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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 45.1934

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Wegner, Hans Lothar: Innenarchitektonische Bauelemente
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https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0182

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166 INNEN-DE KOR ATI ON

»WOHN-SCHLAFZ1MMER« DER WOHNUNG E. W. LINKS: LEUCHTENDER RADIOLAUTSPRECHER

erwünscht vorhandene zu dämpfen, sie vergrößert
oder verkleinert einen Raum, sie kann entweder
konzentrierend oder zerstreuend wirken.



2. a) Holz. Durch seine vielseitige Formungs-
möglichkeit ist das Holz vor allen anderen Materia-
lien zum Hauptbaustoff für den Raumausbau ge-
worden. Überall, wo es in Erscheinung tritt, strahlt
es eine gewisse Wärme aus und ist der Gegensatz von
Stein, Glas und Metall. Darum und durch seine
mannigfaltige Oberflächenbehandlung wird es zum
Träger des individuellen Entwurfsgedankens und der
Idee. Wo es jedoch nicht werk- und materialgerecht
verarbeitet wird, zerstört es die Bande der Harmonie.
Durch Beize und Struktur greift es in den Wirkungs-
kreis der Farbe hinein und wird somit zu einem
doppelt zählenden Punkt. Das Schnitzmesser und die
Intarsie legen weiteren Ausdruck in das Holz.

b) Textilien. Mit Bodenbelag, Dekorationen und
Bezügen kehrt neben der weichen Linie vor allem
Behaglichkeit und Wohnlichkeit in den Raum ein.
Die Härte von Boden, Tür- und Fensteröffnungen
wird in wohltuende Wärme verwandelt. Außer der
Farbe, die diese Dinge in den Raum bringen, ver-
mögen sie bei geschickter Handhabung eine gewisse

Zusammenfassung bzw. Betonung hervorzurufen. So
vereinigt der Teppich auf sich die eigentliche Wohn-
gruppe, und die Bezüge von Sofa und Sesseln unter-
streichen das Vorhandensein der Sitzmöbel. Gut unter-
einander abgestimmte Webarten und farbliches An-
gleichen an die Möbel- und Wandfarbe erhöhen den
Wert des Stoffes. Ja, sie sind überhaupt Voraus-
setzung für eine zufriedenstellende Wirkung und
sollten ebenso vorsichtig erwogen werden, wie man
sich vor einer Vergewaltigung des Stoffes hüten muß.

c) Metall. Ganz anderer Art wieder ist das Metall.
Wohl kann die jeweilige Farbe und Form die Kälte,
welche von ihm ausgeht, abschwächen oder ver-
stärken, aber es wird immer eine gesonderte Stellung
im Raum einnehmen. Seine Festigkeit gestattet eine
Verarbeitung in viel kleineren Dimensionen als zum
Beispiel das Holz und erlaubt Formen, die für dieses
unmöglich sind. Wie sich das Metall einerseits beim
Ladenbau durch seine minimalen Ausmaße den ersten
Platz als Material erobert hat, wird es sich anderer-
seits damit abfinden müssen, im Wohnungsbau dem
Holz den Vorrang zu belassen. Dennoch ist es als Be-
schlag und dergleichen ein willkommenes Wir-
kungsmittel für den Raumkünstler.

d) Glas. Ein weiteres notwendiges Element ist das
 
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