82 Absorption des Lichtes. Fluorescenz. Phosphorescenz.
sind hier hervorzuheben. Bei diesen künstlichen Phosphoren
treten je nach der Bereitungsweise, zumal nach der je ver-
schiedenen Art und Bezugsquelle des dazu verwendeten Kalkes,
der Thonerde oder dergl., ganz bedeutende Farbenvariationen
auf, wenngleich die chemischen Verbindungen in ihren stöchio-
metrischen Verhältnissen immer dieselben geblieben sind.
Es sind demnach nicht chemische, sondern physikalische
Unterschiede der phosphorescirenden Körper, welche diese
Verschiedenheit der Färbung des zurückgestrahlten Phos-
phorescenzlichtes verursachen. Wir erkennen auch hierin
wieder ein Resultat causaler Beeinflussung der Kraft, hier des
Lichtes, durch die Materie, vermöge gewisser anders gearteter
Beschaffenheits-Zustände der Moleküle des Kalkes, des Baryts,
des Strontians u. s. w., die zur Herstellung der phosphores-
cirenden Substanz gedient haben, oder auch der Molecule der
phosphorescirenden Substanzen selbst Diese auf andere Weise
nicht wahrnehmbaren Unterschiede innerhalb der Körper-
beschaffenheit der Substanzen veranlassen es, dass von dem
in die phosphöreseirenden Körper eingetretenen
Lichte aller Wellenlängen nur diejenigen Färb en-
strahlen wieder austreten, deren Wellenlängen den
Schwingungen der seit der Bestrahlung in Schwin-
gung verbliebenen Molecule entsprechen. Die Aether-
schwingungen anderer Wellenlängen sind bei der Absorption
theils durch Umsetzen in Wärme nicht mehr Licht, theils sind
sie durch den an den schwingenden Moleeulen mehr und mehr
erlittenen mechanischen Widerstand zur Ruhe gekommen.
Es soll damit durchaus nicht gesagt sein, dass das Phos-
phorescenzlicht immer nur blaue, immer nur grüne, immer nur
orange u. s. w. Farbenstrahlen enthalte, wenn der phosphores-
cirende Körper merklich blau, grün, orange leuchtet. Es ist
vielmehr in allen diesen Fällen das Licht derjenigen Wellen-
länge, welche in der soeben besprochenen Weise von den
nach Entfernung der erregenden Bestrahlung durch die weiter
schwingenden Molecule als austretendes Licht vorwiegend zum
Ausdruck gebracht wird, welches die allgemeine Färbung des
Phosphorescenzlichtes bedingt. Die Spectren des Phosphores-
cenzlichtes sind im Allgemeinen continuirliche Spectra, welche
meist alle Farben vom Roth bis ins Blau enthalten. In einzelnen
Fällen treten anstatt eines continuirlichen Spectrums nur Linien
auf; so besteht z. B. das Phosphorescenzspectrum des Uran-
nitrats aus acht halben Linien zwischen B und F, das Spectrum
reicht also aus dem Roth bis ins Grün: die übrigen Farben
kommen nicht mehr als Licht zur Geltung.
sind hier hervorzuheben. Bei diesen künstlichen Phosphoren
treten je nach der Bereitungsweise, zumal nach der je ver-
schiedenen Art und Bezugsquelle des dazu verwendeten Kalkes,
der Thonerde oder dergl., ganz bedeutende Farbenvariationen
auf, wenngleich die chemischen Verbindungen in ihren stöchio-
metrischen Verhältnissen immer dieselben geblieben sind.
Es sind demnach nicht chemische, sondern physikalische
Unterschiede der phosphorescirenden Körper, welche diese
Verschiedenheit der Färbung des zurückgestrahlten Phos-
phorescenzlichtes verursachen. Wir erkennen auch hierin
wieder ein Resultat causaler Beeinflussung der Kraft, hier des
Lichtes, durch die Materie, vermöge gewisser anders gearteter
Beschaffenheits-Zustände der Moleküle des Kalkes, des Baryts,
des Strontians u. s. w., die zur Herstellung der phosphores-
cirenden Substanz gedient haben, oder auch der Molecule der
phosphorescirenden Substanzen selbst Diese auf andere Weise
nicht wahrnehmbaren Unterschiede innerhalb der Körper-
beschaffenheit der Substanzen veranlassen es, dass von dem
in die phosphöreseirenden Körper eingetretenen
Lichte aller Wellenlängen nur diejenigen Färb en-
strahlen wieder austreten, deren Wellenlängen den
Schwingungen der seit der Bestrahlung in Schwin-
gung verbliebenen Molecule entsprechen. Die Aether-
schwingungen anderer Wellenlängen sind bei der Absorption
theils durch Umsetzen in Wärme nicht mehr Licht, theils sind
sie durch den an den schwingenden Moleeulen mehr und mehr
erlittenen mechanischen Widerstand zur Ruhe gekommen.
Es soll damit durchaus nicht gesagt sein, dass das Phos-
phorescenzlicht immer nur blaue, immer nur grüne, immer nur
orange u. s. w. Farbenstrahlen enthalte, wenn der phosphores-
cirende Körper merklich blau, grün, orange leuchtet. Es ist
vielmehr in allen diesen Fällen das Licht derjenigen Wellen-
länge, welche in der soeben besprochenen Weise von den
nach Entfernung der erregenden Bestrahlung durch die weiter
schwingenden Molecule als austretendes Licht vorwiegend zum
Ausdruck gebracht wird, welches die allgemeine Färbung des
Phosphorescenzlichtes bedingt. Die Spectren des Phosphores-
cenzlichtes sind im Allgemeinen continuirliche Spectra, welche
meist alle Farben vom Roth bis ins Blau enthalten. In einzelnen
Fällen treten anstatt eines continuirlichen Spectrums nur Linien
auf; so besteht z. B. das Phosphorescenzspectrum des Uran-
nitrats aus acht halben Linien zwischen B und F, das Spectrum
reicht also aus dem Roth bis ins Grün: die übrigen Farben
kommen nicht mehr als Licht zur Geltung.