeit ist der Wintergartentraum wie-
der lebendig geworden. Räusche aller Art sind ver-
flogen: es gibt wieder besinnliche Bauherren, denen
ihr Heim eine Welt bedeutet und die darin dem alten
hesperischen Wunschtraum Raum verstatten. Die
moderne Heizungstechnik, die Möglichkeit, Riesen-
scheiben statt vieler kleiner zu verwenden und
manche Fortschritte im Raumempfinden kommen
ihnen zu Hilfe, und so haben wir plötzlich einen
neuen Typus von Wintergärten, der Träume ermög-
licht, wie sie früher nicht geträumt werden konnten.
Damit ist aber einem Luxus Platz eröffnet, der Schön-
heitsempfinden, Naturliebe, wissenschaftliche Nei-
gungen und gesellschaftliche Annehmlichkeit in
gleicher Weise befriedigt und obendrein in hohem
Maße kulturfördernd ist. kuno oraf Hardenberg

ERK UND GEMEINSCHAFT. Das gute Werk
im Bereich jeder menschlichen Kunsttätigkeit
ist dasjenige, das aus starker Persönlichkeit geboren
zugleich am stärksten dem »Anderen« dient.. Es muß
das Bewußtsein geweckt werden: was ich für mich
arbeite, ist zugleich für die Gemeinschaft, und was
ich für die Gemeinschaft leiste, ist auch für mich und
innerlich am befriedigendsten für mich selbst getan..
Es muß ein Gefühl dafür wieder gewonnen werden,
daß schon irgendeine künstlerische Ausdrucksform
von Bedeutung ist für das ganze Gemeinwesen: zer-
setzend oder aufbauend, gemeingefährlich oder ge-
meinschaftsfördernd.. . Schlechte Werke müssen
erkannt werden als Quellen der Unordnung, als Ur-
sachen des Verlustes an wahrem Leben und wahrer
Freude. G ute Werke hingegen sind immer zugleich die
aus vollem Menschentum hervorgegangenen,mit Liebe
zum Menschen erfüllten Werke... Einstellung auf das
vollkommene Werk als Ziel ist als Gebot zu lehren von
Kindheit auf und eine neue, heilige Ehrfurcht vor dem
guten und vollkommenen Werk.. . Dr. gg. burckhardt
 
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