14 Die Verwendung des Aluminiums in den Drucktechniken.
Umstande hatte man immer das so lästige Tonen und Schmutzen
der Zinkplatten zugeschrieben, welches auch wirklich bei der
Anwendung des Aluminiums nicht vorkommt. Die Ursache,
warum sich das Aluminium ebenso gut wie der Solnhofner
Stein zur chemischen Druckart verwenden lässt, ist wahr-
scheinlich in dessen physikalischen und molekularen Eigen-
schaften, welche dem lithographischen Stein sehr nahe kommen,
und weniger in dessen chemischer Beschaffenheit zu suchen.
Der lithographischen Anstalt von Josef Scholz in Mainz
gebührt das Verdienst, nicht nur die Möglichkeit der An-
wendung dieses Metalles für diese Zwecke nachgewiesen,
sondern auch das Verfahren selbst so ausgebildet zu haben,
dass es heute bereits in den bedeutendsten Anstalten Deutsch-
lands und Frankreichs ausgeübt wird. In Oesterreich arbeiten
mit dem von der Firma „Algraphie“ (D. R -P. Nr. 72470)
benannten Verfahren bereits das militär-geographische Institut, die
k. k. Hof- und Staatsdruckerei und viele grössere Druckereien.
Die Lehrmittelsammlung unserer Anstalt besitzt ein reiches
Material solcher Arbeiten, von Aluminiumplatten in den ver-
schiedensten Anstalten gedruckt, welche den Beweis liefern,
dass sich auf Aluminium alle Manieren und Techniken in
Schwarz und in Farbendruck (die Gravur ausgenommen) wie
auf Stein ausführen lassen. Es sind sowohl die directen
Zeichnungsmanieren mit der Feder, Kreide, Wischkreide, wie
alle indirecten Manieren des gewöhnlichen oder auch photo-
graphischen Umdruckes wie auf Stein ausführbar. Besonders
interessant erscheint es, dass es möglich ist, eine mit der
gewöhnlichen Bleifeder auf der Aluminiumplatte hergestellte
Zeichnung abzudrucken, als ob sie mit fetter Tinte oder
Kreide ausgeführt wäre. Diese Abdrücke tragen ganz den
Charakter und weichen Schmelz der Bleifeder-Zeichnung an
sich, und dürfte dieses Verfahren von Künstlern auf Reisen
gern auf den leicht mitzunehmenden Platten ausgeübt werden.
Auch die directen photographischen Copirverfahren unter
Anwendung diverser lichtempfindlicher Stoffe, wie Asphalt,
Chromeiweiss und Chromleim (amerikanisches Emailverfahren),
lassen sich, wie die vorliegenden Proben beweisen, auf
Aluminium ausführen und davon Abdrücke nehmen wie vom
Steine. Gegenüber diesem bietet das leichte und biegsame
Aluminium ungeheuere Vortheile.
Die Möglichkeit, auf sehr einfache Art Correcturen auf
den Aluminium-Druckplatten vornehmen zu können, ohne die
Druckfläche zu vertiefen oder zu verletzen, ist die Ursache
dass im Wiener k. k. militär-geographischen Institute (und auch
Umstande hatte man immer das so lästige Tonen und Schmutzen
der Zinkplatten zugeschrieben, welches auch wirklich bei der
Anwendung des Aluminiums nicht vorkommt. Die Ursache,
warum sich das Aluminium ebenso gut wie der Solnhofner
Stein zur chemischen Druckart verwenden lässt, ist wahr-
scheinlich in dessen physikalischen und molekularen Eigen-
schaften, welche dem lithographischen Stein sehr nahe kommen,
und weniger in dessen chemischer Beschaffenheit zu suchen.
Der lithographischen Anstalt von Josef Scholz in Mainz
gebührt das Verdienst, nicht nur die Möglichkeit der An-
wendung dieses Metalles für diese Zwecke nachgewiesen,
sondern auch das Verfahren selbst so ausgebildet zu haben,
dass es heute bereits in den bedeutendsten Anstalten Deutsch-
lands und Frankreichs ausgeübt wird. In Oesterreich arbeiten
mit dem von der Firma „Algraphie“ (D. R -P. Nr. 72470)
benannten Verfahren bereits das militär-geographische Institut, die
k. k. Hof- und Staatsdruckerei und viele grössere Druckereien.
Die Lehrmittelsammlung unserer Anstalt besitzt ein reiches
Material solcher Arbeiten, von Aluminiumplatten in den ver-
schiedensten Anstalten gedruckt, welche den Beweis liefern,
dass sich auf Aluminium alle Manieren und Techniken in
Schwarz und in Farbendruck (die Gravur ausgenommen) wie
auf Stein ausführen lassen. Es sind sowohl die directen
Zeichnungsmanieren mit der Feder, Kreide, Wischkreide, wie
alle indirecten Manieren des gewöhnlichen oder auch photo-
graphischen Umdruckes wie auf Stein ausführbar. Besonders
interessant erscheint es, dass es möglich ist, eine mit der
gewöhnlichen Bleifeder auf der Aluminiumplatte hergestellte
Zeichnung abzudrucken, als ob sie mit fetter Tinte oder
Kreide ausgeführt wäre. Diese Abdrücke tragen ganz den
Charakter und weichen Schmelz der Bleifeder-Zeichnung an
sich, und dürfte dieses Verfahren von Künstlern auf Reisen
gern auf den leicht mitzunehmenden Platten ausgeübt werden.
Auch die directen photographischen Copirverfahren unter
Anwendung diverser lichtempfindlicher Stoffe, wie Asphalt,
Chromeiweiss und Chromleim (amerikanisches Emailverfahren),
lassen sich, wie die vorliegenden Proben beweisen, auf
Aluminium ausführen und davon Abdrücke nehmen wie vom
Steine. Gegenüber diesem bietet das leichte und biegsame
Aluminium ungeheuere Vortheile.
Die Möglichkeit, auf sehr einfache Art Correcturen auf
den Aluminium-Druckplatten vornehmen zu können, ohne die
Druckfläche zu vertiefen oder zu verletzen, ist die Ursache
dass im Wiener k. k. militär-geographischen Institute (und auch