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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 11.1897

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Liesegang, Raphael Eduard: Diffusionserscheinungen bei den photographischen Processen
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Hinterberger, Hugo: Ueber Röntgenstrahlen
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https://doi.org/10.11588/diglit.51000#0077

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lieber Röntgenstrahlen.

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also nicht immer helfen; ein Zusatz von Rhodansalz ist oft
viel nöthiger.
Das Ausbleiben der Vergoldung bei einem Tonfixirbad,
welches aus Thiosinamin und Chlorgold besteht, kommt ge-
wöhnlich daher, dass von dem ersteren Körper zu wenig in
der Mischung vorhanden ist. Dadurch entsteht dann auf der
Oberfläche die dem Rhodansilber ähnliche klebrige Doppel-
verbindung des Silbernitrats mit dem Thiosinamin. Billiger
ist es natürlich, den Abdruck vorher mit Wasser auszuwaschen.

Ueber Röntgenstrahlen.
Von H. Hinter berger, Lector für Photographie an der Wiener
Universität.
1. Ein X-Strahlenintensitätsmesser.
Der Umstand, dass einerseits die verschiedenen Gon-
structionen von Röntgenröhren verschieden gut wirken, und
dass anderseits die Leistung ein und derselben Röhre während
des Gebrauches sehr variirt, lässt es wünschenswert er-
scheinen, ein Mittel zu besitzen, mit welchem man die Inten-
sität der Strahlung erkennen kann. Ein solches ist der Baryum-
platincyanürschirm, wie ihn die Kahlbaum’sehe Fabrik in
vorzüglicher Qualität liefert. Hält man in einem verdunkelten
Zimmer zwischen der fluorescirenden Röhre und dem Schirm
die Hand, knapp an letzteren angelegt, so kann man an der
Vollkommenheit des entstehenden Schattenbildes die gegen-
wärtige Wirkung der betreffenden Röhre beiläufig erkennen.
Ist die Wirkung eine gute, so wird man auch bei einiger
Entfernung des Schirmes von der Röhre noch deutliche
Schatten der Armknochen sehen, während bei schlechter
Wirkung auch bei möglichster Annäherung an dieselbe viel-
leicht nur die Knochen der Finger eben noch erkennbar sind.
Die Hand wird hierbei gleichsam als „Durchlässigkeitsscala“
benützt.
Diese Beurtheilung ist natürlich eine sehr grobe und un-
genaue, und ich habe mir deshalb eine kleine Vorrichtung
construirt, welche ein präcises Messen der Ausstrahlungs-
intensität erlaubt, deren Anordnung folgende ist: Ein stereoskop-
ähnliches Kästchen, analog dem Fluoroskop Edisons, besitzt
an der einen Seite einen mit dickem Plüsch ausgekleideten
Ausschnitt für die Augen des Beobachters. An der gegen-
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