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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 11.1897

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Hübl, Arthur von: Vorschriften für die Sensibilisirung mit Cyanin
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Andresen, Momme: Derivate des Hydrazins als Entwickler
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https://doi.org/10.11588/diglit.51000#0181

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Derivate des Hydrazins als Entwickler.

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bei Anwendung nasser Platten etwa 3 Minuten, bei Trocken-
platten 5 Minuten Exposition. Als Entwickler sollte nur Glycin
verwendet werden. Per haltbare, eoncentrirte Entwickler
(Hübl, Collodium-Emulsion, S. 38) wird mit 20 Theilen
Wasser gemischt, und auf je 100 ccm dieser Lösung fügt man
2 — 5 ccm Aetznatronlauge 1:10 zu. Ein Zusatz von Bromid
ist nicht erforderlich.

B. Sensibilisirung von Collodium-Emulsion.
100 ccm sauer bereitete — etwas Chlorsilber enthaltende —
Bromsilber - Collodium-Emulsion (Hübl, Collodium-Emulsion
S. 52) werden mit 3 ccm der oben angegebenen alkoholischen
Cyaninlösung versetzt und durchgeschüttelt Man giesst die
Platte in der bekannten Weise und bringt sie nach dem
Erstarren der Schichte in ein verdünntes Boraxbad (1 Theil
kaltgesättigte Boraxlösung mit 3 Theilen Wasser verdünnt).
Sobald die Flüssigkeit glatt von der Platte läuft, gelangt
diese in noch nassem Zustande zur Exposition. Als Entwickler
dient der oben angegebene Glycin-Entwickler 1:15 — ohne
Aetznatron — der eventuell mit etwas Bromkalium zu ver-
setzen ist.
Die in dieser Weise hergestellte Collodium-Emulsionsplatte
ist etwas empfindlicher als die noch nass exponirte Gelatine-
platte mit Borax-Cyanin-Sensibilisirung.

Derivate des Hydrazins als Entwickler.
Von Dr M. Andresen in Berlin.
Ueber die entwickelnden Eigenschaften des Hydrazins,
A'H2—NH2, hatte ich im Jahre 1891 einige Beobachtungen
publicirt (Phot. Mittheilungen, 1891, S. 298). Lange vorher
hatten bereits Eder und Jacobsen unabhängig von einander
ein Derivat des Hydrazins, das Phenylhydrazin C6H5NS—NH2,
auf sein Entwicklungsvermögen für Brom- und Chlorsilber-
gelatine geprüft Jacobsen nahm ein Patent auf die Ver-
wendung des Phenylhydrazins für den genannten Zweck, welches
er jedoch später wieder fallen liess, so dass das Phenylhydrazin
eine ausgedehntere Verwendung in der photographischen Praxis
nie gefunden hat.
Ich habe das Phenylhydrazin sowohl als solches, als auch
in Form seines salzsauren Salzes wiederholt als Entwickler
für Bromsilbergelatine geprüft und dabei stets gefunden, dass
 
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