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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 11.1897

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Husnik, Jakob: In welchen Fällen ist der Dreifarbendruck mit Vortheil zu verwenden
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https://doi.org/10.11588/diglit.51000#0554

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In welchen Fällen ist der Dreifarbendruck etc.

In Kelchen Fällen ist der Dreifarbendruck mit Vortheil
zu verwenden.
Von Jacob H u s n i k in Prag.
Seit vier Jahren wird der Dreifarbendruck ausgeübt, und
die Bestellungen werden von Tag zu Tag häufiger, so dass
die Nützlichkeit erwiesen und die Zukunft dieses Verfahrens
gesichert erscheint, und dies um so mehr, je leichter und billiger
die Platten hergestellt werden.
Die Chromolithographie macht aber auch seit dem Be-
stehen des Dreifarbendruckes grosse Fortschritte, welche haupt-
sächlich in der geringeren Zahl der Farbsteine bestehen, so
dass überall, wo noch vor vier Jahren 18 Farbsteine noth-
wendig waren, man heutzutage 7 bis 12 Farbplatten benöthigt.
Bedenkt man, dass auf der lithographischen Presse viele
Bilder auf einmal gedruckt werden können, so ist trotz der
vielen Farbsteine der Druck zuweilen billiger als beim Drei-
farben-Hochdruck, wenn daselbst nicht mehrere Platten auf
einmal gedruckt werden können.
Dass man aber beim Dreifarbendruck nicht jede Platte
einzeln drucken muss, sehen wir am besten an dem Werke
der Pilze von Förster & Borries in Zwickau, wo acht
Platten auf einmal auf einem Bogen gedruckt erscheinen.
Nun kommt es aber oft vor, dass man nur ein Bild braucht
und dieses daher nur von den drei Originalplatten drucken
muss, was dann grössere Kosten verursacht, als wenn das
Bild lithographisch durch Umdruck vervielfältigt und auf
grossen Formaten in grösserer Anzahl gedruckt wäre. In
solchen Fällen, wo nur eine kleine Auflage von etwa
2000 Bildern oder weniger erforderlich ist, gewährt nun die
Chromolithographie keinen Vortheil gegenüber dem Dreifarben-
druck, weil der Umdruck der Bilder und das Einsetzen der
Farbsteine in die Presse auch zeitraubend sind und bei einer
kleinen Auflage, die man in etwa 2 bis 3 Stunden herunter-
drucken kann, der Vortheil des grossen Formates nicht am
Platze ist.
Anders verhält sich die Sache bei grossen Auflagen, und
hier wäre der Dreifarbendruck, wenn es sich nur um ein oder
einige wenige Bilder handelt, entschieden gegenüber der
Chromolithographie im Nachtheil, wenn der Fortschritt der
Zeit nur nicht neue Wege eröffnet hätte, die es ermöglichen,
die Originalplatten selbst auf eine billige Weise zu verviel-
fältigen oder fette Abzüge von denselben auf Stein zu über-
tragen.
 
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