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Willemoës, Frantz: Das Kunstgewerbe auf der XIX. Biennale in Venedig
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0387
INNEN-DE KORATI ON
371
nierten indirekten Lichteffekten ausgestattet ist.
Das Ganze strahlt ästhetische Ruhe und Vor-
nehmheit aus.
Drei verschiedene Kategorien von Kunstge-
werbe sind in dieser Ausstellung vertreten, die als
typisch venezianisch bezeichnet werden können:
Kunstgläser, künstlerische Stoffe, Email- und
Lackarbeiten.
Natürlich nehmen die Gläser die erste Stelle
ein. Die »Murano-Gläsereien« stellen herrliche Ar-
beiten — sowohl alten als auch modernen Stils —
aus (Abb. S. 372). Die »Staatliche Fachschule für
Glasindustrie und Holzschnitzerei in Bayern«
bringt dünne Vasen mit meisterlich gravierten
Dekorationen in hauchdünnen Strichen. Von
Professor von Eiff-Stuttgart ist besonders eine
aparte Dose mit einem in Kristall geschnitzten
Deckel zu erwähnen. J. und L. Lobmeyr-Wien
zeigen Vasen in barocken Formen aus leicht ge-
töntem Kristall (Abb. S. 373 unten).
Unter den Stoffen wetteifern die polichromen
Gobelins von Bernheimer und die hellfarbigen
Diwandecken von Hablik-Lindemann-Itze-
hoe (Abb. S. 371 unten) mit den gestreiften Stof-
fen der Kunstgewerbeschule Wien, einem beson-
ders bemerkenswerten grünlichen von der Firma
Luigi Bevilacqua-Venedig (Abb. S. 371 oben),
und den schwedischen Wandstoffen nach alter
nationaler Art.
Von den Lackarbeiten sind besonders auffal-
lend ein Wandschirm und zwei kleine Tische von
Jean Dunand-Paris. Unter den Gegenständen
aus Email treten zwei Dosen aus den »Werkstät-
ten der Stadt Halle« (Abb. S. 373 oben) und die
wundervollen Arbeiten von Tilly Prill-Schloe-
mann ins Auge, die alle in schönen klaren Far-
ben von hervorragender Zusammenstellung ge-
halten sind.
Im ganzen ist die Ausstellung voll von schönen
Einzelstücken, die den Fachleuten gute Anre-
gung geben können und das besuchende Publi-
kum im höchsten Grade zum Kaufen anregen.
dr.frantz j. w1llemoüs-venedig
★
SCHÖNE GEBILDE, das weiß auch der
Ungebildetste, erfreuen nicht nur das Auge,
sondern dringen ins Herz, ergötzen, belehren,
begeistern und wirken mit mehr Effekt an der
Bildung des Menschen als hundert andere
Gegenstände, die nur auf die Erkenntnis des
Verstandes berechnet sind. — adam sumegh
★
Es besteht nur eine einzige Bedingung, unter
welcher Kunst unmöglich ist: die des
Vorwaltens einer Gesinnung, die den Wert der
Dinge allein nach ihrer Nützlichkeit abmißt, a. j.
habl1k-l1ndemann-itzehoe und eva szabö-budapest
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nierten indirekten Lichteffekten ausgestattet ist.
Das Ganze strahlt ästhetische Ruhe und Vor-
nehmheit aus.
Drei verschiedene Kategorien von Kunstge-
werbe sind in dieser Ausstellung vertreten, die als
typisch venezianisch bezeichnet werden können:
Kunstgläser, künstlerische Stoffe, Email- und
Lackarbeiten.
Natürlich nehmen die Gläser die erste Stelle
ein. Die »Murano-Gläsereien« stellen herrliche Ar-
beiten — sowohl alten als auch modernen Stils —
aus (Abb. S. 372). Die »Staatliche Fachschule für
Glasindustrie und Holzschnitzerei in Bayern«
bringt dünne Vasen mit meisterlich gravierten
Dekorationen in hauchdünnen Strichen. Von
Professor von Eiff-Stuttgart ist besonders eine
aparte Dose mit einem in Kristall geschnitzten
Deckel zu erwähnen. J. und L. Lobmeyr-Wien
zeigen Vasen in barocken Formen aus leicht ge-
töntem Kristall (Abb. S. 373 unten).
Unter den Stoffen wetteifern die polichromen
Gobelins von Bernheimer und die hellfarbigen
Diwandecken von Hablik-Lindemann-Itze-
hoe (Abb. S. 371 unten) mit den gestreiften Stof-
fen der Kunstgewerbeschule Wien, einem beson-
ders bemerkenswerten grünlichen von der Firma
Luigi Bevilacqua-Venedig (Abb. S. 371 oben),
und den schwedischen Wandstoffen nach alter
nationaler Art.
Von den Lackarbeiten sind besonders auffal-
lend ein Wandschirm und zwei kleine Tische von
Jean Dunand-Paris. Unter den Gegenständen
aus Email treten zwei Dosen aus den »Werkstät-
ten der Stadt Halle« (Abb. S. 373 oben) und die
wundervollen Arbeiten von Tilly Prill-Schloe-
mann ins Auge, die alle in schönen klaren Far-
ben von hervorragender Zusammenstellung ge-
halten sind.
Im ganzen ist die Ausstellung voll von schönen
Einzelstücken, die den Fachleuten gute Anre-
gung geben können und das besuchende Publi-
kum im höchsten Grade zum Kaufen anregen.
dr.frantz j. w1llemoüs-venedig
★
SCHÖNE GEBILDE, das weiß auch der
Ungebildetste, erfreuen nicht nur das Auge,
sondern dringen ins Herz, ergötzen, belehren,
begeistern und wirken mit mehr Effekt an der
Bildung des Menschen als hundert andere
Gegenstände, die nur auf die Erkenntnis des
Verstandes berechnet sind. — adam sumegh
★
Es besteht nur eine einzige Bedingung, unter
welcher Kunst unmöglich ist: die des
Vorwaltens einer Gesinnung, die den Wert der
Dinge allein nach ihrer Nützlichkeit abmißt, a. j.
habl1k-l1ndemann-itzehoe und eva szabö-budapest