DOI Artikel:
Rohr, Moritz von: Zur Entwicklungsgeschichte des Teleobjectivs und seiner Theorie
DOI Artikel:Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Fortschritte auf dem Gebiet der Mikrophotographie
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.51000#0201
Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.
189
bei Portraits und bei Landschaftsaufnahmen. Uebrigens lässt
eine solche Combination eine sehr gute Verwendung auch bei
Fernaufnahmen von Gebäuden zu, also auf einem Gebiete,
welches den Arehitekturaufnahmen nahe steht. Ich verweise
zu diesem Zwecke auf eine frühere Mittheilung zum Teleobjectiv
in den Photographischen Mitteilungen1), worin über sehr ge-
lungene Aufnahmen des Kyffhäuserdenkmals berichtet wurde,
die R. Schiewek-Nordhausen aus etwa 1,5 km Entfernung mit
Tubus IV und Telepositiv /’1 = 225‘mm, Telenegativ =—
75 mm und f2 = — 100 mm angefertigt hatte.
Ist aber Freiheit von Verzeichnung eine unerlässliche
Bedingung wie bei Architekturaufnahmen, so ist das Tele-
positiv durch einen Anastigmaten zu ersetzen, dessen Oeffnungs-
verhältniss zweckmässig nicht unter 1:8 heruntergeht, denn
einmal ist das Oeffnungsverhältniss der Combination natur-
gemäss kleiner als das des positiven Elements, woraus die
Nothwendigkeit folgt, nicht zu geringe Oeffnungsverhältnisse
hier zu wählen, anderseits zieht aber die längere Brennweite,
die ein lichtschwächeres Objectiv bei dem gleichen Linsen-
durchmesser besitzt, eine Verlängerung des Tubus nach sich.
Man kann in erster Annäherung die kürzeste Länge eines
Teleobjectivs der Differenz der Brennweiten beider Componenten
gleich setzen, und daraus folgt, dass man zu sehr erheblichen
Tubuslängen kommt, wenn man, ein Objectiv kleinen Oeffnungs-
verhältnisses als positives Element verwendend, die lichte Weite
des Tubusrohres möglichst ausnutzt.
Um eine möglichst zweckentsprechende Auswahl zu er-
leichtern, führt der Specialkatalog der Firma Carl Zeiss eine
Reihe von Telecombinationen an, bei denen von den Ana-
stigmat-Doublets die Serien III 1:7,2 und Ila 1:8 und ausser-
dem die Satz-Anastigmate Serie Vila 1:6,3 bevorzugt sind.
Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.
Von Gottlieb Marktanner-Turneretscher, Custos
am Landesmuseum in Graz.
E. Czaplewski beschreibt in der Zeitschrift für wissen-
schaftliche Mikroskopie (Bd. 13, S. 147) einen neuen mikro-
photographischen Apparat, der in einigen Stücken von dem
1) Das neue Tele - Objectiv von Carl Zeiss. Phot. Mitt. 1896,
Bd. 33, S 190—193; 203 — 205.
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bei Portraits und bei Landschaftsaufnahmen. Uebrigens lässt
eine solche Combination eine sehr gute Verwendung auch bei
Fernaufnahmen von Gebäuden zu, also auf einem Gebiete,
welches den Arehitekturaufnahmen nahe steht. Ich verweise
zu diesem Zwecke auf eine frühere Mittheilung zum Teleobjectiv
in den Photographischen Mitteilungen1), worin über sehr ge-
lungene Aufnahmen des Kyffhäuserdenkmals berichtet wurde,
die R. Schiewek-Nordhausen aus etwa 1,5 km Entfernung mit
Tubus IV und Telepositiv /’1 = 225‘mm, Telenegativ =—
75 mm und f2 = — 100 mm angefertigt hatte.
Ist aber Freiheit von Verzeichnung eine unerlässliche
Bedingung wie bei Architekturaufnahmen, so ist das Tele-
positiv durch einen Anastigmaten zu ersetzen, dessen Oeffnungs-
verhältniss zweckmässig nicht unter 1:8 heruntergeht, denn
einmal ist das Oeffnungsverhältniss der Combination natur-
gemäss kleiner als das des positiven Elements, woraus die
Nothwendigkeit folgt, nicht zu geringe Oeffnungsverhältnisse
hier zu wählen, anderseits zieht aber die längere Brennweite,
die ein lichtschwächeres Objectiv bei dem gleichen Linsen-
durchmesser besitzt, eine Verlängerung des Tubus nach sich.
Man kann in erster Annäherung die kürzeste Länge eines
Teleobjectivs der Differenz der Brennweiten beider Componenten
gleich setzen, und daraus folgt, dass man zu sehr erheblichen
Tubuslängen kommt, wenn man, ein Objectiv kleinen Oeffnungs-
verhältnisses als positives Element verwendend, die lichte Weite
des Tubusrohres möglichst ausnutzt.
Um eine möglichst zweckentsprechende Auswahl zu er-
leichtern, führt der Specialkatalog der Firma Carl Zeiss eine
Reihe von Telecombinationen an, bei denen von den Ana-
stigmat-Doublets die Serien III 1:7,2 und Ila 1:8 und ausser-
dem die Satz-Anastigmate Serie Vila 1:6,3 bevorzugt sind.
Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.
Von Gottlieb Marktanner-Turneretscher, Custos
am Landesmuseum in Graz.
E. Czaplewski beschreibt in der Zeitschrift für wissen-
schaftliche Mikroskopie (Bd. 13, S. 147) einen neuen mikro-
photographischen Apparat, der in einigen Stücken von dem
1) Das neue Tele - Objectiv von Carl Zeiss. Phot. Mitt. 1896,
Bd. 33, S 190—193; 203 — 205.