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Zwei niederdeutsche Wohnbauten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0365
INNEN-DE KORATI ON
349
ARCH. AUGUST AUSTEL —MÜNCHEN
ENTWURF FÜR EINE BAUERNSTUBE
Das schützende Ziegeldach mit dem 1,20 m großen
Überstand gibt dem Hause den außerordentlich wohn-
lichen Charakter, krönt die Harmonie aller Fronten.
Die weiße Fugung des feinen Mauerverbandes im
Erdgeschoß und die ornamentale Ziegelverbrämung
der Fensteröffnungen kennzeichnen sofort die boden-
ständige, heimattreue Eigenart eines Höger-Werkes.
Das obere Bild zeigt den Eingang des großen Wohn-
hauses, das untere die Gartenfront. Im Erdgeschoß des
Hauptgebäudes ist die Eingangshalle mit Sitznischen,
Garderobe mit W. C. und eingebauten Schränken. In
der Anrichte führen Trep-
pen nach oben und zum
Kellerund ein Verbindungs-
gang zum Nebenhaus. Im
Wohnzimmer ist ein mäch-
tiger Feuerkamin, gemauert
aus roten Ziegeln mit Ver-
wendung von Goldglasuren.
Rechts vorn liegt der Musik-
raum. Von der Anrichte
führt eine Tür hinaus zu
einer überdachten und er-
höhten Terrasse, die bei
jedem Wetter Aufenthalt
im Freien bietet. Von der
NEUBAU 1Q34
FRITZ HÖGER-HAMBURG. GRUNDRISS LANDHAUS DR. KNOTH
anschließenden großen Freiterrasse hat man den herr-
lichsten Blick über die Spielwiese und einen märchen-
haften Blumengarten. Sonnig und weiträumig ist
alles, auch das kleine Gästehaus, das neugierig um
die Ecke lugt.
Trotz Schrägdach ist der Nutzraum im Oberge-
schoß ebenso groß wie im Erdgeschoß. Der gesamte
Schlaftrakt, bestehend aus Schlafzimmer der Eltern
und der Tochter, einem Morgenzimmer, Bad und W. C.,
ist durch eine Sicherheitstür vollkommen verschließ-
bar. Außerhalb, an der Treppe, liegen Mädchenzim-
mer, Schrankraum und Kof-
ferkammern. Das oberste
Dachgeschoß, Spitzboden,
wird als Trockenspeicher
benutzt, ist aber auch ge-
eignet zum Einbau von
zwei Giebelkammern.
Die Gebäudegruppe steht
heute vollendet in der Ham-
burger Landschaft, ein Vor-
bild kernniedersächsischer
Art f ürdie deutsche Siedlung
des Nordens. Das Werk be-
zeugt den Meister des Chile-
hauses im kleinen. E. v. R.
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ARCH. AUGUST AUSTEL —MÜNCHEN
ENTWURF FÜR EINE BAUERNSTUBE
Das schützende Ziegeldach mit dem 1,20 m großen
Überstand gibt dem Hause den außerordentlich wohn-
lichen Charakter, krönt die Harmonie aller Fronten.
Die weiße Fugung des feinen Mauerverbandes im
Erdgeschoß und die ornamentale Ziegelverbrämung
der Fensteröffnungen kennzeichnen sofort die boden-
ständige, heimattreue Eigenart eines Höger-Werkes.
Das obere Bild zeigt den Eingang des großen Wohn-
hauses, das untere die Gartenfront. Im Erdgeschoß des
Hauptgebäudes ist die Eingangshalle mit Sitznischen,
Garderobe mit W. C. und eingebauten Schränken. In
der Anrichte führen Trep-
pen nach oben und zum
Kellerund ein Verbindungs-
gang zum Nebenhaus. Im
Wohnzimmer ist ein mäch-
tiger Feuerkamin, gemauert
aus roten Ziegeln mit Ver-
wendung von Goldglasuren.
Rechts vorn liegt der Musik-
raum. Von der Anrichte
führt eine Tür hinaus zu
einer überdachten und er-
höhten Terrasse, die bei
jedem Wetter Aufenthalt
im Freien bietet. Von der
NEUBAU 1Q34
FRITZ HÖGER-HAMBURG. GRUNDRISS LANDHAUS DR. KNOTH
anschließenden großen Freiterrasse hat man den herr-
lichsten Blick über die Spielwiese und einen märchen-
haften Blumengarten. Sonnig und weiträumig ist
alles, auch das kleine Gästehaus, das neugierig um
die Ecke lugt.
Trotz Schrägdach ist der Nutzraum im Oberge-
schoß ebenso groß wie im Erdgeschoß. Der gesamte
Schlaftrakt, bestehend aus Schlafzimmer der Eltern
und der Tochter, einem Morgenzimmer, Bad und W. C.,
ist durch eine Sicherheitstür vollkommen verschließ-
bar. Außerhalb, an der Treppe, liegen Mädchenzim-
mer, Schrankraum und Kof-
ferkammern. Das oberste
Dachgeschoß, Spitzboden,
wird als Trockenspeicher
benutzt, ist aber auch ge-
eignet zum Einbau von
zwei Giebelkammern.
Die Gebäudegruppe steht
heute vollendet in der Ham-
burger Landschaft, ein Vor-
bild kernniedersächsischer
Art f ürdie deutsche Siedlung
des Nordens. Das Werk be-
zeugt den Meister des Chile-
hauses im kleinen. E. v. R.