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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 45.1934

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Havemann, Hans: Eine Drei-Zimmer-Wohnung
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https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0311

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INNEN-DEKORATION

295

»wohnzimmer« bezüge: blaugrün

naturfarbener haargarnteppich

abschließbare Toilettentisch oder besser Toiletten-
schrank ist eine sehr praktische und zugleich schöne
Einrichtung. Gerade die offene Toiletteneinrichtung
mit ihren kleinen Utensilien stört ja so leicht die
ruhige Stimmung des Schlafzimmers und ist außer-
dem ein arger Staubfänger. Vor dem Toilettenschrank
steht ein Sessel von eigenartiger Form und äußerster
Behaglichkeit. Zu den sonst dunkel gehaltenen Mö-
beln fügt sich ein großer vierteiliger Garderoben-
schrank in Schleiflack, der eine einzige große, helle,
schimmernde Fläche bildet und mit der hellen Wand-
farbe und den in munteren Farben gestreiften All-
gäuer Vorlegern zusammen dem Zimmer einen heite-
ren, lichten Charakter gibt.

Das Wohnzimmer (Abb. S. 294 und 295) in deut-
scher Esche natur-matt, zeigt breit hingelagerte Sitz-
möbel. Es ist ganz auf schlichte Behaglichkeit ge-
stimmt. Eine vielteilige große Ruhebank mit aufge-
legten Polstern ist in die Zimmerecke gefügt. Tisch,
Sessel und kleinere Ruhebank kommen hinzu und
vervollständigen diese Wohnecke der Gemütlichkeit
und der großen Linien. Ein in seinen Einteilungen

recht interessant gestaltetes Möbel ist der Schreib-
schrank der Dame mit herunterklappbarer Platte.
Während die großen Sitzmöbel der Ruhe-Ecke einfar-
big blaugrün überzogen sind, steht am Fenster ein
schwerer, wuchtiger Sessel, dessen grün-rot-gelb-
karierter Überzug mit dem Muster des Fenster-
behangs zusammenklingt.



Der Gesamteindruck dieser neuen Wohnungsein-
richtung läßt erkennen, daß Professor Paul Grießer
seiner Stilrichtung treu geblieben ist und den einmal
eingeschlagenen Weg in seiner Innenarchitektur
weiterverfolgt. Ohne daß Grießer sich wiederholt;
haben doch alle seine neuen Möbelschöpfungen einen
bestimmten, nur ihnen eigenen Charakter, der den
Betrachter als etwas bereits Vertrautes anheimelt und
die Möbel eben zu Grießer-Möbeln macht. Man mag
dieses Charakteristikum als vornehme Schlichtheit
verbunden mit Zweckgemäßheit, Behaglichkeit und
Stimmungsharmonie bezeichnen, wird aber das In-
dividuelle und Besondere daran mit Worten kaum
ganz ausdrücken können. — Dr. hans havemann
 
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