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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 11.1897

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Valenta, Eduard: Das Abziehen der Bildschicht von Bromsilbergelatine-Trockenplatten
DOI article:
Liesegang, Raphael Eduard: Diffusionserscheinungen bei den photographischen Processen
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https://doi.org/10.11588/diglit.51000#0071

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Diffusionserscheinungen bei den photographischen Processen. 59
Um ein Verkrümmen beim Trocknen zu vermeiden, wird
eine sorgfältig gereinigte, mit Federweiss abgeriebene Spiegel-
glasplatte von der Grösse des Negativs mit einer dünnen
Benzin-Kautschuklösung, und nach dem Trocknen mit einem
zweiproc. Ledercollodion übergossen, in horizontaler Lage
trocknen gelassen, die trockene Collodionschicht 1 bis 2 mm
vom Rande am Umfange der Platte entfernt, nun das Haut-
negativ mit der Gelatineseite feucht aufgelegt und aufgequetscht.
Nach dem Trocknen schneidet man die Ränder rund herum
ein und zieht die Haut vom Glase ab, was sehr leicht gelingt
und ein ebenes Hautnegativ, welches keine Verkrümmungen
zeigt, liefert.
Die Methode des Abziehens der Bildschicht unter Ver-
wendung von Gelatine ist derjenigen mittels Collodion deshalb
vorzuziehen, weil sie starke, dem Verkrümmen nicht unterworfene
Hautnegative liefert und sehr einfach durchzuführen ist.

Difljisionsersclieinungen bei den photographischen
Processen.
Von R. Ed. Liese gang in Düsseldorf.
Es kann nicht oft genug darauf aufmerksam gemacht
werden, dass man die Vorgänge bei dem photographischen
Verfahren nicht zu einseitig vom Standpunkt des Chemikers
betrachte. In sehr vielen Fällen werden dieselben durch physi-
kalische Umstände wesentlich modificirt. Ein wirkliches Ver-
ständniss wird erst dann möglich, wenn man letztere berück-
sichtigt.
Ich theile hier einige Beobachtungen über das Eindringen
von Salzlösungen in Gallerten mit, welche in dieser Beziehung
für die Theorie der photographischen Processe von Interesse
sein dürften.
1. Bringt man einen Tropfen Kochsalz auf eine Glasplatte,
welche mit einer eben erstarrten 5proc Gelatinelösungbedeckt
ist, so zieht derselbe bald ein. Die Gelatine quillt ganz wenig
darunter auf. Bald ist aber der sichtbare Eindruck ganz ver-
schwunden.
2. Ein Tropfen Eisenchlorid bleibt dagegen mehrere Tage
auf der Gallerte stehen. Das Wasser einer 10 proc. Eisenchlorid-
Lösung zieht überhaupt nicht in die Gelatine hinein. Es ver-
schwindet nur durch Verdunstung. Trotzdem sieht man deutlich,
dass das Eisensalz in die Schicht eindringt und dann einen
 
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