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Wohnhaus eines Berufsgärtners bei Zürich
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0139
INNEN-DEKORATION
123
PROF. F. A. BREUHAUS »GARAGE MIT WOHNUNGEN FÜR CHAUFFEUR UND GÄRTNER« UNTERHALB DER VILLA IN SÜDDEUTSCHLAND
WOHNHAUS EINES BERUFS GÄRTNERS BEI ZÜRICH
Das auf den folgenden Seiten abgebildete Wohn-
haus, das der saardeutsche Architekt Otto Zol-
linger für einen modernen Berufsmenschen errichtet
hat, redet ganz die Sprache einer sachlich eingestell-
ten Zeit. Aber das bedeutet nicht Nüchternheit oder
Kargheit, sondern im Gegenteil: sehr viel natürliche
Poesie der Luft, des Lichtes und der Sonne, denen
breite Wege in die Wohnräume gebahnt sind, und da-
zu die schlichte Poesie, die in einem die Räume durch-
spielenden, nützlichen und naturfrohen Leben liegt.
Das Haus steht an einem leichten Berghang in
Höngg, einem Vorort von Zürich. Schon das Äußere
gibt zweierlei zu erkennen: einmal, daß das Haus
Wert darauf legt, ein vernünftiges, gut durchdachtes
Haus zu sein, zweitens, daß es gute und ausgedehnte
Beziehungen zum Draußen sucht. Die Übereck-
Fenster vom Wohnraum (Erdgeschoß) und dem
Schlaf räum der Eltern (Obergeschoß) bringen zwi-
schen Obstbäumen und dunklen Dächern der Bauern-
häuser den Durchblick zu den Alpengebirgen, und
große Fensteröffnungen (mit seitlich verschiebbaren
Scheiben) lassen das Licht der Mittagssonne und den
Duft blumiger Wiesen ein. Der Außenbau ist in ein-
fachem Kalkputz gehalten; das Dachgesims hat einen
Karbolineumanstrich. Das Haus mißt 5 m auf 15 m
im Geviert, die Stockwerkshöhen betragen 2,50 m.
Der Innenausbau ist dem ganz bestimmten Leben der
Hausbewohner und deren Beruf in jeder Hinsicht
»angemessen«, bis in jene buchstäbliche Bedeutung
des Wortes hinein, daß jedes Größenmaß im Hause
mit dem Zentimetermaß auf sein Mehr oder Minder
abgeprobt wurde. Ebenso waren die verfügbaren
Mittel durchaus begrenzt. Aber es wurde nicht ein
Billigkeitsrekord der absoluten Kosten angestrebt,
sondern eine Bauweise (und Werkstoffe), die die
alljährlichen Reparaturen möglichst niedrig hält und
die eine bequeme Führung des Haushalts ohne
fremde Hilfe ermöglicht. Aus dem letzteren Grunde
ward die Installation einer Gasölheizung (für Wohn-
haus und Gewächshaus) sowie die elektrische Wasch-
einrichtung als nötig und als praktisch erachtet. Das
Haus suchte also seine Einsparungen weder auf Kosten
der Qualität noch der Wirtschaftlichkeit der Nutzung
zu machen. Für die mitarbeitenden Handwerker war
größte Genauigkeit in der Einhaltung der bis ins
Kleinste durchgeprobten Maße usw. das Haupterfor-
dernis. Zur Einteilung des Ganzen nur der kurze
Hinweis, daß das Kellergeschoß Garage, Büro,
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PROF. F. A. BREUHAUS »GARAGE MIT WOHNUNGEN FÜR CHAUFFEUR UND GÄRTNER« UNTERHALB DER VILLA IN SÜDDEUTSCHLAND
WOHNHAUS EINES BERUFS GÄRTNERS BEI ZÜRICH
Das auf den folgenden Seiten abgebildete Wohn-
haus, das der saardeutsche Architekt Otto Zol-
linger für einen modernen Berufsmenschen errichtet
hat, redet ganz die Sprache einer sachlich eingestell-
ten Zeit. Aber das bedeutet nicht Nüchternheit oder
Kargheit, sondern im Gegenteil: sehr viel natürliche
Poesie der Luft, des Lichtes und der Sonne, denen
breite Wege in die Wohnräume gebahnt sind, und da-
zu die schlichte Poesie, die in einem die Räume durch-
spielenden, nützlichen und naturfrohen Leben liegt.
Das Haus steht an einem leichten Berghang in
Höngg, einem Vorort von Zürich. Schon das Äußere
gibt zweierlei zu erkennen: einmal, daß das Haus
Wert darauf legt, ein vernünftiges, gut durchdachtes
Haus zu sein, zweitens, daß es gute und ausgedehnte
Beziehungen zum Draußen sucht. Die Übereck-
Fenster vom Wohnraum (Erdgeschoß) und dem
Schlaf räum der Eltern (Obergeschoß) bringen zwi-
schen Obstbäumen und dunklen Dächern der Bauern-
häuser den Durchblick zu den Alpengebirgen, und
große Fensteröffnungen (mit seitlich verschiebbaren
Scheiben) lassen das Licht der Mittagssonne und den
Duft blumiger Wiesen ein. Der Außenbau ist in ein-
fachem Kalkputz gehalten; das Dachgesims hat einen
Karbolineumanstrich. Das Haus mißt 5 m auf 15 m
im Geviert, die Stockwerkshöhen betragen 2,50 m.
Der Innenausbau ist dem ganz bestimmten Leben der
Hausbewohner und deren Beruf in jeder Hinsicht
»angemessen«, bis in jene buchstäbliche Bedeutung
des Wortes hinein, daß jedes Größenmaß im Hause
mit dem Zentimetermaß auf sein Mehr oder Minder
abgeprobt wurde. Ebenso waren die verfügbaren
Mittel durchaus begrenzt. Aber es wurde nicht ein
Billigkeitsrekord der absoluten Kosten angestrebt,
sondern eine Bauweise (und Werkstoffe), die die
alljährlichen Reparaturen möglichst niedrig hält und
die eine bequeme Führung des Haushalts ohne
fremde Hilfe ermöglicht. Aus dem letzteren Grunde
ward die Installation einer Gasölheizung (für Wohn-
haus und Gewächshaus) sowie die elektrische Wasch-
einrichtung als nötig und als praktisch erachtet. Das
Haus suchte also seine Einsparungen weder auf Kosten
der Qualität noch der Wirtschaftlichkeit der Nutzung
zu machen. Für die mitarbeitenden Handwerker war
größte Genauigkeit in der Einhaltung der bis ins
Kleinste durchgeprobten Maße usw. das Haupterfor-
dernis. Zur Einteilung des Ganzen nur der kurze
Hinweis, daß das Kellergeschoß Garage, Büro,