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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 11.1897

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Krone, Hermann: Absorption des Lichtes. Fluorescenz. Phosphorescenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.51000#0095

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Absorption des Lichtes. Fluorescenz. Phosphorescenz.

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Edmond Becquerel war der Erste, welcher die Er-
scheinungen der Phosphorescenz wissenschaftlicher Beobachtung
unterzog. Seine umfangreichen Publicationen über diesen
Gegenstand finden wir zum grössten Theile niedergelegt in
seinem Werke: „La Lumiere, sa cause et ses effets“, Paris
1867, in dessen erstem Bande die Phosphorescenz besonders
ausführlich behandelt ist. Der dritte Band enthält ebenfalls
noch weitere werthvolle Erfahrungen darüber. Ausserdem:
E. Becquerel, Annales de Chim. et Phys., Ser. III, Tome LV.
Weiteres über Phosphorescenz s. Forster. Pogg Ann., Band
GXXXIII; Hagenbach, Pogg. Ann., CXLVI; Heinr. Bose,
Pogg. Ann., Bd. XXXV; Wüllner, Phys., Bd. II.
Becquerel construirte ein Phosphoroskop zur Er-
mittelung ausserordentlich schwacher, oder nach der Be-
lichtung sehr schnell abklingender Phosphorescenz - Erschei-
nungen. Dasselbe besteht aus einer Trommel mit zwei
gegenüberstehenden Sectoren-Ausschnitten in den beiden kreis-
förmigen Wänden der Trommel. Zwischen diesen beiden
Oeffnungen wird der zu untersuchende Körper innerhalb eines
von Aussen zu befestigenden Bähmchens aufgehängt, so dass
er durch eine Oeffnung, sobald diese nicht verdeckt ist, Licht
bekommt und von dem hinter der zweiten Oeffnung befindlichen
Beobachter durch diese gesehen werden kann. Die durch die
Trommel hindurch gehende drehbare Achse trägt im Innern
der Trommel zwei mit je vier Seetorenöffnungen versehene
mittels einer Bäderübersetzung mit Kurbel in Botation zu ver-
setzende Scheiben, welche dicht an den Trommelwänden
rotiren, und deren Oeffnungen nicht mit einander coincidiren,
sondern genau in die dunkle Mitte zwischen je zwei Oeffnungen
der andern Scheibe fallen. Die Breite der Sectorenöffnungen
beträgt ein Drittel des Zwischenraumes zwischen je zwei Oeff-
nungen. Die Schnelligkeit der Drehung kann der Beobachter
nach Belieben bewerkstelligen und mit der Uhr controliren.
Dreht man die Scheiben in einer Secunde einmal herum, so
beträgt die Belichtung 1/]G Secunde, und dieselbe Zeitdauer
verfliesst zwischen Belichtung und Beobachtung. Macht man
in einer Secunde 100 Umdrehungen, so beträgt die Belichtungs-
dauer und das Zeitintervall für die Beobachtung 0,0006 Secunde.
Mit Hilfe dieses Apparates fand Becquerel, dass die Phos-
phorescenz eine fast allgemein verbreitete Erscheinung ist,
welche bei nur wenig Körpern überhaupt nicht wahrzunehmen
ist. Becquerel schliesst ferner aus seinen Beobachtungen,
dass Fluorescenz nur eine Phosphorescenz von sehr kurzer
Dauer sei. Dies ist allerdings noch nicht erwiesen. Wohl
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