80 Absorption des Lichtes. Fluorescenz. Phosphorescenz.
in Bezug auf die unter 1 bis 3 aufgezählten Fehler nahezu
gleich verhalten, treten bei Form 3 wegen der ungünstigen —
dem einfallenden Lichte entgegengesetzten — Lage der zer-
streuend wirkenden Kittfläche alle übrigen, und namentlich
die auf die Einzellinse bezüglichen Fehler wesentlich stören-
der auf.
Die vierte Form (Fig. 21) ist bisher nicht in den Verkehr
gebracht worden. Diese würde sich noch ungünstiger stellen
als Form 3, und sich zu dieser etwa verhalten wie die beiden
Doppelanastigmat-Constructionen zu einander.
Nach alledem glaube ich mit Recht meine Meinung dahin
aussprechen zu dürfen, dass in den Doppelanastigmat-Formen
s Z. allerdings nicht alle, wohl aber die weitaus günstigsten
Ausführungsformen der dreilinsigen Anastigmate gefunden
waren
Absorption des Lichtes. Fluorescenz. Phosphorescenz.
Von Prof. Hermann Krone in Dresden.
(Fortsetzung aus dem vorigen Jahrgange, S. 152 —160.)
3. Phosphorescenz.
Unter Phosphorescenz verstehen wir die Eigenschaft
gewisser Körper, von dem dieselben bestrahlenden Lichte nach
Entfernung desselben einen Theil zurückzubehalten, und dann
dieses Licht, innerhalb gewisser Zeit abklingend, dadurch
selbständig leuchtend, als ruhigen Schimmer wieder aus-
zustrahlen. Da man diese Eigenschaft zunächst am Phosphor
kannte, so benannte man dieselbe nach diesem und nannte
diejenigen Körper, in denen man die nämliche Eigenschaft
künstlich herstellte, künstliche Phosphore, Leuchtsteine; wie
ja schon der Phosphor selbst seinen Namen dieser seiner
Eigenschaft zu verdanken hat (©«<;, eigentlich ©doc = Licht;
©opöc; = tragend, also Lichtträger, lucifer). Aus dieser Namen-
gebung schon geht hervor, dass die Erscheinung der Phos-
phorescenz schon im Alterthum bekannt war. Die beabsichtigte
Herstellung künstlichen Phosphors, nämlich des Balduin-
sehen Leuchtsteines, war 1727 die Veranlassung zur Ent-
deckung der Lichtempfindlichkeit des Silbernitrats, und, da
der Erfinder damit auch sofort Schriftzüge abbildete, somit
der Photographie, durch den deutschen Arzt J. H. Schulze,
geb. 1687, gest. 1744, Mitglied der Kaiserl. Leopoldinisch-
in Bezug auf die unter 1 bis 3 aufgezählten Fehler nahezu
gleich verhalten, treten bei Form 3 wegen der ungünstigen —
dem einfallenden Lichte entgegengesetzten — Lage der zer-
streuend wirkenden Kittfläche alle übrigen, und namentlich
die auf die Einzellinse bezüglichen Fehler wesentlich stören-
der auf.
Die vierte Form (Fig. 21) ist bisher nicht in den Verkehr
gebracht worden. Diese würde sich noch ungünstiger stellen
als Form 3, und sich zu dieser etwa verhalten wie die beiden
Doppelanastigmat-Constructionen zu einander.
Nach alledem glaube ich mit Recht meine Meinung dahin
aussprechen zu dürfen, dass in den Doppelanastigmat-Formen
s Z. allerdings nicht alle, wohl aber die weitaus günstigsten
Ausführungsformen der dreilinsigen Anastigmate gefunden
waren
Absorption des Lichtes. Fluorescenz. Phosphorescenz.
Von Prof. Hermann Krone in Dresden.
(Fortsetzung aus dem vorigen Jahrgange, S. 152 —160.)
3. Phosphorescenz.
Unter Phosphorescenz verstehen wir die Eigenschaft
gewisser Körper, von dem dieselben bestrahlenden Lichte nach
Entfernung desselben einen Theil zurückzubehalten, und dann
dieses Licht, innerhalb gewisser Zeit abklingend, dadurch
selbständig leuchtend, als ruhigen Schimmer wieder aus-
zustrahlen. Da man diese Eigenschaft zunächst am Phosphor
kannte, so benannte man dieselbe nach diesem und nannte
diejenigen Körper, in denen man die nämliche Eigenschaft
künstlich herstellte, künstliche Phosphore, Leuchtsteine; wie
ja schon der Phosphor selbst seinen Namen dieser seiner
Eigenschaft zu verdanken hat (©«<;, eigentlich ©doc = Licht;
©opöc; = tragend, also Lichtträger, lucifer). Aus dieser Namen-
gebung schon geht hervor, dass die Erscheinung der Phos-
phorescenz schon im Alterthum bekannt war. Die beabsichtigte
Herstellung künstlichen Phosphors, nämlich des Balduin-
sehen Leuchtsteines, war 1727 die Veranlassung zur Ent-
deckung der Lichtempfindlichkeit des Silbernitrats, und, da
der Erfinder damit auch sofort Schriftzüge abbildete, somit
der Photographie, durch den deutschen Arzt J. H. Schulze,
geb. 1687, gest. 1744, Mitglied der Kaiserl. Leopoldinisch-