gO Diffusionserscheinungen bei den photographischen Processen.
gelben Kreis erzeugt, der immer grösser wird. Der oben-
stehende Tropfen wird immer heller und ist zuletzt wasserklar.
Es findet also eine Scheidung des Eisensalzes und des Wassers
statt. Es dringt aber nicht allein kein Wasser in die Gallerte
hinein, sondern die letztere presst sogar unter der (gerbenden)
Wirkung des Eisenchlorids Wasser nach aussen heraus. Ent-
fernt man den Tropfen, so zeigt sich, dass die darunter be-
findliche Stelle tiefer liegt als die Umgebung.
3. Um den gelben Eisenchloridkreis herum beobachtet man,
wenn die Lösung mit dem gewöhnlichen Eisenchlorid des
Handels hergestellt worden war, einen farblosen aufgequollenen
Ring. Es lässt sich leicht feststellen, dass letzterer Salzsäure
enthält. Diese diffundirt also rascher als das Eisensalz.
4. Für einige photomechanische Verfahren, z. B. die
Heliogravüre, ist es von besonderer Wichtigkeit, dass diese
beiden Arten von Zerlegungen beim Eindringen der Lösung
in getrocknete Gelatine nicht stattfinden. Eine starke Eisen-
chlorid-Lösung diffundirt darin überhaupt nur sehr langsam,
während sie anderseits in wasserreicher Gallerte besonders
rasch voranrückt Dadurch wird verständlich, weshalb man
das Gelatinerelief trocknen muss, ehe man die Platte in die
Aetze bringt. Verdünnte Eisenchlorid-Lösungen können es
etwas aufweichen. Das Bild muss um so contrastreicher
werden, je stärker die Aetzlösung ist. Anderseits muss die
Aetzung rascher vor sich gehen, wenn die Lösung stärker ver-
dünnt ist. Darauf beruht die Benutzung von Aetzbädern ver-
schiedener Concentration.
5. Die Scheidung von Eisenchlorid und Salzsäure kommt
bei dem Aetzverfahren schon deshalb eigentlich nicht in Be-
tracht, weil man das Aetzbad vorher neutralisirt. — Es sei
darauf aufmerksam gemacht, dass auch bei dieser Neutralisation
eine hierher gehörige Erscheinung auftritt. Giesst man nämlich
eine kleine Menge Ammoniak in das Eisenchlorid, so bildet
sich ein Niederschlag von Eisenoxydhydrat. Derselbe löst sich
erst dann auf, wenn man ihn mit dem Glasstab umrührt.
Jeder Tropfen Ammoniak wird nämlich beim Einfallen in das
Eisensalz mit einer Haut von Eisenoxydhydrat umhüllt. Erst
nach der mechanischen Zerreissung dieser Hülle kann die
neutralisirende Wirkung weitergehen. — Aehnliches kann man
beim Eingiessen von Silbernitrat in Thiosinamin-Lösung
beobachten.
6. Derartige Niederschlagsmembranen können sich noch
viel stärker ausbilden, wenn die Reaktionen innerhalb der
Gallerten vor sich gehen. Da diese Bedingungen bei der
gelben Kreis erzeugt, der immer grösser wird. Der oben-
stehende Tropfen wird immer heller und ist zuletzt wasserklar.
Es findet also eine Scheidung des Eisensalzes und des Wassers
statt. Es dringt aber nicht allein kein Wasser in die Gallerte
hinein, sondern die letztere presst sogar unter der (gerbenden)
Wirkung des Eisenchlorids Wasser nach aussen heraus. Ent-
fernt man den Tropfen, so zeigt sich, dass die darunter be-
findliche Stelle tiefer liegt als die Umgebung.
3. Um den gelben Eisenchloridkreis herum beobachtet man,
wenn die Lösung mit dem gewöhnlichen Eisenchlorid des
Handels hergestellt worden war, einen farblosen aufgequollenen
Ring. Es lässt sich leicht feststellen, dass letzterer Salzsäure
enthält. Diese diffundirt also rascher als das Eisensalz.
4. Für einige photomechanische Verfahren, z. B. die
Heliogravüre, ist es von besonderer Wichtigkeit, dass diese
beiden Arten von Zerlegungen beim Eindringen der Lösung
in getrocknete Gelatine nicht stattfinden. Eine starke Eisen-
chlorid-Lösung diffundirt darin überhaupt nur sehr langsam,
während sie anderseits in wasserreicher Gallerte besonders
rasch voranrückt Dadurch wird verständlich, weshalb man
das Gelatinerelief trocknen muss, ehe man die Platte in die
Aetze bringt. Verdünnte Eisenchlorid-Lösungen können es
etwas aufweichen. Das Bild muss um so contrastreicher
werden, je stärker die Aetzlösung ist. Anderseits muss die
Aetzung rascher vor sich gehen, wenn die Lösung stärker ver-
dünnt ist. Darauf beruht die Benutzung von Aetzbädern ver-
schiedener Concentration.
5. Die Scheidung von Eisenchlorid und Salzsäure kommt
bei dem Aetzverfahren schon deshalb eigentlich nicht in Be-
tracht, weil man das Aetzbad vorher neutralisirt. — Es sei
darauf aufmerksam gemacht, dass auch bei dieser Neutralisation
eine hierher gehörige Erscheinung auftritt. Giesst man nämlich
eine kleine Menge Ammoniak in das Eisenchlorid, so bildet
sich ein Niederschlag von Eisenoxydhydrat. Derselbe löst sich
erst dann auf, wenn man ihn mit dem Glasstab umrührt.
Jeder Tropfen Ammoniak wird nämlich beim Einfallen in das
Eisensalz mit einer Haut von Eisenoxydhydrat umhüllt. Erst
nach der mechanischen Zerreissung dieser Hülle kann die
neutralisirende Wirkung weitergehen. — Aehnliches kann man
beim Eingiessen von Silbernitrat in Thiosinamin-Lösung
beobachten.
6. Derartige Niederschlagsmembranen können sich noch
viel stärker ausbilden, wenn die Reaktionen innerhalb der
Gallerten vor sich gehen. Da diese Bedingungen bei der