Ueber Röntgenstrahlen und deren Anwendung.
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Gerade diese biologischen Vorgänge sind es, welche gegen-
wärtig unsere volle Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen,
nachdem uns in den neuesten Tagen Wiener auf einen durch-
aus neuen Boden der Forschung zum Zwecke der Farben-
photographie durch Körperfarben und mechanische
Anpassung in der Natur gestellt hat. Ich habe es schon
im Hinblick darauf gerade jetzt für zweckdienlich gehalten, die
auf Absorption beruhenden Erscheinungen der Fluorescenz und
der Phosphorescenz in einer vergleichenden Besprechung in
Erinnerung zu bringen, und damit den zu erhoffenden weiteren
Forschungsarbeiten, bezüglich der durch Umwandlung des ab-
sorbirten Lichtes in chemische Thätigkeit zu gewinnenden Er-
fahrungen über Herstellung absorptionsmässig lichtempfindlicher
farbenempfänglicher Schichten zur Erzeugung von Körperfarben
nach dem neuen Wien er'sehen Princip einige einleitende
Fingerzeige für die Beobachtung voranzuschicken.
Ueber Röntgenstrahlen und deren Anwendung.
Bereits im vorigen Jahrgang dieses „Jahrbuches“ (für 1896,
S. 457) haben wir über Entdeckung der „X-Strahlen“ durch
Prof. Röntgen oder der sogen. Röntgenstrahlen berichtet.
Diese Entdeckung gelangt zu so grosser Wichtigkeit, dass wir
hier eine Uebersicht des gegenwärtigen Standes unserer Kennt-
nisse dieser Strahlen geben wollen.
Als grundlegende Werke über die physikalischen Eigen-
schaften und die Theorie der X-Strahlen sind die beiden
Publicationen Prof. Röntgen’s selbst zu bezeichnen, nämlich:
Röntgen, W. C., Ueber eine neue Art von Strahlen (Vor-
läufige Mittheilung, vorgelegt in der Sitzung der Würzburger
Physik.-medic. Gesellschaft 1895); Röntgen, W. C., Eine
neue Art von Strahlen (Fortsetzung, vorgelegt in der Sitzung
der Würzburger Physik.-medic. Gesellschaft 1895) Würzburg,
Stahel’sche k. bayr. Hof- und Universitäts-Buchhandlung.
Professor Röntgen bespricht in der zweiten Abhandlung
in rein theoretischer, nur für Fachkreise berechneter Art und
Weise die entladende Wirkung der X-Strahlen auf elektrische
Körper. Um seine Experimente möglichst fehlerfrei zu ge-
stalten, hat Röntgen seine Beobachtungen in einem Raume
angestellt, der nicht nur vollständig gegen die von der Vacuum-
röhre, den Zuleitungsdrähten, dem Inductions-Apparat u. s. w.
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Gerade diese biologischen Vorgänge sind es, welche gegen-
wärtig unsere volle Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen,
nachdem uns in den neuesten Tagen Wiener auf einen durch-
aus neuen Boden der Forschung zum Zwecke der Farben-
photographie durch Körperfarben und mechanische
Anpassung in der Natur gestellt hat. Ich habe es schon
im Hinblick darauf gerade jetzt für zweckdienlich gehalten, die
auf Absorption beruhenden Erscheinungen der Fluorescenz und
der Phosphorescenz in einer vergleichenden Besprechung in
Erinnerung zu bringen, und damit den zu erhoffenden weiteren
Forschungsarbeiten, bezüglich der durch Umwandlung des ab-
sorbirten Lichtes in chemische Thätigkeit zu gewinnenden Er-
fahrungen über Herstellung absorptionsmässig lichtempfindlicher
farbenempfänglicher Schichten zur Erzeugung von Körperfarben
nach dem neuen Wien er'sehen Princip einige einleitende
Fingerzeige für die Beobachtung voranzuschicken.
Ueber Röntgenstrahlen und deren Anwendung.
Bereits im vorigen Jahrgang dieses „Jahrbuches“ (für 1896,
S. 457) haben wir über Entdeckung der „X-Strahlen“ durch
Prof. Röntgen oder der sogen. Röntgenstrahlen berichtet.
Diese Entdeckung gelangt zu so grosser Wichtigkeit, dass wir
hier eine Uebersicht des gegenwärtigen Standes unserer Kennt-
nisse dieser Strahlen geben wollen.
Als grundlegende Werke über die physikalischen Eigen-
schaften und die Theorie der X-Strahlen sind die beiden
Publicationen Prof. Röntgen’s selbst zu bezeichnen, nämlich:
Röntgen, W. C., Ueber eine neue Art von Strahlen (Vor-
läufige Mittheilung, vorgelegt in der Sitzung der Würzburger
Physik.-medic. Gesellschaft 1895); Röntgen, W. C., Eine
neue Art von Strahlen (Fortsetzung, vorgelegt in der Sitzung
der Würzburger Physik.-medic. Gesellschaft 1895) Würzburg,
Stahel’sche k. bayr. Hof- und Universitäts-Buchhandlung.
Professor Röntgen bespricht in der zweiten Abhandlung
in rein theoretischer, nur für Fachkreise berechneter Art und
Weise die entladende Wirkung der X-Strahlen auf elektrische
Körper. Um seine Experimente möglichst fehlerfrei zu ge-
stalten, hat Röntgen seine Beobachtungen in einem Raume
angestellt, der nicht nur vollständig gegen die von der Vacuum-
röhre, den Zuleitungsdrähten, dem Inductions-Apparat u. s. w.