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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 45.1934

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Ritter, Heinrich: Neue Wohnungen von "Haus und Garten"
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https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0333

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INNEN-DEKORATION

317

»SCHLAFZIMMER«
HAUS J. B.-W1EN
FRISIERTISCH UND
ANKLEIDESPIEGEL

der hier tätigen Künstler voller und entfalteter her-
vortreten. Der Boden, mit Fliesen belegt, gehöhnt,
mit Velours bespannt oder mit Teppichen bedeckt,
hebt sich klar von den immer hell gehaltenen Wän-
den ab. Die eingebauten lackierten Schränke werden
als ruhige, breite Flächen wirksam; in einem Fall ist
die untere Hälfte grau, die obere weiß gehalten, wo-
durch sich das Raumbild gefällig gliedert. Alle Ka-
stenmöbel sind an die Wand gerückt oder fest mit ihr
verbunden, aber sie springen körperhaft in den Raum
vor und wirken damit architektonisch belebend. Die
übrigen Möbelstücke bilden, wo es immer möglich ist,
kleine bewegliche Gruppen, und wie das den Raum
lebendig macht, das zeigt vielleicht am besten das
große Wohnzimmer auf S. 330/31. Die verschieden-

artigen Hölzer — Nuß, Mahagoni, schwedische Birke
- und mit ihnen die Stoffe bringen Farbe, die großen
Fenster geben dem Raum Haltung, und mit Hilfe
der Gardinen eine gute Lichtführung. Geblümte Ses-
selbezüge begegnen den ruhigen Flächen von Boden
und Wand, vergitterte oder geflochtene Stuhllehnen
und dünne Möbelstützen lassen überall Durchblick
und machen das Raumbild dadurch leicht. Die Möbel
halten sich durchgängig in mäßigen Höhen und lassen
den Menschen als den »Herrn« zur Geltung kommen.
Es ist ein Raum, der nicht nur dem Auge wohltut,
sondern auch eine geistige Befriedigung spendet. Gu-
tes Gespräch, freundliche Begegnung von Mensch zu
Mensch kann darin gedeihen. Damit ist gerade dieser
Raum bezeichnend für den Geist, der im Schaffen von
 
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