Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 45.1934
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https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0117
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Mayreder, Friedrich: Junge Wiener Raumkunst: zu den Arbeiten von Rudolf Baumfeld
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INNEN-DEKORATION
101
architekt
rud. baum-
feld-wien
»damenschlafzimmer« ankle1de-ecke mit toilettenspiegel, hocker: dunkelbrauner samt
solche Kombinationen vermieden, die leicht zu Über-
spitztheiten führen können. Und in noch einem Punkt
weicht dieser Raum von den übrigen vorgeführten
Räumen ab: während diese stets auf einheitliche
Gestaltung des ganzen Raumes bedacht sind, wurde
diesmal eine Reihe verschiedener Sitzmöbel neben-
einander verwendet. Auch das stellt eine Rücksicht-
nahme auf die hier beschränkteren Mittel dar: es
erleichtert die Anpassung an später eintretende ver-
änderte Verhältnisse, was bei einem auf lange Sicht
bezogenen Siedlungshaus besonders wichtig ist.
Hier schließt sich der Kreis unserer Betrachtung:
wir haben eingangs bemerkt, der Architekt hätte kein
sogenanntes Programm, mit dem ausgerüstet er an
die Lösung seiner Aufgaben herantritt, hätte mit
Absicht und Bewußtsein keines. Der zuletzt be-
sprochene Raum war die lebendige Bestätigung dieser
Behauptung. Die Verschiedenheiten in der Gestaltung
sind kein »bald so, bald anders«. Sie sind umsichtige
Bedachtnahme auf die Wirklichkeiten des Lebens.
Und das macht sie anregend und einer sorgfältigen
Betrachtung wert. Friedrich mayreder
1934. III. 4
101
architekt
rud. baum-
feld-wien
»damenschlafzimmer« ankle1de-ecke mit toilettenspiegel, hocker: dunkelbrauner samt
solche Kombinationen vermieden, die leicht zu Über-
spitztheiten führen können. Und in noch einem Punkt
weicht dieser Raum von den übrigen vorgeführten
Räumen ab: während diese stets auf einheitliche
Gestaltung des ganzen Raumes bedacht sind, wurde
diesmal eine Reihe verschiedener Sitzmöbel neben-
einander verwendet. Auch das stellt eine Rücksicht-
nahme auf die hier beschränkteren Mittel dar: es
erleichtert die Anpassung an später eintretende ver-
änderte Verhältnisse, was bei einem auf lange Sicht
bezogenen Siedlungshaus besonders wichtig ist.
Hier schließt sich der Kreis unserer Betrachtung:
wir haben eingangs bemerkt, der Architekt hätte kein
sogenanntes Programm, mit dem ausgerüstet er an
die Lösung seiner Aufgaben herantritt, hätte mit
Absicht und Bewußtsein keines. Der zuletzt be-
sprochene Raum war die lebendige Bestätigung dieser
Behauptung. Die Verschiedenheiten in der Gestaltung
sind kein »bald so, bald anders«. Sie sind umsichtige
Bedachtnahme auf die Wirklichkeiten des Lebens.
Und das macht sie anregend und einer sorgfältigen
Betrachtung wert. Friedrich mayreder
1934. III. 4