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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 11.1897

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Lumière, Auguste: Untersuchungen über die Herstellung einer lichtempfindlichen kornlosen Schicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.51000#0039

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Herstellung einer lichtempfindlichen kernlosen Schicht.

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Untersuchungen über die Herstellung einer licht-
empfindlichen kernlosen Schicht.
Von August und Louis Lumiere in Lyon.
Es ist eine wohlbekannte Thatsache, dass die in der Photo-
graphie zur Herstellung negativer Bilder benutzten lichtempfind-
lichen Schichten ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes
Korn aufweisen, und weiter weiss man, dass eine Beziehung
zwischen der Lichtempfindlichkeit der photographischen Platte
und der Grösse der Silberhaloidsalz-Theilchen besteht, welche
die lichtempfindliche Substanz des Präparates ausmachen.
Wenn es gilt, ein Negativ sehr stark zu vergrössern, so
ist es von Bedeutung, dass das Negativ ein möglichst schwaches
Korn aufweist; man hat versucht, dies zu erzielen, und sogar
darnach gestrebt, ganz kornlose lichtempfindliche Platten her-
zustellen. Die letzteren sind unentbehrlich, wenn es gilt,
farbige Bilder nach der vortrefflichen Interferenzmethode von
Lippmann herzustellen.
Früher kannte man als einzige Schichten, die annähernd
diese Bedingungen erfüllten, diejenigen, welche man dadurch
gewann, dass man unter gewissen Lösungsverhältnissen Platten,
die mit Albumin überzogen waren, dem man ein alkalisches
Haloid zugesetzt hatte, in eine Silbernitrat-Lösung eintauchte.
Alle Versuche, welche man zur Herstellung homogener,
den Bromsilberemulsionen hinsichtlich ihrer Bildung analoger
Präparate angestellt hatte, waren ohne Erfolg geblieben, weil
das lichtempfindliche Salz in den gewöhnlichen Präparaten stets
sich im Zustande eines mehr oder weniger groben Nieder-
schlages befand.
Das Studium der auf die Interferenz-Farbenphotographie
bezüglichen Technik hat uns nun dahin gelangen lassen, solche
homogene Präparate zu erzielen, die ein noch weit grösseres
Interesse haben würden, wenn es möglich wäre, sie mit einer
starken Lichtempfindlichkeit auszustatten.
Das von uns aufgefundene Verfahren, dessen erste Be-
schreibung wir in den Annalen der „Societe des Sciences
industrielles de Lyon“ gegeben haben, zeichnet sich durch
seine grosse Einfachheit aus. Es besteht darin, dass man
Bromsilber mittels zweier, z. B. fünfproc. Gelatinelösungen her-
stellt, von denen die eine das lösliche Bromsalz, die andere
das Silbernitrat enthält. Es empfiehlt sich, mit Lösungen zu
arbeiten, deren Gehalt an löslichen Salzen so schwach wie
möglich ist. Die folgende Formel hat uns stets gute Resultate
geliefert:
 
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