INNEN-DE KOR AT ION
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AUS DEM »CAFE CONTINENTAL« WÄNDE SEEGRÜN, KANDELABER HELLROTER LACK MIT METALL-EINLAGEN - MALEREI MARIANNE GROSS
DER LÄRM IM WOHNHAUS
UND SEINE BAUTECHNISCHE BEKÄMPFUNG
VON DR.-1NG. DR. WERNER ZELLER — BERLIN
Schon bei der Bauplanung ist es notwendig, auf den
Lärmschutz des zu errichtenden Hauses Rück-
sicht zu nehmen. Die Bestrebungen gehen heute da-
hin, 3 Lärmzonen zu unterscheiden. Die i. Zone um-
faßt die ausgesprochenen Wohnviertel (30—40 Phon),
von denen die Hauptverkehrs-Durchgangsstraßen
fernzuhalten sind; die 2. Zone bilden etwa Geschäfts-
viertel (50-60 Phon) und in der 3. Zone sind die
Gegenden zusammengefaßt, die ausgesprochen star-
ken Lärm haben. Für die Wohnstätten in der 1. Zone
sind Vorgärten, Baumbepflanzung der Straßen und
möglichst glatte Frontausbildung des Hauses vorzu-
sehen. Tiefe Fensternischen von außen, sowie größere
Dachvorsprünge sind zu vermeiden.
Zur Vermeidung stärkerer Einwirkungen von Ver-
kehrserschütterungen ist im allgemeinen ein mög-
lichst großer Abstand des Hauses von der Straße
empfehlenswert. Im übrigen richten sich die Bekämp-
fungsmaßnahmen hier vor allem nach den örtlichen
Verhältnissen, der Straßenbefestigung und dem Un-
tergrund. Daneben muß die Bekämpfung der Er-
schütterungen, ebenso wie die des Lärms auf der
Straße, durch polizeiliche Maßnahmen geführt wer-
den. Die Mittel zur Vermeidung von Lärm in der
Wohnung stehen heute sowohl in bau- wie in ma-
schinentechnischer Richtung zur Verfügung.
Lärmbeseitigung in der Wohnung und auf der
Straße ist in erster Linie Sache des Hochbautechni-
kers, dann aber auch Sache des Fahrzeugbauers, des
Straßenbauers und nicht zuletzt auch der Polizei.
Als Lärmquellen sind zu nennen:
1. der Lärm von der Straße,
2. der Lärm durch Maschinen im Haushalt,
3- der Lärm infolge unsachgemäßer Installation,
4. die Lärmbelästigungen durch Radio, Musik und
die Bewohner selbst.
Um den von der Straße kommenden Lärm in
der Wohnung selbst auf das geforderte Maß herabzu-
setzen, sind Außenwände von 1 % bis 2 Stein Stärke
vorzusehen. Damit läßt sich eine Schalldämmung von
1934. II. 4
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AUS DEM »CAFE CONTINENTAL« WÄNDE SEEGRÜN, KANDELABER HELLROTER LACK MIT METALL-EINLAGEN - MALEREI MARIANNE GROSS
DER LÄRM IM WOHNHAUS
UND SEINE BAUTECHNISCHE BEKÄMPFUNG
VON DR.-1NG. DR. WERNER ZELLER — BERLIN
Schon bei der Bauplanung ist es notwendig, auf den
Lärmschutz des zu errichtenden Hauses Rück-
sicht zu nehmen. Die Bestrebungen gehen heute da-
hin, 3 Lärmzonen zu unterscheiden. Die i. Zone um-
faßt die ausgesprochenen Wohnviertel (30—40 Phon),
von denen die Hauptverkehrs-Durchgangsstraßen
fernzuhalten sind; die 2. Zone bilden etwa Geschäfts-
viertel (50-60 Phon) und in der 3. Zone sind die
Gegenden zusammengefaßt, die ausgesprochen star-
ken Lärm haben. Für die Wohnstätten in der 1. Zone
sind Vorgärten, Baumbepflanzung der Straßen und
möglichst glatte Frontausbildung des Hauses vorzu-
sehen. Tiefe Fensternischen von außen, sowie größere
Dachvorsprünge sind zu vermeiden.
Zur Vermeidung stärkerer Einwirkungen von Ver-
kehrserschütterungen ist im allgemeinen ein mög-
lichst großer Abstand des Hauses von der Straße
empfehlenswert. Im übrigen richten sich die Bekämp-
fungsmaßnahmen hier vor allem nach den örtlichen
Verhältnissen, der Straßenbefestigung und dem Un-
tergrund. Daneben muß die Bekämpfung der Er-
schütterungen, ebenso wie die des Lärms auf der
Straße, durch polizeiliche Maßnahmen geführt wer-
den. Die Mittel zur Vermeidung von Lärm in der
Wohnung stehen heute sowohl in bau- wie in ma-
schinentechnischer Richtung zur Verfügung.
Lärmbeseitigung in der Wohnung und auf der
Straße ist in erster Linie Sache des Hochbautechni-
kers, dann aber auch Sache des Fahrzeugbauers, des
Straßenbauers und nicht zuletzt auch der Polizei.
Als Lärmquellen sind zu nennen:
1. der Lärm von der Straße,
2. der Lärm durch Maschinen im Haushalt,
3- der Lärm infolge unsachgemäßer Installation,
4. die Lärmbelästigungen durch Radio, Musik und
die Bewohner selbst.
Um den von der Straße kommenden Lärm in
der Wohnung selbst auf das geforderte Maß herabzu-
setzen, sind Außenwände von 1 % bis 2 Stein Stärke
vorzusehen. Damit läßt sich eine Schalldämmung von
1934. II. 4