Absorption des Lichtes. Fluorescenz. Phosphorescenz. g|
Carolinischen Akademie der Naturforscher, als dieser behufs
Herstellung des Leuchtsteins „Scheidewasser“ (Salpetersäure)
mit Kreide sättigte und die Wirkung eines Zusatzes von Silber
zu dem dabei benutzten Scheidewasser untersuchen wollte.
Somit ist auch die erste über Photographie handelnde Publi-
cation die von Schulze selbst verfasste Abhandlung darüber:
J. H. Schulze, „Skotophorus pro phosphoro inventus, seu
experimentum curiosum de effectu radiorum solarium“ (der
Finsternissträger anstatt des Lichtträgers erfunden; oder merk-
würdiger Versuch über die Wirkung der Sonnenstrahlen).
Acta physico-medica Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae.
1727. I. 528. Wir verdanken die Kenntniss dieses bis 1845
unserer Zeit ganz unbekannt gebliebenen Factums, in welchem
Jahre durch Karsten in seinen „Fortschritten der Physik für
1845“ auf S. 228 auch nur ein Citat ohne Inhaltsangabe hier-
über erschien, den sorgfältigen bibliographischen Forschungen
Eder’s, welcher in seinem „Ausführl. Handbuch der Photo-
graphie“, Bd. I, S. 2 u 3, Ausführliches darüber, auch einen
Auszug aus der von Schulze selbst gegebenen lateinischen
Originalbeschreibung des Vorgangs veröffentlicht, und dadurch
die für alle Welt wichtige und zweifellos richtige Kenntniss
über die Person des Erfinders und über die Zeit und Art der
Erfindung der Photographie der Vergessenheit entrückt und
für uns Ahe gerettet hat. Ebenderselben authentischen Quelle,
dem Handbuehe Eder’s, ist auch diese gegenwärtige Mit-
theilung hierüber, entlehnt worden.
Die Eigenschaft, zu phosphoresciren, ist äusser dem
Phosphor einer grösseren Anzahl von Körpern bereits von
Natur aus eigen. Unter diesen steht besonders der Diamant
obenan. Mit der märchenhaften Bezeichnung „Karfunkel“,
jenes bei Nacht leuchtenden Edelsteins, ist wahrscheinlich der
Diamant gemeint. Aber auch dem Korund in seinem Drei-
farben-Vorkommen (roth als Rubin, blau als Sapphyr, grün
bis fast wasserhell als Smaragd), ferner auch dem Beryll, dem
Bergkrystall, dem Topas u. a., ist je nach der Reinheit des
Exemplars mehr oder weniger Phosphorescenz eigenthümlich.
Äusser diesen sind in erster Linie zu erwähnen der Kalkspath,
besonders gewisse Pseudomorphosen desselben, gewisse Varie-
täten von Flussspath, und von diesen besonders der „Chloro-
phan“ genannte Flussspath von Nertschinsk. In der neueren
Zeit wieder hat sich die Industrie bemüht, künstliche Phos-
phore zur Verwendung für mancherlei nützliche Zwecke her-
zustellen. Die Schwefelverbindungen der alkalischen Erden,
besonders Schwefelcalcium, Schwefelbaryum, Schwefelstrontium,
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Carolinischen Akademie der Naturforscher, als dieser behufs
Herstellung des Leuchtsteins „Scheidewasser“ (Salpetersäure)
mit Kreide sättigte und die Wirkung eines Zusatzes von Silber
zu dem dabei benutzten Scheidewasser untersuchen wollte.
Somit ist auch die erste über Photographie handelnde Publi-
cation die von Schulze selbst verfasste Abhandlung darüber:
J. H. Schulze, „Skotophorus pro phosphoro inventus, seu
experimentum curiosum de effectu radiorum solarium“ (der
Finsternissträger anstatt des Lichtträgers erfunden; oder merk-
würdiger Versuch über die Wirkung der Sonnenstrahlen).
Acta physico-medica Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae.
1727. I. 528. Wir verdanken die Kenntniss dieses bis 1845
unserer Zeit ganz unbekannt gebliebenen Factums, in welchem
Jahre durch Karsten in seinen „Fortschritten der Physik für
1845“ auf S. 228 auch nur ein Citat ohne Inhaltsangabe hier-
über erschien, den sorgfältigen bibliographischen Forschungen
Eder’s, welcher in seinem „Ausführl. Handbuch der Photo-
graphie“, Bd. I, S. 2 u 3, Ausführliches darüber, auch einen
Auszug aus der von Schulze selbst gegebenen lateinischen
Originalbeschreibung des Vorgangs veröffentlicht, und dadurch
die für alle Welt wichtige und zweifellos richtige Kenntniss
über die Person des Erfinders und über die Zeit und Art der
Erfindung der Photographie der Vergessenheit entrückt und
für uns Ahe gerettet hat. Ebenderselben authentischen Quelle,
dem Handbuehe Eder’s, ist auch diese gegenwärtige Mit-
theilung hierüber, entlehnt worden.
Die Eigenschaft, zu phosphoresciren, ist äusser dem
Phosphor einer grösseren Anzahl von Körpern bereits von
Natur aus eigen. Unter diesen steht besonders der Diamant
obenan. Mit der märchenhaften Bezeichnung „Karfunkel“,
jenes bei Nacht leuchtenden Edelsteins, ist wahrscheinlich der
Diamant gemeint. Aber auch dem Korund in seinem Drei-
farben-Vorkommen (roth als Rubin, blau als Sapphyr, grün
bis fast wasserhell als Smaragd), ferner auch dem Beryll, dem
Bergkrystall, dem Topas u. a., ist je nach der Reinheit des
Exemplars mehr oder weniger Phosphorescenz eigenthümlich.
Äusser diesen sind in erster Linie zu erwähnen der Kalkspath,
besonders gewisse Pseudomorphosen desselben, gewisse Varie-
täten von Flussspath, und von diesen besonders der „Chloro-
phan“ genannte Flussspath von Nertschinsk. In der neueren
Zeit wieder hat sich die Industrie bemüht, künstliche Phos-
phore zur Verwendung für mancherlei nützliche Zwecke her-
zustellen. Die Schwefelverbindungen der alkalischen Erden,
besonders Schwefelcalcium, Schwefelbaryum, Schwefelstrontium,
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