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Versuche mit Magnesium-Blitzlicht.
Das Eintreten der Gerbwirkung kann nicht überraschen,
wenn man beachtet, dass, wie wir nachgewiesen haben, die
Reaction zwischen dem Natriumsulfit, dem Phenol und dem
Aldehyd nur eine theilweise ist, und dass, in welchem relativen
Verhältniss diese drei Substanzen auch zusammengebracht
werden, immer freies Aldehyd übrig bleibt, welches, wie wir
gesehen haben, den Gerbprocess für die Gelatine herbeiführt.
Es ergibt sich aus dem Vorstehenden, dass, trotzdem die
gerbende Wirkung des Formaldehyds während des Entwicklungs-
processes sich äussert, man doch von der Anwendung dieser
Substanz als Zusatz zu der Mehrzahl von Entwicklern Abstand
nehmen muss, mit denen wir Versuche angestellt haben, weil
sonst durch Freiwerden von Alkali, welches in erheblichem
Maasse die Oxydation der Entwickler von Phenolconstitution
an der Luft verstärkt, Färbungen der Gelatine eintreten; Aus-
nahmen bilden allein Paramidophenol und Metol.
Versuche mit Magnesium-Blitzlicht.
Von Rittei’ von Staudenheim in Feldkirchen (Kärnthen).
Sicherlich wird man den Aufnahmen bei Magnesium-Be-
leuchtung nicht den praktischen Werth absprechen wollen,
denn man hat schon damit recht gute Resultate erreicht, immer
jedoch musste man die aus solchen Aufnahmen resultirenden
Uebelstände mitnehmen, das sind Rauch und Schädigung jener
Räume, wo die Aufnahme erfolgte.
Die sogen. „Blitzlicht-Aufnahmen“, bisher nur als Spielerei
angesehen und meistens nur von Amateuren ausgeführt, er-
freuten sich wenig des Interesses von Fachphotographen, und
so mag es auch gekommen sein, dass gegen die Uebelstände
bei solchen Aufnahmen wenig gethan wurde, und in der Regel
lediglich das reine Magnesium durch eine Flamme geblasen
zur Lichtquelle wird
Nur zu gut ist bekannt, dass das Magnesium, in was für
einer Form immer zur Verbrennung gebracht, starken Rauch
entwickelt, und im Gemenge desselben mit übermangansaurem
oder chlorsaurem Kali noch unangenehmer wird; diese beiden
Salze, welche der Lichtkraft wenig Eintrag thun, sind als
Sauerstoffträger ganz unersetzlich, denn die Verbrennung des
reinen Magnesiums wird dadurch befördert.
Als sogenanntes „Pustlicht“ benutzte man bisher nur reines
Magnesium, welches durch eine Flamme geblasen zwar auch
Versuche mit Magnesium-Blitzlicht.
Das Eintreten der Gerbwirkung kann nicht überraschen,
wenn man beachtet, dass, wie wir nachgewiesen haben, die
Reaction zwischen dem Natriumsulfit, dem Phenol und dem
Aldehyd nur eine theilweise ist, und dass, in welchem relativen
Verhältniss diese drei Substanzen auch zusammengebracht
werden, immer freies Aldehyd übrig bleibt, welches, wie wir
gesehen haben, den Gerbprocess für die Gelatine herbeiführt.
Es ergibt sich aus dem Vorstehenden, dass, trotzdem die
gerbende Wirkung des Formaldehyds während des Entwicklungs-
processes sich äussert, man doch von der Anwendung dieser
Substanz als Zusatz zu der Mehrzahl von Entwicklern Abstand
nehmen muss, mit denen wir Versuche angestellt haben, weil
sonst durch Freiwerden von Alkali, welches in erheblichem
Maasse die Oxydation der Entwickler von Phenolconstitution
an der Luft verstärkt, Färbungen der Gelatine eintreten; Aus-
nahmen bilden allein Paramidophenol und Metol.
Versuche mit Magnesium-Blitzlicht.
Von Rittei’ von Staudenheim in Feldkirchen (Kärnthen).
Sicherlich wird man den Aufnahmen bei Magnesium-Be-
leuchtung nicht den praktischen Werth absprechen wollen,
denn man hat schon damit recht gute Resultate erreicht, immer
jedoch musste man die aus solchen Aufnahmen resultirenden
Uebelstände mitnehmen, das sind Rauch und Schädigung jener
Räume, wo die Aufnahme erfolgte.
Die sogen. „Blitzlicht-Aufnahmen“, bisher nur als Spielerei
angesehen und meistens nur von Amateuren ausgeführt, er-
freuten sich wenig des Interesses von Fachphotographen, und
so mag es auch gekommen sein, dass gegen die Uebelstände
bei solchen Aufnahmen wenig gethan wurde, und in der Regel
lediglich das reine Magnesium durch eine Flamme geblasen
zur Lichtquelle wird
Nur zu gut ist bekannt, dass das Magnesium, in was für
einer Form immer zur Verbrennung gebracht, starken Rauch
entwickelt, und im Gemenge desselben mit übermangansaurem
oder chlorsaurem Kali noch unangenehmer wird; diese beiden
Salze, welche der Lichtkraft wenig Eintrag thun, sind als
Sauerstoffträger ganz unersetzlich, denn die Verbrennung des
reinen Magnesiums wird dadurch befördert.
Als sogenanntes „Pustlicht“ benutzte man bisher nur reines
Magnesium, welches durch eine Flamme geblasen zwar auch