Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 45.1934
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0054
DOI Artikel:
Heiss, Friedrich: Wir Architekten [wollen Diener sein]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0054
40
INNEN-DEKORATION
BELEUCHTUNGSKÖRPER MIT KARTONSCHIRMEN
KLEINE DRE1ARM1GE KRONE MIT GLASSCHALEN
WIR ARCHITEK-
TEN wollen Diener
sein am Leben, stoffliche
Gestalter von Lebensvor-
gängen, Diener sowohl
am einzelnen Menschen,
wie am Volksganzen.
Wir wollen dem heutigen
Menschen der Arbeit die-
nen, die Arbeitsstätte, die
Wohnstätte und die Erho-
lungsstätten so angenehm
wie möglich gestalten. Wir
bejahen das Leben in seiner
unendlichen Vielgestaltig-
keit. Wir lieben in genau
gleicher Weise den Geist,
die Seele und den Körper
des Menschen, wir lieben
daher den Stoff als Fläche
und als Form, als Spiegel
von Seele und Geist und
freuen uns, damit dem
Leben dienen zu können,
Lebensvorgänge als Stadt-
teile, Einzelhäuser, Gär-
ten, Räume, Möbel usw.
gestalten zu können. Wir
wollen keine einseitigen
Fachleute sein, die ihr
»WANDARM« AUSF. DEUTSCHE WERKSTATTEN-MÜNCHEN
Fachtum ins Uferlose ent-
wickeln. Wir wollen auch
keine künstlichen Schran-
ken, Zollmauern gleich,
zwischen uns Architek-
ten und den »Kunst-
gewerben«, »Innendeko-
rateuren«, »Gartenarchi-
tekten«, »bildenden Künst-
lern«. Wir freuen uns, daß
wir in der Gestaltung
zweckmäßiger, preiswer-
ter, gesunder, zur Seele
sprechender Stadtteile,
Häuser, Räume, Möbel an
einer wichtigen Stelle im
Leben stehen, erkennen
demjenigen, der an verant-
wortungsvollerer, schwie-
rigerer Stelle in diesem
Lebensvorgang steht, zwar
eine größere Verehrung
und Achtung, jedoch keine
größereBedeutungdemLe-
ben gegenüber zu als dem
Bautechniker, der liebevoll
Eisenauszüge zeichnet,
oder dem Schlosser, der
am Amboß glühendes Ei-
sen formt. FRIEDRICH HEISS
INNEN-DEKORATION
BELEUCHTUNGSKÖRPER MIT KARTONSCHIRMEN
KLEINE DRE1ARM1GE KRONE MIT GLASSCHALEN
WIR ARCHITEK-
TEN wollen Diener
sein am Leben, stoffliche
Gestalter von Lebensvor-
gängen, Diener sowohl
am einzelnen Menschen,
wie am Volksganzen.
Wir wollen dem heutigen
Menschen der Arbeit die-
nen, die Arbeitsstätte, die
Wohnstätte und die Erho-
lungsstätten so angenehm
wie möglich gestalten. Wir
bejahen das Leben in seiner
unendlichen Vielgestaltig-
keit. Wir lieben in genau
gleicher Weise den Geist,
die Seele und den Körper
des Menschen, wir lieben
daher den Stoff als Fläche
und als Form, als Spiegel
von Seele und Geist und
freuen uns, damit dem
Leben dienen zu können,
Lebensvorgänge als Stadt-
teile, Einzelhäuser, Gär-
ten, Räume, Möbel usw.
gestalten zu können. Wir
wollen keine einseitigen
Fachleute sein, die ihr
»WANDARM« AUSF. DEUTSCHE WERKSTATTEN-MÜNCHEN
Fachtum ins Uferlose ent-
wickeln. Wir wollen auch
keine künstlichen Schran-
ken, Zollmauern gleich,
zwischen uns Architek-
ten und den »Kunst-
gewerben«, »Innendeko-
rateuren«, »Gartenarchi-
tekten«, »bildenden Künst-
lern«. Wir freuen uns, daß
wir in der Gestaltung
zweckmäßiger, preiswer-
ter, gesunder, zur Seele
sprechender Stadtteile,
Häuser, Räume, Möbel an
einer wichtigen Stelle im
Leben stehen, erkennen
demjenigen, der an verant-
wortungsvollerer, schwie-
rigerer Stelle in diesem
Lebensvorgang steht, zwar
eine größere Verehrung
und Achtung, jedoch keine
größereBedeutungdemLe-
ben gegenüber zu als dem
Bautechniker, der liebevoll
Eisenauszüge zeichnet,
oder dem Schlosser, der
am Amboß glühendes Ei-
sen formt. FRIEDRICH HEISS