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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 11.1897

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Husnik, Jakob: In welchen Fällen ist der Dreifarbendruck mit Vortheil zu verwenden
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Jolles, Max; Lilienfeld, Leon: Ueber neue Eiweisspapiere für den Auscopirprocess
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https://doi.org/10.11588/diglit.51000#0556

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542 Ueber neue Eiweisspapiere für den Auscopirprocess.
sondern bei manchen Originalen gewährt der Dreifarbendruck
solche Vortheile, die mit der Chromolithographie nicht zu er-
zielen sind. Dies sind meistens naturhistorische Bilder, wo
es auf die genaue Wiedergabe jedes Punktes und Striches an-
kommt, was die menschliche Hand und das Auge nicht wieder-
zugeben im Stande sind.
So z. B. schon bei der Reproduction der Schwämme ver-
sicherte uns der Verleger, dass die Chromolithographie ihn
nicht befriedigt hat und die Kosten höher angeschlagen wurden,
als beim Dreifarbendruck.
Besonders aber gibt es viele anatomische Bilder, welche
mit dem Dreifarbendruck einzig und allein richtig und genau
wiedergegeben werden, so dass die Bestellungen in dieser
Hinsicht sich immer zahlreicher gestalten.
Nun gibt es aber sehr viele Fälle, wo man eine Original-
zeichnung behufs Reproduction in Dreifarbendruck gar nicht
vornehmen muss, indem die drei Aufnahmen gleich nach der
Natur gemacht werden. Dies betrifft meistens bunte Vasen,
Gläser, Bronzegegenstände, Blumen, Früchte, Tapeten, Teppiche,
Stoffe aller Art, verschiedene Stillleben und ausgestopfte Thiere,
Vögel u s. w.

Ueber neue Eiweisspapiere für den Auscopirprocess.
Von Dr. Max Jolles und Dr. Leon Lilienfeld in Wien.
Das Albuminpapier darf sich rühmen, in dem nunmehr
bereits Jahre dauernden Kriege mit der in stetiger Zunahme
begriffenen quantitativen Uebermacht der feindlichen Emulsions-
papiere seine Position glänzend vertheidigt zu haben. Trotz-
dem es seit Jahren weder in seiner Darstellungs- noch Be-
handlungsmethode eine principiell in Betracht zu ziehende
Vervollkommnung zu verzeichnen hat, erfreut es sich noch
immer einer imposanten Zahl von Freunden, die gern seine
unzweifelhaft vorhandenen Fehler und die Umständlichkeit des
Silberns mit in Kauf nehmen, bloss um auf die weiche, an-
sprechende und dabei brillante Impression der Albuminbilder
nicht verzichten zu müssen. Diese Thatsache findet ihren
sprechendsten Ausdruck darin, dass die Production des
Albuminpapieres, die beim ersten Ansturm der Emulsions-
papiere an Terrain verlor, in den letzten drei Jahren sich
nicht nur auf einem constanten Niveau zu behaupten wusste,
sondern eher noch ein stetes, wenn auch langsames Anwachsen
aufzuweisen hat.
 
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