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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 45.1934

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"Herrschaftliches" Wohnen
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https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0070

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56

INNEN-DEKOR ATI ON

VORRAUM ZUR
ANWALTS KANZ-
LEI. UNTERSICHT
DES SCHRANKES
ALS LICHTQUELLE

WAND MIT BASTMATTE; BEZOGEN, BANK: RESEDAGRÜNER WOLLSTOFF, BODENBELAG: BRAUNER GUMMI

Herrengefühls im Menschen. Aber ohne alle Reprä-
sentationsabsichten, die doch der Barockform die
wesentliche Note verliehen. Dies Fehlen aller Reprä-
sentation wird der neuen Baukunst ja oft zum Vor-
wurf gemacht. Es ist das, was die neue Wohnung in
manchem jenen der früheren Biedermeierzeit ver-
wandt erscheinen läßt. Damals war die Repräsenta-
tionsgeste des Barock erloschen — die menschenstei-
gernde Proportion blieb noch eine Zeitlang erhalten.
Es war ein absteigender Weg. Heute sind wir im Auf-
stieg. Wir beginnen mit jener Befreiung des Herren-

gefühls im Menschen. Daß es uns nicht zu überladen-
der Repräsentation weiterführen wird, zu einem
neuen Barock also, dafür sind genügend andere Be-
dingungen gegeben. Eher wird es uns zu vertiefter
Einsenkung in unsere landschaftliche Gegebenheit
treiben, zur festeren Verwurzelung unseres Einzel-
daseins in unserem Volk. Die Steigerung unseres
Selbstgefühls, wie das neue Wohnen sie uns vermit-
telt, wird dem Dienst am Ganzen neue Kräfte vermit-
teln. Hier scheint der Weiterweg unserer neuen Bau-
kunst vorgezeichnet. — Dr.r.r.
 
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